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Einfacher Einstieg in die Tropfenfotografie

Du interessierst Dich für die Tropfenfotografie und bist deswegen hier gelandet. So habe ich auch angefangen und ich kann noch nicht behaupten, dass ich ein Profi bin, aber ich kann Dir einige Tipps geben, was Du beachten solltest, wenn Du in die Tropfenfotografie einsteigen möchtest. Denn das Thema ist doch schwieriger und aufwendiger, als es zunächst scheint.

Tropfenfotografie mit dem MIOPS Splash Water Drop
Tropfenfotografie mit dem MIOPS Splash Water Drop

Warum ist die Tropfenfotografie so aufwendig?

Hier greife ich zwar etwas vor, aber für das perfekte Tropfenfoto muss alles an Fotoausrüstung perfekt aufeinander abgestimmt sein: Höhe der Vorrichtung, Einstellungen der Kamera, Blitze, App-Einstellungen, um die Tropfen auszulösen, und die Konsistenz des Wassers, das meist mit Zusätzen versehen ist, damit es nicht zu viel spritzt. Wenn Du denkst, Du hast jetzt alles, um immer und immer wieder den gleichen TaT (Tropfen auf Tropfen) zu reproduzieren, falsch gedacht, denn es ändert sich immer wieder etwas – wie zum Beispiel der Druck in der Säule des Wasserbehälters. Aber dazu später in den einzelnen Punkten mehr.

Was benötigt man für die Tropfenfotografie?

Zunächst brauchst Du die Vorrichtung, die den oder die Tropfen auslöst. Hierzu gibt es verschiedene Hersteller auf dem Markt. Willst Du gleich in verrückte Gebilde einsteigen und mit drei Düsen arbeiten? Dann kann ich Dir Daniel Nimmervoll als Inspirationsquelle empfehlen. Der zaubert Skulpturen, die einfach nur atemberaubend sind. Möchtest Du erstmal „nur“ in das Thema reinschnuppern, kann der MIOPS Splash Water Drop von Rollei eine gute Wahl für Dich sein.

Inspiriert durch Wassertropfen durch die Tropfenfotografie

Bei Deiner ersten Recherche bist Du wahrscheinlich durch die eingefrorenen Wassersäulen magisch in den Bann gezogen wurden. Die TaT (Tropfen auf Tropfen) sind noch relativ einfach zu erstellen, möchtest Du aber darüber hinaus weitere Gebilde in dem von Dir gemachten Motiv haben, wird es schnell herausfordernd und aufwendiger. Wie vorher erwähnt, schau Dir an, was Daniel da zaubert! In diesem Artikel gehe ich nur auf die einfache Form der Tropfen auf Tropfen Gebilde ein.

MIOPS Splash Water Drop für die Tropfenfotografie

Wenn Du den MIOPS Splash bei Rollei oder einem anderen Shop bestellst, achte darauf, dass Du das richtige Kabel für Deine Kamera aussuchst. Nach Auswahl der Marke wählst Du das Kameramodell. Kaufe auf jeden Fall gleich ein Verlängerungskabel dazu. Das mitgelieferte Spiralkabel ist viel zu kurz. Wenn Du nur das mitgelieferte Kabel nutzt, hast Du häufig zu viel Zug auf dem Kabel, so dass sich die Vorrichtung verschiebt. Warum nicht gleich ein längeres Kabel beigelegt wird, erschließt sich mir nicht, aber das steht auf einem anderen Blatt. Die Option Verlängerungskabel kann ich Dir daher ans Herz legen.

Aufbau für die Tropfenfotografie
Aufbau für die Tropfenfotografie

Aufbau und Setup für die Tropfenfotografie

Stell Dich darauf ein, dass es etwas spritzen kann und damit alles Umliegende Wassertropfen abbekommen wird. Wenn Du Lebensmittelfarbe einsetzt, solltest Du Dein Fotovorhaben also vielleicht nicht gerade auf einer Tischdecke in die Tat umsetzen. Unabhängig davon ist ein großer Tisch hier von Vorteil. Je nachdem, wie Du den oder die Blitze auslösen möchtest, gibt es verschiedene Anschlussmöglichkeiten. Ich habe meine Studioblitze entfesselt über einen Funkauslöser ausgelöst. Trigger zum Auslösen ist die Kamera. Der ganze Aufbau wird dann nur über die MIOPS App gesteuert.

Folgende Ausrüstung habe ich genutzt

  • MIOPS Splash Water Drop mit Verlängerungskabel
  • Stativ, um den MIOPS Splash daran zu befestigen
  • Kamera mit Stativ und Funkauslöser
  • Zwei externe Blitze mit einer Farbfolie

Dazu habe ich immer wieder mit dem Licht experimentiert. Mal nur einen Blitz, mal zusätzlich zwei LED Spots, die in unterschiedlichen Farbvarianten auf das Becken geleuchtet haben. Probiere einfach für Dich, was Dir am Ende am meisten zusagt.

Welche Kameraeinstellungen für die Tropfenfotografie?

Wie Du es vielleicht bereits aus der Makrofotografie kennst, ist die Tiefenschärfe im Makrobereich sehr gering. Daher solltest Du hier auf jeden Fall größere Blenden verwenden: f/14 aufwärts. Bei der Verschlusszeit wirst Du wahrscheinlich auch Angaben finden, die mit 1/250 arbeiten, aber hier habe ich für mich keine guten Ergebnisse erzielt. Ich habe Verschlusszeiten im Bereich um die 1/2.000 eingesetzt. Hier solltest Du darauf achten, dass Deine Blitze überhaupt in Highspeed-Synchronisation (HSS) arbeiten können, sonst hast Du immer einen Balken (stellenweise beleuchtet) im Bild, wenn Deine Blitze nur im Bereich bis 1/250 auslösen können. Bei der ISO habe ich Werte von 200 bis 800 genutzt. Blitze waren eingestellt auf einen Wert zwischen 1/64 bis 1/2.

Blitz- und Kameraeinstellungen

  • Verschlusszeit: 1/2.000
  • ISO: 200
  • Blende: 18
  • Blitze: 1/16
  • 100mm Makroobjektiv

Dies zum Punkt Kameraeinstellungen. Bis hierhin ist alles noch relativ simpel; nun kommen wir zu den Einstellungen des MIOPS Splash Water Drop.

Kameraeinstellungen für die Tropfenfotografie
Kameraeinstellungen für die Tropfenfotografie

Welche Einstellungen für TaT beim MIOPS Splash Water Drop?

Die besten Ergebnisse habe ich erzielt, wenn der Abstand zwischen Düse und Wasser circa 40 Zentimeter betragen hat. Nachdem der MIOPS Splash Strom hat und Du die MOPS App öffnest (vorher natürlich auf dem jeweiligen Mobilgerät herunterladen), findet die App Deinen MIOPS Splash. Eventuell wirst Du gefragt, ob Du ein Update durchführen möchtest, wofür Du Dich kurz registrieren musst. Ist kein Update vorhanden oder Du hast es bereits durchgeführt, geht es nun an die Einstellungen.

Als kleiner Tipp: Es ist immer mal wieder zu lesen, dass man erst den ersten Tropfen und dann den zweiten einstellen sollte, aber je nachdem, wie hoch die Säule sein soll, kannst Du auch bereits gleich mit den Einstellungen für den zweiten Tropfen beginnen.

Folgende Einstellungen habe ich gewählt

  1. Drop: Size 50
  2. Drop: Size 50, Delay 100
  3. Trigger: Camera 180

Kurz zur Erklärung der Einstellungen

Bei der ersten Einstellung gibst Du die Größe des Tropfens an. Bei der zweiten Einstellung dann die Größe des zweiten Tropfens und mit welcher Verzögerung dieser nach dem ersten Tropfen fallen soll; der dritte Punkt definiert, wann die Kamera auslösen soll, also mit welcher Verzögerung.

Feinjustierung bei der TaT (Tropfen auf Tropfen) Fotografie

Das Bild, das man meistens haben möchte, ist der Zeitpunkt, wenn sich ein Schirm bildet. Das passiert, wenn Tropfen auf Tropfen treffen. Der erste Tropfen trifft auf die Wasseroberfläche und erzeugt eine Wassersäule, der zweite Tropfen sollte dann auf diese Wassersäule treffen und durch den Splash wird der Schirm erzeugt. Und hier fängt es an, echt schwierig zu werden. Es gab Momente, in denen ich am liebsten alles wieder abgebaut hätte, weil nach etlichen Versuchen immer noch nicht das gewünschte Ergebnis erreicht war. Wie ich schrieb, löse ich über Funkauslöser die Blitze aus. Achte darauf, wenn Du ebenfalls so auslösen solltest, dass die Einstellung (camera – dritter Punkt) auf Trigger Camera eingestellt ist und nicht auf Blitze. Ist er auf die Blitze eingestellt, wirst Du keinen Unterscheid feststellen, wenn Du den Delay (die Verzögerung) Deiner Kamera erhöhst oder herabsetzt.

Welche Fehler können auftreten, wenn sich kein Schirm bildet?

  • Säule zu niedrig,
  • zweiter Tropfen kommt zu schnell,
  • Delay zu gering,
  • Säule zu hoch,
  • Delay zu hoch.

Delay der Kamera zu niedrig oder hoch: Beobachte hier genau, wann der Blitz kommt. Siehst Du einen schönen Splash, aber der Blitz kommt erst danach, ist der Delay zu hoch seitens des Camera-Triggers. Kommt der Blitz vor dem Splash, ist der Trigger zu niedrig.

Hier wirst Du wahrscheinlich eine zeitlang experimentieren müssen. Sei es mit der Tropfengröße oder mit den jeweiligen Delays. Auch wenn Du Dickungsmittel oder Milch einsetzt, können die Werte stark variieren.

Viskosität des Wassers
Viskosität des Wassers

Die Viskosität, die Zähflüssigkeit des Wassers

Man möchte bei den Splashes den Schirm, der durch die TaT erzeugt wird, natürlich möglichst wenige kleine feinere Tropfen in der direkten Umgebung haben. Das erreicht man, indem man dem Wasser etwas beimischt wie Milch oder Xanthan Gum, ein Dickungsmittel. Ich verwende Xanthan Gum und nehme auf 0,5 Liter einen halben Teelöffel. Du wirst feststellen, dass Du schnell Klümpchen bekommen kannst. Verrühre es daher gut mit einem Schneebesen. Oder Du bereitest die Mischung einen Tag vorher zu. So mache ich es auch meistens, dann hat sich das Pulver gut zersetzt. Ich verwende dafür ein großes Einmachglas, fülle es mit lauwarmem Wasser und füge einen halben Teelöffel Xanthan Gum hinzu, verschließe es und schüttele es gut durch.

Die Splashes variieren, woran kann das liegen?

Das aufbereitete Wasser habe ich sowohl im Becken, als auch im Behälter des MIOPS Splash. Wenn Du immer wieder unterschiedliche Mischungsverhältnisse verwendest, werden sich die angesprochenen Werte immer wieder verändern. Oder Du wirst eine andere Höhe Deines MIOPS Splashes feststellen. Auch wenn die Wassersäule im Behältnis langsam fällt, kann der Schirm immer wieder anders aussehen. Aber sicher weißt Du aus der Makrofotografie, dass es etliche Bilder benötigt, um das eine perfekte Bild dabei zu haben.

Das Becken für die Tropfenfotografie

Gute Erfahrungen habe ich mit einem Becken gemacht, das etwas größer ist: Durchmesser 40 Zentimeter und eine Tiefe von 15 Zentimetern. Man kann natürlich auch eine andere Größe wählen, aber ich finde die Wellenform, die sich auf der Wasseroberfläche bildet, immer sehr interessant auf einem Bild; und um dies alles mit auf einem Bild zu haben, ist ein größeres Becken besser.

Weitere Tipps zur Tropfenfotografie

Warum ein Blitz in der Tropfenfotografie und keine LEDs?

Ein Blitz friert die Bewegung ein. Damit wäre die Verschlusszeit eigentlich zu vernachlässigen, aber ich habe bessere Ergebnisse mit einer Kombination aus beiden erzielt: eine schnelle Abbrennleistung des Blitzes und einer schnellen Verschlusszeit. Mit LEDs wäre das Licht zu gering, um die Tropfen mit den schnellen Verschlusszeiten und hohen Blenden ausreichend zu beleuchten.

Welcher Hintergrund für die Tropfenfotografie?

Hier kommt es auf den eigenen Geschmack an: Möchtest Du einen schlichten, hellen oder dunklen Hintergrund? Man kann weiß, schwarz oder einen Farbkarton dahinter setzen. Oder aber, man nimmt einen weißen Hintergrund und hält vor den Blitzen eine Farbfolie vor, die dem Ganzen eine interessante Farbnote verleihen können. Der eigenen Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Wie färbt man Wassertropfen
Wie färbt man Wassertropfen

Wie färbt man Wassertropfen ein?

Entweder Du setzt etwas Milch ein, das dem Wasser dazu eine höhere Zähflüssigkeit verleiht und dadurch weniger kleine Spritzer verursacht oder Du mischt Lebensmittelfarbe mit hinein. Hier könnte man variieren, zum Beispiel im Becken grüne und in der Säule rote Farbe. Du hast alle Freiheiten, um Dein eigenes perfektes Wassertropfenbild zu erzeugen.

Welcher Bildausschnitt für die Tropfenfotografie?

Den Bildausschnitt würde ich so wählen, dass der Tropfen formatfüllend auf dem Bild zu sehen ist. Je nachdem, ob Du die Wellen auf der Wasseroberfläche auch noch auf dem Bild sehen möchtest, auch noch ein bisschen mehr drum herum. Du kannst das Bild bei der Bildbearbeitung auch croppen, aber damit musst Du dann natürlich Abstriche bei der Auflösung hinnehmen.

Problem: Ich habe zu viel Schaum auf der Wasseroberfläche

Wenn sich zu viel Schaum auf der Wasseroberfläche bildet, hast Du wahrscheinlich etwas zu viel Xanthan Gum eingesetzt. Dadurch ist das Wasser zu zähflüssig und es bilden sich viele kleine Bläschen. Schöpfe in diesem Fall einfach ein bisschen aus dem Becken ab und ersetze es mit normalem Wasser. Gleiches gilt für die Flüssigkeit in der Säule. Kleine Bläschen entstehen immer mal, entferne diese am besten immer vor erneutem Auslösen des MIOPS Splash. Zerdrücke sie einfach mit der Fingerspitze.

Fokus einstellen bei der Tropfenfotografie
Fokus einstellen bei der Tropfenfotografie

Wie stellt man den Fokus bei der Tropfenfotografie ein?

Das kann durchaus etwas tricky sein. Die Einstellung des Fokus hängt von verschiedenen Faktoren ab: die Ausrichtung Deiner Kamera zum Tropfen, der Abstand und die Blende. Stelle Deine Kamera erst auf Autofokus, löse einen Tropfen aus und beobachte, wo dieser aufs Becken trifft. Hier stellst Du einen Gegenstand hin, eine lange Schraube zum Beispiel. Lös nun nochmal aus und schau, ob der Tropfen genau die Schraube trifft. Den Autofokus richtest Du auf die Schraube aus und stellst danach wieder auf manuelle Fokussierung. Stell aber nichts weiter um.

Je nachdem, wie groß der Schirm durch die TaT ausfällt, kann es auch passieren, dass der Teller des Schirms unscharf wird. Es gibt aber Gegenmaßnahmen:

  • den Fokus durch Versetzen der Schraube nach vorne verlegen,
  • den Teller vorn schärfer abbilden und/oder
  • die Kameraneigung von oben mehr nach unten zu verändern.

Hier wirst Du wahrscheinlich mehrere Aufnahmen brauchen, um den perfekten Fokuspunkt zu treffen.

Nachbearbeitung der Tropfenbilder

Alle Bilder ziehe ich in einen Ordner und sichte diese zuerst in Lightroom. Ich lösche die Aufnahmen, die nichts geworden sind und markiere gute Shots. Danach bearbeite ich die guten Bilder in Photoshop. Aussortieren lässt sich auch mit einer Bildbetrachtung und dann von Bild zu Bild switchen, aber jeder wie er mag oder es am besten in seinen Ablauf passt. Tropfenbilder nehme ich immer in RAW auf, um mehr Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung zu haben. Jpgs enthalten hingegen weniger Bildinformationen, was dann die anschließende Bildbearbeitung erschwert.

Arbeitsschritte, die ich häufig ausführe

  • Ausrichtung und Beschnitt
  • störende Spritzer und Bläschen auf der Wasseroberfläche entfernen
  • Tonwertkorrekturen
  • Weißabgleich
  • Nachschärfen
  • Je nach Geschmack gerne auch mal mit Farben und Filtern experimentieren

Fazit: Wie Du jetzt gelesen hast, ist die Tropfenfotografie nichts für mal eben auf die Schnelle. Mit Aufbau und Vorbereitung (des Wassers) kann das Ganze gut und gerne zwei bis vier Stunden dauern. Meistens merkt man gar nicht, dass so viel Zeit vergangen ist, weil man so konzentriert und fasziniert bei der Sache ist. Ich hoffe, Du hast nun alle Informationen die Du brauchst? Vermisst Du eine Information, dann schreib mich gerne über das Kontaktformular an und ich werde diesen Artikel hier mit einer Antwort auf Deine Frage ergänzen. Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spaß bei Deiner Tropfenfotografie.