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Die besten Tipps für die Autofotografie

Die Autofotografie ist komplexer als man zunächst annehmen möchte, aber auch kein Hexenwerk. Dennoch, schlichte und klare Aufnahmen von einem Auto zu machen, ist deutlich anspruchsvoller. In diesem Artikel gebe ich Dir einige Tipps zur Autofotografie. Eine komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Lightpainting in der Autofotografie, verrate ich Dir am Ende der Seite.

Tipps für die Autofotografie
Tipps für die Autofotografie

Erste Gehversuche mit Lightpainting

Das vorige Bild habe ich, wie man unschwer erkennen kann, bei der Firma Jürs aufgenommen. Es war mein erster Versuch mit Lightpainting ein Auto zu belichten. Es war Februar, wir hatten Minusgrade, also experimentierfreudig war ich nur bedingt. Aufgenommen mit einer Nikon Z7. Blende F/14, Belichtungszeit 15 Sekunden, ISO64. Ich bin mehrere Male mit einem Leuchtstab am Wagen entlang gegangen und habe die Bilder später in Photoshop übereinander gelegt. Das nachfolgende Video eines anderen Fotografen veranschaulicht es sehr gut.

Schritt für Schritt Anleitung Lightpainting

Am Ende des Artikels verrate ich Dir Schrift für Schritt die Arbeitsschritte zu einem Lightpaintingbild. Du kannst auch direkt mit gleich mit der Springmarke hinspringen: Das brauchst Du fürs Lightpaininting.

Endergebnis Lightpainting vom Youtuber Dave

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An wen richtet sich mein Artikel?

Dieser Artikel ist an alle gerichtet, die sich für die Autofotografie interessieren. Als Ratgeber soll er vor allem Neulingen im Bereich der Autofotografie Hilfestellung bieten. Unabhängig davon gibt es sicherlich den einen oder anderen Tipp auf dieser Seite, der auch für Fortgeschrittene im Bereich der Autofotografie interessant sein könnte.

Was Du auf dieser Seite über die Autofotografie lernen wirst

Es werden Fragen beantwortet, die sich mit der Fotoausrüstung für Autofotografie auseinandersetzen und es sollen ebenso Fragen beantwortet werden, wie man sich als Autofotograf verbessern kann.

Merke: Das Schöne an Autos als Motiv ist, dass sie nicht weglaufen – im Gegensatz zu Tieren – und dass sie keinen eigenen Willen haben – so wie Menschen. Als Fotomotive sind sie daher bestens geeignet, egal aus welchem Werk sie von Band gelaufen sind.

Autofotografie lernen
Autofotografie lernen

Die Wahl von Objektiv und Kamera

Generell gibt es keine wirklich schlechte Kamera. Das wirklich Wichtige ist, dass Du Deine Kamera blind bedienen kannst und dass Du mit allen grundlegenden Einstellungen vertraut bist.

Was ist die richtige Kamera für die Autofotografie?

Selbst mit einer kleinen Spiegelreflexkamera für Einsteiger ist es möglich, aussagekräftige Fotos von Fahrzeugen zu machen. Hast Du dazu noch ein paar Objektive, wie zum Beispiel ein Weitwinkel zur Auswahl, bist Du schon mal gut gerüstet. Mit einem Weitwinkel ist es Dir möglich, die Perspektive, den Bildwinkel und damit die gesamte Bildwirkung eindrucksvoll anzupassen. Probiere einmal unterschiedliche Perspektiven einer Szene aus, geh mal näher ran, um Details in Szene zu setzen oder weiter weg, um das Auto in die Umgebung einzubetten. Einfach mal ausprobieren!

Welches Objektiv sollte man nutzen?

Festbrennweiten sind natürlich Klasse, weil sie Lichtstark sind, aber solltest Du zum Beispiel ein 24 und 135 mm Standardzoom haben, ist das für den Anfang auch vollkommen ausreichend. Selbst wenn Du nur ein 50 mm hast, passt es. Klar mit der Brennweite musst Du etwas Platz haben, um das Auto komplett mit auf dem Bild zu haben, aber dann suchst Du Dir einfach eine Location mit genügend Tiefe. Wie zum Beispiel ein Parkplatz, bei einem Einkaufszentrum an einem Sonntag oder nach Feierabend.

Ein Stativ ist immer eine gute Investition!

Auf jeden Fall empfehlen möchte ich Dir ein Stativ. Damit kannst Du auch bei schlechteren Lichtverhältnissen gute Fotos machen oder mit der Belichtungszeit experimentieren bei Langzeitbelichtungen. Ebenfalls hilfreich kann ein Polfilter bei der Autofotografie sein. Der Polfilter dezimiert die Reflexionen in den Scheiben und auf dem Autolack.

Kameraeinstellungen für die Autofotografie
Kameraeinstellungen für die Autofotografie

Welche Kameraeinstellung ist die Richtige?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen, wie das Licht vor Ort ist und welche Blende Du einsetzen möchtest. Je weniger Licht Du zur Verfügung hast, desto länger wirst Du wahrscheinlich belichten. Hier brauchst Du dann wieder das Stativ. Öffnest Du die Blende mehr verlierst mehr an Tiefenschärfe, kann aber auch ganz nett sein, wie in der Portraitfotografie, einen weichen Ausläufer zu haben. Es ist auch davon abhängig, was Du in Szene setzen möchtest. Eine zu hohe gewählte ISO, provoziert wieder ein Bildrauschen

Das Auto darf ruhig glänzen

Wenn Du noch den Polfilter im Kopf hast, den ich oben erwähnte, mag es etwas widersprüchlich klingen: Das Auto darf ruhig glänzen. Aber man kann Spiegelungen auch bewusst mit ins Bild mit einbringen. Es kommt stets auf die Bildaussage an und was vom Auto in Szene gesetzt werden soll. Zum Beispiel ein Auto in der untergehenden Sonne. Die Lichtstrahlen, die sich auf Lack, Scheibe und den Felgen widerspiegeln. Das ist auf jeden Fall ein geeignetes Motiv, ein poliertes Auto, als gerade dem Wagen eine Schlammkur verpasst.

Was ist eine geeignete Location für die Autofotografie?

Ebenso wichtig wie ein sauberes Auto ist für das Shooting die richtige Location. Nach meiner Erfahrung macht der Ort für das Fotoshooting etwa die Hälfte des gesamten Fotos aus.

Eine Info direkt vorab: Du solltest das Auto nicht auf einen Rasen stellen. Beinahe in jedem Fall sieht ein Auto, das sich auf Gras befindet, befremdlich aus, denn immerhin ist der normale Untergrund für ein Auto die Straße. Daher solltest Du Dich auf festen Untergrund fokussieren.

Gehst Du hingegen mit einer G-Klasse von Mercedes in den Bergen ins Gelände, dann wird dies ziemlich cool aussehen. Du siehst, dass die Location immer auch vom jeweiligen Fahrzeug abhängt. Im Vorfeld solltest Du Dir daher Gedanken rund um das Auto machen. Für was steht das Auto am meisten? Ist es Luxus, ist es Geschwindigkeit, ist es Familie oder Spaß? Aber auch hier kann man mit krassen Gegensätzen polarisieren, was auch sicherlich ganz interessant ist.

 Location für die Autofotografi
Location für die Autofotografie

Erstelle Dir eine Liste von guten Auto-Locations

Natürlich gibt es einige gute Locations. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie sich in der Regel nicht direkt vor Deiner Haustür befinden. Erstelle daher eine Liste mit wirklich geeigneten Locations für verschiedene Autos. Wenn Du unterwegs bist und zufällig einen interessanten Ort findest, mach ein Foto davon und speichere Dir die Angaben in dieser Liste ab. Im Laufe der Zeit kannst Du Dir auf diese Weise ein solides Nachschlagewerk mit potentiellen Locations aufbauen. Wenn Du dann ein Fotoshooting mit einem Auto planst, musst Du nur noch die passende aus Deinem Fundus für das jeweilige Fahrzeug auswählen.

Indoor Location

Fotografierst Du ein Auto, kann dies grundsätzlich an den verschiedensten Orten geschehen. Unabhängig davon kannst Du natürlich auch Indoor tolle Fotos von Fahrzeugen machen. Ganz hervorragend für Auto-Porträts geeignet sind Lagerhallen, Garagen, Parkhäuser oder Industriehallen. Hier wirken Fahrzeuge grundsätzlich nicht fehl am Platz.

Outdoor Location

Wenn es um Outdoor-Fotoshooting geht, gibt es beinahe keine Grenzen. Ob nun ein großer Parkplatz vor einem imposanten Gebäude, auf einer schönen Straße oder an einem beeindruckenden Bergpass. Ein Auto lässt sich an verschiedenen Spots in Szene setzen.

Achte auf die richtige Tageszeit

Die Wahl der richtigen Tageszeit ist für ein Auto-Shooting sehr wichtig, da Autofotografie bedeutet, mit Licht zu malen. Meiner Erfahrung nach ist die goldene Stunde eine Zeit für die Autofotografie. Dies bedeutet also einige Minuten nach Sonnenaufgang oder ein paar Minuten vor Sonnenuntergang.

Wenn Du die goldene Stunde für das Auto-Shooting nutzt, kannst Du Dich in jedem Fall über einen schönen warmen Lichtschimmer auf Deinem Motiv freuen. Die grelle Mittagssonne solltest Du hingegen vermeiden, da sie Probleme mit Reflexionen mit sich bringen kann.

Richtige Tageszeit für die Autofotografie
Richtige Tageszeit für die Autofotografie

Scheue auch künstliches Licht nicht

Abhängig von Deinem persönlichen Geschmack kannst Du auch künstliches Licht verwenden. Beim Verwenden von künstlichem Licht scheiden sich allerdings die Geister, also experimentiere einfach ein wenig. Wenn Du die besten Ergebnisse erzielen möchtest, nutze Deine Möglichkeiten sorgfältig. Denke daran, dass es nicht zwingenderweise einen falschen oder einen richtigen Weg gibt, ein Auto zu beleuchten. Stelle die Lichter nach und nach auf und hebe die Aspekte bzw. Winkel des Fahrzeugs hervor, die für Dich entscheidend sind.

Mache Testaufnahmen und prüfe das Licht auf dem Bild

Erstelle dann einige Testaufnahmen, damit Du siehst, ob das Licht genau dort ist, wo Du es haben möchtest. Bist Du zufrieden, dann kannst Du im Anschluss eine weitere Lichtquelle aufstellen. Somit vermeidest Du es, das Auto zu überstrahlen oder dass sich die Lichtquellen auf bestimmte Bereiche des Fahrzeugs verdoppeln. Lass Dir dafür ausreichend Zeit und denk dran, dass die Beleuchtung eine individuelle Vorliebe ist und abhängig vom persönlichen Stil sowie der Stimmung der Aufnahme beeinflusst wird.

Reflexionen und Spiegelungen

Achte genau darauf, was sich im Lack spiegelt. Schaue Dich ein wenig um, sieh Dir die Oberfläche genauer an und achte darauf, was reflektiert wird.

Wenn ein Fahrzeug gewaschen ist und der Lack reflektiert, ist ein Auto wie ein Spiegel. Versuche bei Deinem Shooting daher, einen offenen Raum hinter Dir zu haben, beispielsweise ein Parkplatz. Vermeide Aufnahmen mit Bäumen oder Gebäuden vor dem Auto, denn Du möchtest ja die Formen und Kurven bei Deinem Automodell zeigen und Reflexionen können schnell zu viel Unruhe erzeugen.

Achte auch darauf, dass Du nicht Deine eigenen Reflexionen in der Aufnahme siehst. Kannst Du Dein eigenes Spiegelbild nicht vermeiden, setze die Kamera auf ein Stativ, stelle dann den Selbstauslöser ein und bewege Dich aus dem Bild.

Perspektive und Winkel bei der Autofotografie
Perspektive und Winkel bei der Autofotografie

Auf die Perspektive und den Winkel kommt es an

Nachdem Dein Auto an einem geeigneten Ort steht und Du die Beleuchtung ausgewählt hast, kann es nun mit dem Fotografieren losgehen. Im besten Fall kennst Du die Formen und Kurven Deines Autos jetzt etwas besser, denn dieses Wissen ist wichtig für die Entscheidung, wie Du das Auto in Szene möchtest. Verfügt das Fahrzeug über besondere Highlights, die Du hervorheben möchtest? Frage Dich, aus welcher Perspektive und aus welchem Winkel Du das Auto fotografieren willst.

Augenhöhe oder doch lieber Froschperspektive?

Du solltest am besten mit Aufnahmen in Augenhöhe beginnen. Nutze unterschiedliche Blickwinkel, um Deine Aufnahmen hervorzuheben. Besonders vorteilhaft ist es häufig, von knapp über dem Boden zu fotografieren, denn dies verleiht dem Auto einen übermächtigen Look. Experimentiere ruhig und nimm Dir Zeit, dann wirst Du die besten Blickwinkel schnell herausfinden.

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Den Hintergrund sorgfältig auswählen

Das Wichtigste bei der Autofotografie ist, einen Hintergrund zu wählen, der nicht ablenkt und zum Wagen passt. Ein VW-Bus mit einem Surfbrett auf dem Dach vor einem Supermarkt wird seine Wirkung ebenso verfehlen wie ein schneller Sportwagen vor einem Altersheim. Aber wen ich so darüber nachdenke…?! Zum Thema „polarisieren“, hätte das was!

Es sollten sich daher keine Personen oder Objekte im Hintergrund befinden, die das Auge des Betrachters vom eigentlichen Motiv ablenken. Profane Dinge wie Leitungen oder Mülltonnen können ein gesamtes Bild zerstören.

Merke: Je weniger Ablenkung es auf dem Bild gibt, umso besser.

Ein Wald als Hintergrund oder eine andere gleichmäßige Fläche sind perfekt. Auch eine Skyline ist in Ordnung, sofern sie in Unschärfe aufgelöst ist. Ein teures und edles Auto lässt sich beispielsweise sehr gut vor einem Schloss fotografieren, denn sowohl das Fahrzeug als auch der Hintergrund wirken in diesem Fall erhaben und nobel.

Ein SUV gehört hingegen ins Gelände und ein Jeep in einen Wald. Natürlich ist für die Wahl des Hintergrundes auch der Zweck entscheidend, den das Foto erfüllen soll. Zeige das Auto am besten in seiner typischen Umgebung. Vergiss niemals, dass Location und der Hintergrund entscheidende Merkmale für perfekte Autofotografie sind.

Die Bildbearbeitung nach der Autofotografie
Die Bildbearbeitung nach der Autofotografie

Die Bildbearbeitung nach der Autofotografie

Wenn Du besondere Details hervorheben möchtest, kannst Du dies im Nachgang noch intensivieren. Am größten ist der Spielraum für die Nachbearbeitung, wenn Du Dich beim Fotografieren für das RAW-Format entscheidest. Im RAW-Format kannst Du besser die Belichtungsparameter anpassen oder Farben verstärken. Insbesondere, wenn die Beleuchtung bzw. Lichtsituation beim Fotografieren nicht optimal war, kannst Du mehr aus Deinen Aufnahmen herausholen, wenn Du Highlights und Schatten gezielt anpasst.

Vergiss das Storytelling nicht

Bei der Autofotografie geht es Auch darum, Geschichten mit den Autofotos zu erzählen. Je besser Deine Technik bei der Autofotografie wird, umso stärker wirst Du Dich auf verschiedene Bereiche fokussieren, wie etwa das Erzählen von Geschichten in Form von Fotos. Mit Bildern kannst Du perfektes Storytelling betreiben. Ganz besonders gut gelingt dies bei einer Bildstrecke, also mehreren Bildern, die in Verbindung zueinanderstehen.

Mit einer solchen Serie ist es Dir ganz einfach möglich, eine Geschichte zu erzählen. Versuche mit den Bildern etwas auszusagen und dem Betrachter eine Geschichte ohne Worte zu erzählen. Damit wirst Du Dich zwangsläufig immer intensiver mit der Autofotografie auseinandersetzen und Dein Know-how auf das nächsthöhere Level hieven.

Etwas ganz Besonderes: Autofotografie bei Nacht

Wenn die Stadt schläft und Dunkelheit uns umgibt, dann ist dies immer eine ganz besondere Atmosphäre, um ein Fotoshooting durchzuführen. Nicht anders verhält es sich bei der Autofotografie. Alle Orte haben nachts ein ganz anderes Flair als bei Tageslicht. Du kannst Dich also über ganz besondere Aufnahmen freuen, wenn es um Autofotografie in den Nachtstunden geht. Allerdings gibt es bei der Autofotografie in der Nacht einige Dinge, auf die Du achten solltest, um perfekte Aufnahmen schießen zu können.

Die Wahl der Lichtquelle in der Nacht

Möchtest Du nachts Autos fotografieren, ist das richtige Licht natürlich eines der wichtigsten Dinge. Selbst in Großstädten ist das vorhandene Licht zur späten Stunde häufig nicht ausreichend, um ein Auto optimal auszuleuchten. Also musst Du als Fotograf selbst für geeignete Lichtverhältnisse sorgen, indem Du beispielsweise Blitze verwendest oder die Lightpainting-Technik mit einer Lampe anwendest.

Lichtquelle bei der Autofotografie
Lichtquelle bei der Autofotografie

Das Fotografieren von Autos mit Blitz

Das fotografieren von Auto bei Nacht mit einem Blitz, ist was tolles. Da man damit den Fokus noch gezielter auf das Fahrzeug legen kann. Mit Blitzen empfehle ich Dir auf jeden Fall ein paar Testaufnahmen zu machen und zu schauen, wie sich der Blitz oder die Blitze auf dem Auto widerspiegeln. Wie beim Lightpainting kannst Du den Blitz immer mal wieder an eine andere Stelle positionieren. Am Ende fügst Du alle Bilder in einzelnen Ebenen zusammen und kannst Do tolle Lichteffekte schaffen

Die Lightpainting-Technik bei der Autofotografie

„Lightpainting“ lässt sich am besten als „Malen mit Licht“ ins Deutsche übersetzen. Hiermit meint man eine Technik, in der Du mithilfe einer Lampe mit Dauerlicht unterschiedliche Teile eines Objektes ausleuchtest, um dann aus den zusammengesetzten Bildern ein Gesamtbild zu erhalten. Dies geschieht mit einer langen Belichtungszeit. Vorteilhaft hierbei ist, dass die Lampe deutlich handlicher ist und sich der gesamte Vorgang schnell umsetzen lässt, ohne dass Du dabei einen großen Aufbau durchführen musst.

Anleitung auf Englisch – Deutsch (geschrieben) nachfolgend

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Das brauchst Du für Lightpainting bei der Autofotografie

  • Spiegelreflexkamera
  • Stativ
  • Weitwinkelobjektiv (oder z.B. ein: 24-70mm)
  • Einen Leuchtstab Akku betrieben

Kameraeinstellungen ist etwas von der Umgebung und dem Umgebungslicht abhängig. Bestenfalls sollte es sehr dunkel sein und das Auto nicht von einer Lampe beleuchtet werden.

Aufstellen der Kamera

Du stellst die Kamera mit Stativ an der Stelle auf an der Du das Bild oder besser gesagt die Bilder vom Auto machen möchtest. Höhe der Kamer ist Geschmacksache, zw. 1-1,20m. Auslösen mit Fernauslöser oder Selbstauslöser.

Kameraeinstellungen fürs erste Bild ohne Beleuchtung

  • Niedrigste ISO 64-100
  • Blende F/5,6-8
  • Belichtungszeit zw. 20-30 Sekunden (auslösen über Fernauslöser oder Selbstauslöser)
  • 1 Bild machen, auf dem noch nichts von Dir beleuchtet wird. Das nimmst Du später als oberste Ebene. Stell Dir vor Du fotografierst etwas im Vordergrund, wie ein Gebäude, so dass der Himmel auch noch etwas Zeichnung erhält. Jetzt folgt der zweite Stepp.

Kameraeinstellungen mit Beleuchtung

  • Niedrigste ISO 64-100
  • Blende F/5,6-8
  • Belichtungszeit zw. 10-20 Sekunden (auslösen über Fernauslöser oder Selbstauslöser)
  • Danach machst Du ein Bild und gehst mit dem Leuchtstab über das Auto. Circa 1,5 Meter vom Auto entfernt. Von links nach rechts oder anderes herum. Den Leuchtstab hältst Du mit ausgestreckten Arm nach oben ungefähr im 45Grad Winkel.
  • Du solltest in den 10-20 Sekunden einmal die gesamte Länge des Autos schaffen. Versuche das Licht stehst an derselben Position zu halten. So das einheitliche Belichtung über die gesamte Strecke des Fahrzeugs erfolgt.
  • Sieh Dir das Resultat auf der Kamer an. Bist Du zufrieden mit dem Licht oder ist eventuell die Spiegelung in den Scheiben zu arg? Dan halte das Licht etwas höher und probiere es noch mal. Als Tipp, DU kannst den Stab auch mit einem Stativ und einem Adapter verlängern, solltest Du nicht höher kommen, wie Du es wünscht.

Bildbearbeitung mit Lightroom und Photoshop

  • Natürlich kannst Du auch alle Arbeitsschritte in Photoshop ausführen, aber ich habe mich auch an den Vorgaben von Dave orientiert, dessen Videos hier auch auf der Seite sind.
  • Öffne Deinen Ordner, in dem zwei Bilder sein sollten oder mehrere, so dass Du aber auseinanderhalten kannst, welch der beiden Bilder nun für die Bearbeitung hernehmen möchtest.
  • Bearbeite das 1 Bild ohne Leuchtstab, so dass Dir der Himmel zusagt, nehme die Objektivkorrekturen: Chromatische Aberration und Profilkorrekturen vor. Beim zweiten Bild nimmst Du nur die Objektivkorrekturen vor.
  • Markiere nun beide Bilder, öffne beide Bilder in Photoshop als Layer. Das Bild ohne Leuchtstab sollte unter dem Bild mit dem Leuchtstab liegen.
  • Gehe dann auf das Bild mit dem Leuchtstab und setze es von Normal auf Aufhellen.
  • sollte
  • Das wars eigentlich fast. Wahrscheinlich wirst Du nun noch einen Lighttrail haben. Erstelle eine Ebenmaske. Weiche Pinselspitze 100% Deckkraft (schwarz). Gehe mit dem Pinsel über den Lighttrail und entferne diesen aus dem Bild.
  • Das wars. Jetzt kannst Du beide Bilder auf eine Ebene reduzieren und noch etwas im Camera-Raw-Modus nachbearbeiten

Porsche Shooting mit Lübecker Skyline

Der Porsche wurde durch das Porsche Zentrum Lübeck Olli Zimtstern zur Verfügung gestellt. Olli betreut dessen Instagram Profil. Olli kenne ich schon ein paar Jahre und wir machen immer mal wieder was beruflich als auch privat zusammen. Das Bild wurde Ende November aufgenommen. Es war eisig, aber wie heißt es: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Zum Bild, das Vorgehen wie oben bereits aufgeführt. Zuerst habe ich eine Aufnahme ohne die Drohne gemacht und danach beide Bilder zusammengeführt.

Porsche Shooting in Lübeck
Porsche Shooting in Lübeck

Extratipp: Sei sportlich

Was hat denn Fitness nun mit Autofotografie zu tun? Wenn Du Deine ersten Gehversuche in der Autofotografie hinter Dich gebracht hast, wirst Du merken, dass dies ganz schön auf die Muskeln geht. Je länger Deine Fotoshootings dauern, umso mehr wirst Du Dich in der Hocke befinden, da Du bei der Autofotografie ja hauptsächlich mit Stativ und auf Augenhöhe arbeitest. Autos zu fotografieren kann also körperlich ziemlich anstrengend sein.

Immer wieder in die Hocke zu gehen und danach wieder aufzustehen, wird Dich viele Muskeln in Deinem Körper spüren lassen. Dementsprechend kann es hilfreich sein, regelmäßig ein paar Kniebeugen zu absolvieren. Damit kannst Du Deine Muskulatur in den Beinen und im Gesäß in Schwung bringen und wirst bei langen Fotoshootings noch fitter sein.

Fazit: In diesem Artikel habe ich Dir einige Tipps an die Hand gegeben, mit denen Du bei der Autofotografie durchstarten kannst. Du hast nun theoretisches Wissen erhalten – nun liegt es an Dir, dieses Wissen in die Praxis umzusetzen und auszuprobieren.

Ich wünsche Dir nun viele tolle Motive, Ideen für die richtigen Locations und Hintergründe und viel Freude dabei, Deine ersten oder nächsten Erfahrungen im Bereich der Autofotografie zu sammeln.

2 Antworten

  1. Hallo André,

    im Bereich Automotive bin ich zwar kein Neuling, habe in deinem Beitrag aber trotzdem sehr viele hilfreiche Tipps mitnehmen können. Danke dafür! Man sollte immer offen und bereit zu lernen sein. Dass Autofotografie durchaus ein komplexes Thema ist, kann ich dir nur beipflichten. Und es macht wahnsinnig viel Spaß. Gerade deinen Punkt mit dem Storytelling kann ich da auch nur unterstreichen, insbesondere im professionellen Umfeld.

    Ja, und Sport ist wirklich sehr wichtig, da so ein ganzer Auto-Fotoshooting-Tag doch ziemlich auf die Knie gehen kann! 😀

    Eine Frage; fürs Lightpainting habe ich bislang immer mit einer Flächenleuchte und einer Blitz/Softbox-Kombi gearbeitet. Künftig würde ich dafür aber gerne auch eine Stableuchte nutzen. Kannst du da etwas empfehlen bzw. welche nutzt du?

    Viele Grüße und danke für deinen tollen Leitfaden!

    1. Moin Alex,

      zunächst möchte ich Dir danken, solche ausführlichen Kommentare lese ich selten. Habe mich auch gleich auf Deiner Seite umgesehen. Schönes Portfolio!

      Autofotografie ist bei mir ein Mitläufer, bisher kein Kerngeschäft, von daher hält sich meine Fotoausrüstung dazu in Grenzen. Als Stableuchte nutze ich die YN360-III LED-Videoleuchte.

      Viele Grüße nach Karlsruhe
      André

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