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Aufheller und Abschatter im Eigenbau

Aufheller und Abschatter selbst bauen
Aufheller und Abschatter selbst bauen

In der Portraitfotografie, wie auch in vielen anderen Bereichen der Fotografie, versuchen wir das Licht gezielt zu steuern und zu kontrollieren. Es soll in der Regel auf bestimmte Bereiche treffen oder davon ferngehalten werden. Neben dem natürlichen Licht und Blitzen werden hierfür auch Aufheller und/oder Abschatter eingesetzt. Abschatter dienen dazu, Streulicht fernzuhalten. Aufheller funktionieren genau gegenteilig, sie sollen das Licht streuen und zurück auf das Model oder Objekt werfen. Aufheller und Abschatter kannst Du entweder kaufen oder selbst bauen. Wie der Eigenbau eines Aufheller oder Abschatters abläuft, verrate ich Dir in diesem Artikel.

Kauf der Materialien für den Eigenbau

Zur Vorbereitung habe ich auf verschiedenen Seiten recherchiert, welche Techniken mir praktikabel erscheinen. Gipskartonplatten wären eine gute Lösung, da sie in einem Stück größer sind, als Styroporplatten. Allerdings sind sie auch bedeutend schwerer, so dass dazu ein massiver Standfuss von Nöten wäre. Ich habe mich daher für eine Variante mit Styroporplatten entschieden.

Pflanzenroller für Aufheller
Pflanzenroller für Aufheller

Für zwei Aufheller/ Abschatter wird benötigt

  • 8 x Styroporplatten (Mehrzweckdämmplatten, Maße 100x50x6cm) 15,24 Euro
  • 2 x Pflanzenroller (Maße 35x35cm) 9,30 Euro
  • 1 x Styroporkleber 1kg 3,95 Euro
  • 2 x Voll-Abtönfarbe 250ml 9,50 Euro
  • 8 x Winkel (Maße 11,5×11,5cm) 20,80 Euro
  • 16 x Schrauben (Universalschrauben 4x20mm) 1 Euro
  • 1 x Rolle Klebeband weiß 7,99 Euro
  • 1 x Farbroller 4 Euro

Gesamtpreis 71,78 Euro

Bei den Winkeln lässt sich sicherlich noch etwas Geld sparen, indem Du etwas günstigere auswählst. Dasselbe gilt für das Klebeband. Beides wollte ich in weiß und habe mich deswegen jeweils für die etwas teurere Variante entschieden. Zu den Winkeln: Für die schwarze Seite könntest Du pro Aufheller/ Abschatter natürlich auch zwei weiße und zwei schwarze Winkel kaufen.

Tipps zu Kleber und Farbe

Mit 1 kg Styroporkleber bin ich gerade so hingekommen. Ich hätte nicht gedacht, dass aufgrund der großen Fläche etwas mehr benötigt wird – auch wenn ich den Kleber nicht komplett aufgetragen habe. Ja, er lässt sich natürlich auch punktuell auftragen, aber auch dann reicht 1 kg gerade eben aus. Bei der Farbe habe ich mich ebenfalls verschätzt: Das Styropor saugt die Farbe sehr schnell auf, die 250 ml haben nur für einen Aufheller/ Abschatter gereicht. Und selbst bei dem gibt es noch punktuelle weiße Stellen, die ich mit einem Pinsel ausgleichen musste. Meine Empfehlung: Am besten gleich 1 Liter Abtönfarbe kaufen.

Um die Styroporplatten in einem gleichmäßigen Schwarz erstrahlen zu lassen, empfehle ich, einen Pinsel zu Hilfe zu nehmen. Damit kannst Du die kleinen Einschlüsse, Vertiefungen und Lücken im Styropor gut schließen.

Styroporplatten als Aufheller
Styroporplatten als Aufheller

Auftragen des Styroporklebers

In der Anwendungsbeschreibung steht, dass der Styroporkleber mit einem Zahnspachtel aufgetragen werden soll. Wenn Du einen anderen Gegenstand hast, zum Beispiel eine alte Plastikkarte, lässt sich diese ebenfalls nutzen. Nur solltest Du darauf achten, den Kleber dick genug zu verteilen, da die Platten sonst nicht gut aneinander kleben. Dies gilt besonders, wenn du – wie nachfolgend aufgeführt – die Stirnseiten zusammenklebst.

In 6 Schritten Aufheller/ Abschatter zusammenbauen

  1. Zwei Styroporplatten aufeinander kleben und darauf achten, dass eine Stirnseite plan ist. Danach zwei weitere Styroporplatten nach dem gleichen Verfahren zusammenkleben. Den Kleber punktuell, zum Beispiel auf sieben Punkte, verteilen. Anschließend circa zwei Stunden antrocknen lassen
  2. Die beiden jeweils zusammengeklebten Styroporplatten mit der planen Seite aufeinanderkleben. Achte darauf, dass Du den Styroporkleber gleichmäßig verteilst. Alles zusammen nun für circa zwei Stunden trocknen lassen.
  3. Eine der großen Flächen mit der Abtönfarbe schwarz anmalen.
  4. Die vier Außenkanten mit dem Klebeband überkleben.
  5. Die Breite der Styroporplatten mit einem Bleistift auf den Pflanzenrollern aufzeichnen und jeweils vier Winkel mit den Schrauben befestigen.
  6. Jeweils eins der Styroporplatten-Konstrukte aufrecht in die Halterung stellen. Fertig!

Warum die Außenkanten schützen?

Wie Dir sicherlich beim Umgang mit dem Styropor aufgefallen ist, ist das Material sehr weich und droht schon bei einem leichten Stoß abzubröckeln. Von daher empfehle ich die Kanten mit dem Klebeband zu schützen.

Aufheller auf Rollen
Aufheller auf Rollen

Tipp zur Stabilität

Um das Konstrukt noch stabiler zu machen, könntest Du zwei Stricknadeln in die Stirnflächen stecken, wenn Du die jeweils zwei zusammengeklebten Platten aneinander klebst.

Fazit: Für unter 100 Euro bekommst Du im Eigenbau zwei sehr große Aufheller/ Abschatter auf Rollen, die Du für Deine Shootings im Fotostudio leicht positionieren kannst. Und Spaß macht das Bauen auch noch!

6 Gründe, warum der Einsatz von Aufhellern und Abschattern in der Fotografie sinnvoll ist

  1. Erhöhung der Bildqualität: Durch den gezielten Einsatz von Aufhellern und Abschattern kann die Bildqualität gesteigert werden. Eine zu starke Schattenbildung oder Überbelichtung können vermieden werden und das Bild erhält eine bessere Balance zwischen Licht und Schatten.
  2. Flexibilität: Mit Aufhellern und Abschattern kannst du das Licht flexibler kontrollieren und anpassen. So kannst du zum Beispiel bei schwierigen Lichtverhältnissen, wie bei Gegenlichtaufnahmen, gezielt Licht auf das Motiv lenken oder Schattenbereiche abschatten.
  3. Kosteneffektivität: Selbstgebaute Aufheller und Abschatter sind eine kosteneffektive Alternative zu teuren professionellen Lichtformern. Mit ein wenig Kreativität und handwerklichem Geschick kannst du eigene Lichtformer bauen und so Geld sparen.
  4. Bessere Hauttöne: Mit dem Einsatz von Aufhellern und Abschattern können Hauttöne besser wiedergegeben werden. Durch die gezielte Steuerung des Lichts können Schattenbereiche unter den Augen oder um den Mund herum aufgehellt werden, um ein glatteres, gleichmäßigeres Hautbild zu erzielen.
  5. Erweiterung der kreativen Möglichkeiten: Durch den Einsatz von Aufhellern und Abschattern eröffnen sich neue kreative Möglichkeiten in der Fotografie. Du kannst zum Beispiel gezielt Lichtakzente setzen oder bestimmte Bereiche im Bild hervorheben.
  6. Verbesserung der Bildwirkung: Mit gezieltem Einsatz von Aufhellern und Abschattern kannst du die Bildwirkung erhöhen. Durch das Abschatten von unerwünschten Bereichen oder das Aufhellen von bestimmten Bildbereichen wird das Auge des Betrachters gezielt auf das Motiv gelenkt und die Wirkung des Bildes verstärkt.

2 Antworten

  1. Hallo, ich habe deine Tips zur Passbild Fotografie gerade gelesen und finde sie super. jetzt habe ich nur eine Frage, wahrscheinlich eher eine dumme
    Wie und warum platzierst du die Styroporplatten ?

    Dankeschön
    Steffi

    1. Hallo Steffi,

      gibt keine dummen Fragen 🙂 wenn Du speziell die Passbildfotografie meinst,
      habe ich diese in ca. 45° mit weiß nach vorne zeigend ausgerichtet.

      Damit hellen sie leicht noch mal das Gesicht von den Seiten auf.

      Dahinter befindet sich jeweils ein Blitz, die den grauen Hintergrund
      aufhellen, um so keine ungewünschten Schatten entstehen zu lassen.

      Liebe Grüße
      André

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