Jetzt Termin vereinbaren!
Fotograf aus Lübeck Andre Leisner
Bekannt aus:

NDR

VOX

Focus

Dumont

Possehl Stiftung

Bekannt aus

NDR | Focus | Dumont Verlag | VOX

Du bist hier: Startseite » Wie motiviere ich mich als Fotograf?

Wie bleibe ich als Fotograf motiviert?

Pure Motivationslosigkeit, einfach keine Lust zu fotografieren. Man schnappt sich seinen Kamerarucksack und geht nach draußen und findet einfach kein Motiv, das einen anspringt. Kommt Dir das auch bekannt vor?

Wie ich meine Motivation auch nach Jahren der Fotografie immer wieder neu entfache, werde ich Dir in diesem Artikel näherbringen. Ich gebe Dir einige Ideen und Tipps an die Hand, damit Du hoffentlich die Lust am fotografieren immer wieder aufs Neue für Dich entfachen kannst.

Wie motiviere ich mich als Fotograf?
Wie motiviert man sich als Fotograf?

Die Motivation in den Anfängen der Fotografie

Wenn man mit der Fotografie anfängt, ist man überwältigt und fast schon erschlagen von der Fülle an Motiven um einen herum. Ein Motiv scheint spannender als das andere. Alles um einen herum ist interessant, man probiert sich aus und hat keinen speziellen Fokus. Hier eine Blume, dort ein Haus und über einem die Blätter eines Baumes. Zuhause angekommen, erfreut man sich an den Bildern, die innerhalb kürzester Zeit ganze Festplatten füllen.

Erste Gehversuche mit der Bildbearbeitung

In Lightroom, Photoshop oder irgendeiner anderen Bildbearbeitungssoftware werden die Bilder bearbeitet. Man probiert sich aus, verwendet Presets, Photoshop Aktionen, Overlays und experimentiert mit den verschiedenen Einstellungen der Software. Einige Wochen später sieht man sich erneut die Bilder an und denkt sich vielleicht „Oha, was hat mich denn da geritten?“ Etwas „too much“ – seien es nun die Farben, Kontraste oder eine übertriebene Vignette zum Beispiel. Aber: Das ist okay, denn die Devise lautet „Learning bei doing!“ Also einfach ausprobieren und testen, denn so lernt man am besten.

Andere Gärten sind gefühlt schöner als Deiner

Was so viel heißt wie, der Garten des Nachbarn wirkt stets grüner. Bilder anderer Fotografen scheinen beeindruckender, schöner und detailreicher. Du wirst immer wieder jemanden finden, der die gleiche Art Deiner Bildidee in Deinen Augen besser umgesetzt hat. Du vergleichst Dich, aber das muss nicht heißen, dass Dein Bild schlechter ist. Es ist einfach nur anders.

Du kannst Dich bei anderen Fotografen ruhig inspirieren lassen, aber Deine Bilder sind gut, wenn sie DIR gefallen. Der eigene Anspruch, sich zu verbessern ist natürlich lobenswert, aber lass Dich durch eventuelle schlechte Fremdkritik nicht beeinflussen, denn schließlich hat jeder mal angefangen! Leider verhält es sich im Netz so, dass schnell böse über etwas hergezogen wird und die konstruktive Kritik dabei auf der Strecke bleibt.

Fehlende Motivation
Fehlende Motivation

Fehlende Motivation und keine Lust zu fotografieren

Irgendwann wirst Du wahrscheinlich an einen Punkt kommen, an dem Du keine Lust hast, zu fotografieren. Du bist – wie so häufig in den letzten Monaten oder Jahren – draußen unterwegs und findest einfach kein Motiv, das Dich interessiert. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Motivation kann man nicht erzwingen, aber man kann sie durch verschiedene Mittel neu entdecken. Nachfolgend gebe ich Dir ein paar Tipps und Ideen, wie ich stets motiviert bleibe und die Lust an der Fotografie nicht verliere.

Die Wahl des Objektivs bestimmt Deine Motivwahl

Im Laufe der Zeit wirst Du Dir wahrscheinlich einige Objektive zugelegt haben. Die Wahl, für welches Du Dich entscheidest, kann Dein Motiv bestimmen. Somit bist Du fokussierter und schulst Deinen Blick. Du suchst speziell nach Etwas, das Du mit Deinem Objektiv in Szene setzen kannst.

Ein Beispiel: Bisher warst Du immer wieder mit einem Weitwinkelobjektiv in der Stadt unterwegs, um möglichst eine große Skyline und Gebäude abzubilden. Wähle nun einmal ein Teleobjektiv und entdecke Details, denen Du vorher nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt hast. Das können bestimmte Verzierungen, Skulpturen oder Situationen sein. Oder nimm ein Makroobjektiv und begib Dich auf die Suche nach noch kleineren Details.

Perspektive und Bildkomposition
Perspektive und Bildkomposition

Verändere die Perspektive und die Bildkomposition

Experimentiere mit verschiedenen Perspektiven, Blickwinkeln, die ungewöhnlich sind und den Betrachter zum erneuten Ansehen verleiten. Brich auch ruhig mal die Regeln des goldenen Schnitts und der Drittelregelung. Bilder ziehen uns häufig in den Bann, wenn sie mit ungewohnten und unerwarteten Perspektiven aufwarten. Denk nicht an gelernte Bildaufteilungen, sondern sei kreativ und vergiss nicht, dass es  in der Fotografie nichts Falsches gibt.

Probiere Dich aus. Leg Dich auf den Boden und fotografiere aus der Froschperspektive oder von oben auf etwas herab. Am Beispiel einer Aussichtsplattform: Gewohnt ist wahrscheinlich der Blick, die Skyline als Highlight des Bildes, doch wie wäre es einmal, direkt nach unten zu fotografieren? Das Ergebnis ist auf jeden Fall ein Bild, das ungewohnt ist und ein genaueres Betrachten nach sich ziehen wird.

Neue Fotografie-Bereiche für sich entdecken

Sei es nun die Makrofotografie, Mondfotografie oder Sternfotografie. Für jede dieser genannten Arten musst Du Dich genau mit deren Anforderungen auseinandersetzen. Egal, aus welchem Fotografie-Bereich Du kommst, etwas Neues zu lernen, kann Dich wieder motivieren und Deine Lust an der Fotografie aufs Neue entfachen.

Für die Makrofotografie brauchst Du ein spezielles Objektiv, eine Nahlinse oder Retroadapter. Für die Mondfotografie am Anfang ein Teleobjektiv und Stativ und für die Sternfotografie bestenfalls ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv und Stativ. Was davon wolltest Du schon immer mal ausprobieren? Also, wähle Dein neues Thema und starte gleich jetzt damit!

Setz Dich mit neuen Bearbeitungstechniken auseinander

Es muss nicht immer die Hardware sein, auch in Sachen Software, kann Dir diese dienlich sein und Dich neu motivieren. Gibt es einen Bereich, zum Beispiel die Beauty-Retusche, in dem Du vielleicht noch eine Schippe drauflegen könntest? Warum dieses Manko nicht ausgleichen? Frag dich einfach einmal: Wie retuschieren andere ihre Bilder, welche Arbeitsschritte verwenden sie? Für mich ist dies immer wieder ein tolles und interessantes Thema.

Selbst nach so vielen Jahren lerne ich immer wieder Neues dazu und erfreue mich an Tipps, die meine Arbeiten verbessern und häufig auch Arbeitsschritte, die einen Bearbeitungsprozess deutlich beschleunigen. Ich liebe Photoshop, es gibt so viele Optionen und Möglichkeiten. Ich folge grapexels – Nishant Chhetri, der viele Tipps mit seiner Community teilt. Das ist ganz einfach und schnell per Video dargestellt, sodass ich denke, warum habe ich davon nicht früher erfahren bzw. toll, das geht also auch.

Bearbeitungstechniken mit Photoshop
Bearbeitungstechniken mit Photoshop

Aktionen, Presets und Overlays

Es gibt so viele Anbieter auf dem Markt, die Sets anbieten, die Deinen Bildern einen tollen Look verleihen. Für die Beauty-Retusche nutze ich häufig das Retouch Pro Panel, per Knopfdruck wird dabei eine Frequenztrennung ausgeführt. 

Darüber hinaus findet man die verschiedensten Anbieter auf etsy.com -je nachdem, welche Bildstimmung man mit einem Preset per Knopfdruck erstellen möchte. Das ist auf jeden Fall eine tolle Sache und kann Deinen Bildern einen neuen coolen Look verleihen.

Nutze einen Fotokurs um Neues zu lernen

Wenn Du Dich schwer damit tust, Neues zu lernen, buche einen Fotokurs in Deiner Nähe oder online, der von jedem Standort aus möglich ist. Einen Fotokurs vor Ort finde ich persönlich am besten, weil ich hier bei Problemen sofort einen Ansprechpartner habe, den ich mit Fragen löchern kann. Gerade am Anfang habe ich viele Einzelkurse bei verschiedenen Fotografen in Hamburg und Nordrhein-Westfalen besucht.

In Nordrhein-Westfalen war es Andreas Jorns, dessen Arbeiten mir auch heute noch sehr gefallen. In Hamburg war es hingegen Stefan Roehl, der mir viele Tipps und Hilfestellungen in Sachen entfesselt blitzen gab (entfesselt: Freistehender Blitz, ausgelöst über Funk). Überleg einfach mal für Dich, welche Fotografen Dich begeistern und sieh nach, ob diese Einzelkurze anbieten. Diese sind im Vergleich zu Gruppenkursen natürlich etwas teurer, aber im Einzelcoaching lernst Du mehr und man wird individuell auf Deine Bedürfnisse eingehen.

Der Unterschied zwischen Hobby- und Berufsfotograf

An dieser Stelle ein kleiner Exkurs, solltest Du Dich als Berufsfotograf selbstständig machen wollen oder bist es bereits und suchst für Dich Motivation in Sachen Fotografie. Als Berufsfotograf müssen Deine Bilder dem Geschmack des Kunden entsprechen. Da bleibt manchmal auch die eigene Kreativität auf der Strecke. Natürlich gibt es auch Kunden, die sich freuen, wenn Du Deinen eigenen Geschmack mit einbringst, aber es kann auch vorkommen, dass es starre Vorgaben gibt, die Du einfach abarbeiten musst. Ich selbst habe damit keine Probleme.

So gut wie alles an Fotografie reizt mich und ich liebe es einfach zu fotografieren. Wenn mal wirklich was dabei ist, was ich nicht kann oder mag, empfehle ich einen anderen Fotografen aus meinem Netzwerk. Wenn Du die Fotografie als Hobby betreibst, kannst Du Deine eigenen Ideen umsetzen und musst keinem Kunden gerecht werden; das ist die Freiheit, die Du als Hobbyfotograf genießt. Doch auch als Berufsfotograf kannst Du Deine eigenen Ideen umsetzen und zwar über TFP-Shootings.

Bilder müssen nicht immer perfekt sein
Bilder müssen nicht immer perfekt sein

Merke: Es muss nicht immer stets perfekt sein!

Kreativität und Motivation lassen sich auf unterschiedlichste Weise triggern. Sei es nun, eine zeitlang auf die Fotografie zu verzichten und danach frisch neu zu starten. Oder Du musst einfach nur Deinen inneren Schweinehund überwältigen, weil Dich immer wieder irgendetwas vom fotografieren ablenkt – wie es zum Beispiel Zeitmangel sein kann.

Sieht man sich einmal an, womit man jeden Tag seine Zeit verbringt, fällt einem wahrscheinlich auf, dass man sich mit manchen Dingen sehr lange beschäftigt und durch Einsparung dieser aufgewendeten Zeit wieder mehr Zeit für die Fotografie haben könnte. Kreativer zu werden, ist mitunter auch ein Prozess – zum Beispiel Deinen bisherigen Workflow durch kontinuierliche und harte Arbeit zu verbessern und noch mehr aus Deinen Bildern herauszuholen, indem Du neue Techniken lernst.

Wie kann man die Leidenschaft für die Fotografie neu entfachen?

Trag stets eine Kamera bei Dir, selbst wenn es nur Dein Handy mit Kamerafunktion ist. Immer dann, wenn Du Dich durch etwas inspiriert fühlst, kannst Du Dir die Kamera oder das Handy schnappen und ein Bild machen. Es wäre schade, wenn Dir eine Gelegenheit entgeht, weil Du nichts zum Fotografieren zur Hand hast.

Ich finde der Vergleich mit einem Notizblock und einem Stift passt sehr gut, wenn man immer etwas zum Notieren im greifbarer Nähe haben möchte. Zum Beispiel liegt man abends im Bett und hat eine tolle Idee. Es ist aber nichts zum Notieren da und man denkt sich: „Ach, ich notiere das morgen früh, wenn ich ausgeschlafen habe. Aber nach dem Aufwachen fällt einem nicht mehr ein, was es war oder man hat komplett vergessen, dass man eine Idee hatte. Oder aber…

Gehe ohne Kamera los

Wie jetzt? Erst schreibt er, ich soll immer eine Kamera dabei haben und jetzt doch nicht? Nun, es sind alles Denkanstöße, die Dir etwas an die Hand geben sollen, um Deine Motivation wieder zu erlangen. So auch der Tipp, keine Kamera mitzunehmen. Genieße also einfach mal den Blick, ohne im Kopf zu haben, ob diese oder jene Ansicht nun etwas für ein Foto sein könnte.

Manchmal kann man durch den Fotografie-Druck gar nicht mehr den Moment genießen, weil das fotografische Auge die ganze Zeit die Umgebung scannt, stets auf der Suche nach einem Motiv. Entschleunige einfach mal und entspanne Dich. Genieße den Augenblick und den Moment. Kommst Du immer häufiger zur Erkenntnis: „Ach, hätte ich jetzt eine Kamera dabei“, merkst Du, dass Du Deine Unlust verloren hast und die Motivation zum Fotografieren wieder zurückgekehrt ist.

Gehe ohne Kamera los
Gehe ohne Kamera los

365 Tage Projekt – Jeden Tag ein Bild für ein Jahr

Du fragst Dich sicherlich: „Was und warum soll ich denn jetzt ein Jahr lang fotografieren?“ Zieh es aber trotzdem einfach mal durch. Mach Dir vorher keinen Kopf, was für ein Bild es an diesem oder nächsten Tag sein soll. Am Ende des Jahres hast Du einen Ordner mit 365 Bildern und damit das ganze Jahr dokumentiert. Vielleicht entwickelst Du eine bestimmte Idee, zum Beispiel eine bestimmte Ecke immer wieder festzuhalten und dann den Verlauf mit den Jahreszeiten abzubilden. Wie hat sich die Stelle verändert? Ein Baum zum Beispiel. Auch wenn Du keine Idee hast, mach einfach ein Bild von dem, was Dir an diesem Tag ins Auge gesprungen ist.

Tritt einer Foto-Community bei

Höre Dich in Deiner Stadt um, gibt es eine Fotografie Gruppe, die einen Stammtisch und Fototouren anbietet? Es kann sehr inspirierend sein, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und gemeinsam auf eine Fototour loszuziehen. Du kannst dann auch bei anderen Hobbyfotografen sehen, welche Positionen die anderen bei einem bestimmten Motiv nutzen und welches Objektiv und welche Einstellungen sie verwenden.

Bei einer anschließenden Bildbesprechung kann man viel Neues für sich mitnehmen. Am Ende haben vielleicht zehn Personen (wie viele eben zusammenkommen) ein Motiv anders gesehen und interpretiert. Wenn es keine Gruppe in Deiner Nähe gibt, findest Du vielleicht online etwas und kannst Dich dort mit anderen austauschen.

Lass Dir Zeit, Motive zu entdecken

Halte auch mal inne, damit Du an eventuellen Motiven nicht blindlings vorbeiläufst. Nimm Dir etwas zu trinken mit, für ein kleines Päuschen, und setze Dich damit für einen Augenblick irgendwohin. Verweile und sieh Dich in Ruhe um. Entspanne Dich und lasse die Farben, Kontraste und Geräusche auf Dich wirken.

Häufig rennen wir an schönen Dingen einfach vorbei, weil wir zu unaufmerksam sind. Wenn Du Dir die Zeit nimmst, Dich in Ruhe umzusehen, fallen die Dir auf einmal Dinge auf, die Dir vorher vielleicht verborgen geblieben wären. Dir fallen Motive ins Auge, die Du beim Gehen mit einem flüchtigen Blick nach rechts oder links übersehen hättest.

Motiv in Szene setzen
Motiv in Szene setzen

Setze ein entdecktes Motiv in Szene

Hast Du etwas entdeckt, setze das Motiv in Szene. Richte all Deinen Fokus auf das Objekt. Nutze verschiedene Perspektiven und Einstellungen. Arbeite mit der Blende und, sofern Du es dabei hast, auch noch ein anderes Objektiv. Arbeite mit der Bildkomposition, wie bereits oben erwähnt, und vergiss dabei auch ruhig mal die üblichen Regeln.

Sei kreativ und befreie Dich von diesen Regeln, die Deine Kreativität einschränken könnten. Du wirst sehen, dass Du am Ende tolle Perspektiven und Kompositionen entdeckt hast, die dieses Motiv in einem ganz anderen Licht erstrahlen lassen und es für den Betrachter interessant macht, länger hinzusehen.

Fazit: Du hast jetzt einiges an Tipps und Ideen gelesen; vielleicht ist etwas dabei, das Dir den richtigen Anstoß gibt und Du Deine Motivation bald wiederfindest. Setze Dich nicht unter Druck, sodass Du vollkommen blockierst und dicht machst. Nach einem Tief kommt bekanntlich auch wieder ein Hoch. Probiere verschiedene Sachen einfach mal aus, um Deine Leidenschaft mit voller Motivation wieder voll zu entfachen. Wenn Du vollkommen satt bist, wirf die Flinte nicht ins Korn und pausiere eine zeitlang und widme Dich anderen Dingen.

Es gibt keine klaren Richtlinien, nach denen man nach Weg X, die Motivation sofort wiederfindet. Das Wichtigste ist: Hab Spaß und eine schöne Zeit dabei! Als letzter Tipp noch: Drucke Deine Bilder auch mal aus und lege sie zum Beispiel in eine Din-A4-Mappe. Ein Ausdruck, den Du in den Händen halten kannst, ist etwas vollkommen anderes, als sich die Bilder auf dem Rechner, Tablet oder Handy anzusehen. Das kann Dir auch noch mal einen echten Wow-Kick geben.