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Improvisieren als Hochzeitsfotograf

Als Fotograf bei einer Hochzeit ist auch Improvisation gefragt

Bei einer Hochzeit als Fotograf muss man auch mal improvisieren. Sei es aufgrund schlechten Wetters oder die Locations eine Herausforderung an Dich als Fotograf sind. Aus Erfahrung empfehle ich Dir, dass Du immer einen Plan B bereit haben solltest. Heißt, informiere Dich vorher gut, wo es hingeht, welche Möglichkeiten Du vor Ort hast und was bei schlechtem Wetter eine Alternative wäre.

Anfangs tut man sich vielleicht etwas schwer zu improvisieren (als Fotografie Anfänger zum Beispiel), aber mit zunehmender Erfahrung, findet man stets eine Lösung. Mit der Zeit entwickelt man eine gewisse Routine und Gelassenheit und geht mit Herausforderungen oder ungewohnten Situationen anders um.

Improvisieren als Hochzeitsfotograf
Improvisieren als Hochzeitsfotograf

Wenn man sich das Wetter wünschen könnte

Eine Hochzeit findet häufig dann statt, wenn die Mittagssonne am Himmel steht. Wenn wir bei „Wünsch Dir was wären“, würde ich mir eine leichte Wolkendecke wünschen, die die Sonnenstrahlen etwas diffuser werden lassen, ala Softbox. Der Himmel wäre durch die Wolken etwas interessanter, perfekte Bedingungen.

So oder so ähnlich stelle ich mir gute Lichtbedingungen bei einer Hochzeit, als Fotograf vor. Aber das ist reines Wunschdenken, irgendetwas ist immer. Improvisation ist gefragt. Nachfolgend ein Erfahrungsbericht als Fotograf bei einer Hochzeit und dazu keine idealen Bedingungen.

Bei der Hochzeit kam folgende Fotoausrüstung zum Einsatz

  • Nikon D750 mit Sigma 20mm 1:1,4 DG
  • Nikon D850 mit Nikon 24-70mm 1:2,8G
  • Aufsteckblitz Nikon Speedlight SB-800 mit Neewer Pro Universal Stoff Diffusor
  • Jinbei DC II 1200 Porty mit Jinbei Beauty Dish 50mm
  • 2 X Fernauslöser (Empfänger/Sender) Yongnuo YN-622N

Kirchliche Trauung in der Bergstedter Kirche

Oktober 16 Uhr, stark bewölkter Himmel und Regen. Beste Voraussetzungen für eine Hochzeitsshooting (Hier findest Du: Hochzeitsfotografie Tipps). Im Netz schaute ich mir im Vorwege einige Bilder der Kirche an, aber das Wetter kann man leider nicht beeinflussen. Mir kommt „Finster wie ein Bärenarsch“ in den Sinn, es war verdammt schummrig in der Kirche.

Klar, eine Festtagsbeleuchtung würde die Atmosphäre stören, aber etwas mehr Licht wäre wünschenswert gewesen. Aber wie war das noch gleich mit „wir sind hier nicht, bei Wünsch Dir was“. Shit Happens! Die ISO bis auf maximal 10.000 gestellt und durch die ISO Automatik ein. Damit musste ich mich nur noch um die Verschlußzeit und Blende kümmern.

Logisch, Blitzen ist tabu in der Kirche

Klar ist Blitzen in der Kirche verboten. Man stelle sich nur vor, man rennt als Fotograf um die Zeremonie herum und ist ständig am blitzen. Irgendwann vergisst der Pastor oder Pastorin was er/sie sagen wollte, weil sie geblitzdingst wurde und das Brautpaar lässt geblendet die Ringe zu Boden fallen.

Scherz beiseite, blitzen in der Kirche ist tabu, das ist auch keine Neuheit. Bei diesen schwierigen Lichtgegebenheiten ist ein lichtstarkes Objektiv und am besten eine Vollformatkamera sehr zu empfehlen. Oder ein passendes anderes spiegelloses Modell zum Beispiel mit dem man sich in diesem Grenzbereich bewegen kann, ohne zu starkes Bildrauschen zu erzeugen.

Kirchliche Trauung
Kirchliche Trauung

Bildrauschen als Stilmittel?

In der Schwarzweißfotografie, setze ich Bildrauschen gerne mal als Stilmittel ein, aber das macht auch nur Spaß, wenn sich dies selbst beeinflussen lässt. Bei einer ISO um die 10.000 wird es langsam pixelig, machen wir uns nichts vor, aber besser als gar keine Bilder oder?

Also, das Beste draus machen. Mit der Blende nicht zu hoch, dass viel Licht auf den Sensor gelangt, dann klappt es auch mit einigermaßen rauschfreien Bildern. In der Kirche fotografierte ich abwechselnd mit der Nikon D750 mit Sigma 20mm 1:1,4 DG und der Nikon D850 mit Nikon 24-70mm 1:2,8G.

Kameraeinstellungstipp in der Kirche

  • ISO-Automatik, damit musst Du nur noch auf die Blende und Verschlußzeit achten oder
  • ISO-Automatik und Kameramodi A (Blendenvorwahl) damit wählst Du die Blende und die Kamera stellt dazu die Belichtungszeit ein. Achtung: Kann auch dazu führen dass Deine Kamera mit der Verschlußzeit soweit runtergeht dass Du Aufgrund der geringen Verschlußzeit das Bild verwackelst
  • Weißabgleich Auto

Aufatmen es geht aus der Kirche raus, es wird heller

Zwar hatten wir immer noch einen bewölkten Himmel. Mittlerweile hatten wir 17:00 Uhr, aber es war bedeutend heller, als in der Kirche. Hier lässt sich wieder im normalen Bereich fotografieren, ohne großes Bildrauschen.

Aufgrund des Regens hatte ich mich immer wieder bei den Hochzeitsgästen mit unter den Regenschirm gestellt. Die Kamera verträgt ein paar Tropfen, aber auf der Linse wollte ich diese nicht haben. Jap, die Sonnenblende schirmt die Linse etwas ab, aber ein paar Spritzer gelangen früher oder später doch auf die Linse.

Bewegende Momente
Bewegende Momente

Das Brautpaar kam aus der Kirche, die Hochzeitsgesellschaft gratulierte. Bewegende Momente. Hier lassen sich sehr schöne Aufnahmen und Emotionen einfangen. Natürlich findet man die eine oder andere Träne auch in der Kirche, während der Trauung.

Was soll ich sagen? Ich als Hochzeitsfotograf kann so manches Mal auch die Tränen nicht aufhalten. Es sind bewegende Momente, somit sollte man für sich selbst auch immer Taschentücher in der Hosentasche parat halten.

Von der Kirche in einen alten T1 Bulli

Was für ein schönes Erlebnis. Der Bulli ist wenigstens noch ein Auto. Kein elektronischer Schnickschnack. Ein lautes Motorendröhnen erklingt, das leicht durch die Musik einer Wireless Box im Bulli übertönt wird. Der Sound verleitet uns dazu unweigerlich, uns unweigerlich zu bewegen, quasi zu tanzen anfangen.

Im Bulli stand eine Flasche Sekt und Gläser parat. Erstmal wurde angestoßen und der Fotograf erhielt auch ein Glas. Auf das Hochzeitspaar, was für eine tolle Stimmung. Auf Ex das Glas heruntergekippt, denn als Fotograf ist man (meistens) nicht zum Feiern dabei, sondern als Dienstleister. Die Hochzeit und alles drum herum soll als bleibende Erinnerung festgehalten werden.

Hochzeitsshooting während der Fahrt im Bulli

Aufgrund des verregneten Tages und der Location, die nicht danach aussah, als könnten wir vor Ort so viel reißen, nutzte ich die Fahrt zur Location selbst. Der Fahrer drehte ein paar Extrarunden, so dass wir etwas mehr Zeit hatten. Ich machte im Auto mit beiden Kameras schöne Bilder vom Hochzeitspaar.

Es war einfach traumhaft, beide feierten ausgelassen, nichts gestellt und heraus kamen sympathisch nicht verkrampft wirkende Bilder. Das Hochzeitspaar war begeistert und ich bin es auch. Eine nicht oft vorkommende Location in einem Bulli. Zusammen alle auf kleinsten Raum, alle hatten Spaß und das ist auch den Bildern zu sehen.

Im Bulli ein Hochzeitsshooting
Im Bulli ein Hochzeitsshooting

Hochzeitsfeier in der Alster Au

Es ging zur bereits wartenden Hochzeitsgesellschaft zur Alster Au. Eine tolle Locations für Veranstaltungen und Feiern. Hier hatte ich mich zuvor auch im Netz schlau gemacht, was wir alles hätten vor Ort fotografieren können. Aber der Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung. Ich hatte meine Drohne für die Hochzeit mit, mit der eigentlich auch noch Aufnahmen geplant waren. Aber wie dem Titel entsprechend, Improvisation war über den ganzen Tag gefragt.

Keine Räume, kein Platz zum fotografieren

So schön die Location ist, für ein Shooting war aufgrund des Außenbereichs der wegen der Dunkelheit und des starken Regens tabu war, nur der Innenbereich geeignet und hier auch nur ein Teilbereich. Denn auf der großen Fläche saßen die Hochzeitsgäste in einem anderen Teil der Alster Au, fand eine weitere Feier statt.

Also blieb nur der Raum, in dem zu einem späteren Zeitpunkt das Buffet aufgebaut wurde. Hier stellte ich den Porty auf, nahm einen fahrbaren Beistelltisch im Hintergrund aus dem Bild und nahm drei Bilder von der Wand, die das Licht des Blitzes spiegelten. Alles in allem, war es eine gute Alternative. Wir hatten keine große Tiefe oder besonders viel Platz, aber wir machten das Beste aus den Gegebenheiten.

Im Hintergrund eine bordeaux-rote Wand, mit einem Klavier davor bot eine schöne Hintergrundkulisse. Vor der Kulisse fotografierte ich den Bräutigam, die Braut und beide zusammen. Ab und an waren ein paar Fotocrasher dabei, von denen ich dann Gruppenaufnahmen machte. Hier stieß man aufgrund der Platzverhältnisse an seine Grenzen.

Fotoshooting auf der Terrasse

Um weitere Bilder mit den Eltern, den Paten des Sohnes zu machen und den Eltern des Brautpaares, gingen wir auf die Terrasse. Die Terrasse war durch große Sonnenschirme vor dem Regen geschützt Man muss glaube ich nicht erwähnen, dass das Umgebungslicht der Locations nicht ausreichen war, um die Personen gut zu belichten.

Hier kam auch wieder der Porty zum Einsatz. Bis zu 5 Personen bekam der Beauty Dish auch gut abgedeckt. Wären es nicht mehr geworden, hätte ich wahrscheinlich auf eine große Softbox gewechselt. Durch die zunehmenden Dunkelheit und damit schummrigen Lichtverhältnisse war der Hintergrund durch die Weitläufigkeit dunkel.

Shooting auf einer Terrasse
Shooting auf einer Terrasse

Im Hintergrund waren damit keine störenden Elemente zu sehen. Alles in allem ein sehr harmonisches Bild und stimmungsvolle Bilder auf der Terrasse.

Blitzen mit dem Aufsteckblitz

Den Aufsteckblitz drehte ich so hin dass ich stets den Blitz vom Motiv weggerichtet hatte und zum Beispiel Wand oder Decke als Bouncer genutzt hatte. Dazu hatte ich einen Universal Stoff Diffusor auf dem Blitz, der das Blitzlicht dazu etwas weicher machte. Im Innenbereich nutzte ich wieder die Nikon D850 mit Nikon 24-70mm 1:2,8G.

Ich wählte eine relativ hohe ISO (2.000 – 2.500), stellte den Blitz auf manuell und die Verschlußzeit auf 1/250, die Blende war stetig auf F2.8. Klar kann man mit einem Blitz auch geringere Verschlußzeiten wählen, da der Blitz das Motiv einfriert.

Eine kleinere Belichtungszeit von zum Beispiel mit 1/30 ist dann nicht verwackelt, aber ich habe sehr gute Erfahrungen und Bilder mit den vorher genannten Werten gemacht. Hier sollte jeder für sich entscheiden, welche Einstellungen für sich selbst am besten geeignet sind. Und den gewünschten Look erzielt.

Der Abschluss für mich an diesem Abend, war die Hochzeitstorte

Ich war nicht bis zum Ende gebucht. Nach dem Buffet, kam kurze Zeit später bereits die Hochzeitstorte mit Wunderkerzen auf einem Rolltisch hereingefahren. Ein sehr schöner Anblick. Die spärliche Beleuchtung und das grelle Licht der Wunderkerzen, ist noch mal ein Moment bei dem man schauen muss, ob alles passt mit den Kameraeinstellungen. Viel Zeit bleibt einem nicht, die Wunderkerzen brennen keine Ewigkeit. Mit der Einstellung ging ich runter von 1/250 auf 1/125. Das wars, alles auf der Speicherkarte festgehalten.

Anschneiden der Hochzeitstorte
Anschneiden der Hochzeitstorte

Fazit: Alles zusammen, ist es kein Hexenwerk. Setzt euch früh genug mit den Einstellungen eurer Kamera auseinander. Prüft vorab im Netz, ob es Bilder von der Location oder von den Locations im Netz gibt. Überlegt euch einen Plan B, zum Beispiel bei Regen. Seid ihr euch noch nicht so sicher mit den Einstellungen der Kamera, wählt den Automatikmodus und lasst die Kamera entscheiden. Ein nicht perfektes Bild ist immer noch besser, als gar kein Bild.

Momente bei Hochzeiten sind flüchtig. Bei aller Schnelligkeit und kurzen Augenblicken. Habt Spaß, genießt es als Fotograf bei so einem schönen Anlass gebucht worden zu sein. Als letzter Tipp, vergesst Visitenkarten nicht. Du wirst sicherlich das eine oder andere Mal danach gefragt. Das Beste ist, diese schnell parat zu haben, damit ist Dir der nächste Auftrag so gut wie sicher.

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