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Fotograf aus Lübeck Andre Leisner
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Fokus Bracketing für knackscharfe Bilder nutzen

Das hier genannte Fokus Bracketing ist mit der Canon R5 umgesetzt. Aber auch andere Kameramodelle besitzen die Funktion Fokus Bracketing. Nachfolgend führe ich Dir auf, wie Du die Funktion Fokus Bracketing verwendest und danach das gemachte Bild zusammenfügst. Anfangs erkläre ich kurz die einzelnen Punkte und Schritte, am Ende gehe ich nochmal etwas detaillierter auf die einzelnen Punkte ein.

Fokus Bracketing mit einer Canon R5
Fokus Bracketing mit einer Canon R5

Die Schärfentiefe mit Fokus Bracketing vergrößern

Wenn Du mit einem Makroobjektiv an ein Motiv herangehst, wird der Schärfebereich immer kleiner. Ich könnte jetzt auch ein anderes Objektiv nehmen, wie zum Beispiel ein 50mm oder ein 85mm, nur sind diese eigentlich für die Makrofotografie gedacht. Jedoch könnte man an diesen Objektiven eine Nahlinse verwenden oder Zwischenringe. Es gibt bereits tolle Fotoausrüstungen für die Makrofotografie. Es kommt immer darauf an, wie tief man in diese Materie eintauchen möchte. Aber zurück zum kleinen Schärfebereich in der Makrofotografie.

Hohe Blenden erhöhen die Gefahr der Beugungsunschärfe

Dabei spielt es keine Rolle, ob Du Deine Blende schließt und zum Beispiel bis auf einen Blendenwert aus f/22 hochgehst. Anfangs dachte ich, „what“, das kann doch nicht sein, aber probiere es selbst mal aus.

Als kleiner Tipp: Über eine Blende von f/14 würde ich nicht gehen, weil dann die Beugungsunschärfe ins Spiel kommt. Das tritt so gut wie an allen Objektiven auf.

Info: Bei der Beugungsunschärfe handelt es sich um einen bestimmten optischen Effekt. Er bewirkt eine erneute Unschärfe des Bildes ab einem bestimmten Punkt, abhängig davon, wie weit die Blende geschlossen wird.

Um dennoch ein Objekt von vorne bis hinten scharf zu haben, ist die Fokus Bracketing Funktion von Canon eine tolle Sache. Ins Menü, roter Bereich, Punkt 5.

Fokus Bracketing Funktion: Einstellungsoptionen in der Kamera:

  • Fokus Bracketing aktivieren
  • Anzahl der Bilder
  • Fokusabstufung der Abstände, in denen die Funktion die einzelnen Punkte abfährt und
  • Belichtungsglättung

Tipps zur Kamera und Anzahl der Bilder

Nutze zum Fotografieren eine feste Unterlage, wie zum Beispiel einen Bohnensack auf dem Boden oder, wenn Du höher arbeiten kannst, ein Stativ. Verwende Fernauslösung oder Selbstauslöser der Kamera, um Verwacklungen zu vermeiden. Aktiviere Fokus Bracketing. Die Anzahl der Bilder ist davon abhängig, welche Abstufung Du nutzt und wie groß das Motiv ist. Die Abstufung habe ich bisher auf Stufe 4 gelassen. Die Belichtungsglättung habe ich ausgeschaltet, weil ich sowas gerne selbst bestimme und mit Photoshop bearbeite, sollte hier etwas nicht in Ordnung sein.

Wie viele Bilder  fürs Focus Stacking?
Wie viele Bilder fürs Focus Stacking?

Wie viele Bilder sollte man fürs Focus Stacking machen?

Ob man eventuell zu wenige oder zu viele Bilder hat, sieht man mit der Stacking Software sehr gut. Der Schärfebereich wird weiß auf einem schwarzen Bild angezeigt. Fehlt am Ende des Objekts etwas, ist das ungünstig, denn eventuell hast Du, wenn Du draußen unterwegs warst, keine Möglichkeit mehr, diese Aufnahme zu wiederholen. Hast Du zu viele Bilder gemacht und am Ende des Motivs fängt der Bereich an, scharf zu werden, kannst Du diese in der Stacking Software abwählen.

Welche Kameraeinstellungen wählen und worauf der erste Fokuspunkt?

Die Blende einstellen f/2.8, ISO 100, dann ganz runter um Bildrauschen zu vermeiden. Die Verschlusszeit so wählen, dass nach der Belichtungsmessung aufs Objekt der Pin Deiner Belichtungswaage in der Mitte liegt. Beim Fokussieren den Punkt wählen, der am nächsten zum Objektiv liegt. Dann nur noch auslösen und die Kamera spult alle Bilder binnen weniger Sekunden ab.

Zusammenfügen in Helicon Focus

Die Bilder, die Du gemacht hast, in einer Stacking Software öffnen. Zwar kann die Canon auch ein eigenes Stacking Bild aus den gesamten Bildern erstellen, aber sieh Dir dazu mal die Randbereiche an; diese sind sehr verschwommen und leider nicht so scharf. Eine externe Software erledigt hier einen besseren Job. Ich nutze Helicon Focus. Den Stapel in der Software öffnen, Methode C (Pyramide) wählen und rendern lassen.

In der Software kannst Du gut erkennen, wo sich das Programm gerade befindet und was im Bild scharf wird. Das Bild ist zuerst schwarz und weiß werden die Bereiche die scharf werden. Ein Tipp: Mach lieber zu viele Bilder als zu wenige. Sagen wir, Du machst zehn Bilder von einer Fliege und der Rest des Körpers fehlt, dann hast Du ein Problem, weil die Fliege wahrscheinlich inzwischen weggeflogen ist.

Wenn Du zu viele Bilder machst und der Bereich hinter dem Fliegenkörper scharf wird, kannst Du die Bilder in der Software später einfach abwählen. Jetzt nur noch speichern und Helicon Focus erstellt ein fertiges RAW-Bild. Das kannst Du dann in Photoshop, Lightroom oder einer anderen Bearbeitungssoftware nach Deinen Wünschen nachbearbeiten.

Bildbearbeitung der gestackten Aufnahme

Ich nutze dafür gerne Photoshop, weil ich es mag, auch einzelne Steps über die Ebenen wieder zurückzunehmen; das ist aber Geschmacksache und es muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Bildbearbeitungssoftware oder Stacking Software er nutzt. Focus Stacking (Fokus „stapeln“ ist auch als Deep Focus Fusion (DFF) oder Schärfentiefeerweiterung bekannt. Wie gewohnt dabei die RAW-Datei öffnen und den eigenen Wünschen entsprechend bearbeiten. Nachfolgend gehe ich nochmal auf ein paar Punkte etwas genauer ein und gebe Dir dazu ein paar Tipps.

Bildbearbeitung der gestackten Aufnahme
Bildbearbeitung der gestackten Aufnahme

Was beinhaltet Fokus-Bracketing ganz genau?

Unter dem Begriff Fokus-Bracketing versteht man Reihenaufnahmen. Dabei verändert die Kamera die Entfernungseinstellung des Objektivs – die Belichtungseinstellung, um eine Unter- bzw. Überbelichtung zu erzeugen, spielt dabei keine Rolle. Die Kamera fertigt also jede Aufnahme mit einer geringfügig geänderten Fokussierung an. Die hierbei entstandenen einzelnen Aufnahmen lassen sich anschließend in eine externe Software laden. Diese verrechnet die einzelnen Aufnahmen dann zu einem durchgängig scharfen Bild. Da der Fokus hierbei gewissermaßen gestapelt wird, nennt man diese Bearbeitungstechnik auch Fokus-Stacking.

Möchtest Du auf diese Weise Aufnahmen machen, empfehle ich Dir folgende drei Dinge:

  • ein stabiles Kamerastativ,
  • eine ausreichend große Speicherkarte,
  • einen vollen Kameraakku.

Wenn Du kein Stativ besitzt oder der Einsatz eines solchen nicht möglich ist, verwende am besten eine gute Auflage. Damit minimierst Du Verwacklungen und kannst die Kamera während des Auslösens ruhig halten.

Überlegungen vorab sind zu empfehlen

Mach Dir zunächst Gedanken zur Lichtsetzung und zum Bildausschnitt, wenn Du gute Aufnahmen erzielen möchtest. Du kannst den Bildausschnitt dabei ruhig etwas großzügiger einplanen. Der Grund: Der Bildwinkel bzw. die Brennweite können sich mit dem Verschieben der Schärfeebene durchaus ändern. Unter Umständen kannst Du durch die Einstellung „Belichtungsglättung“ bessere Ergebnisse erzielen. Probiere und teste dies einmal für Dich und entscheide danach, ob die Belichtungsglättung für Dich sinnvoll ist.

Ein Tipp für die Fokus-Abstufung

Generell solltest Du Dir merken, dass die Fokusabstufung der einzelnen Aufnahmen umso geringer zueinander ausfallen sollte, je näher sich das Objekt vor Deiner Kamera befindet. Wenn Du den maximalen Effekt erzielen möchtest, brauchst Du viele Aufnahmen, vor allem, je kleiner die Fokusabstufung ausgewählt ist. Dies hat auch für die Blendenöffnung Gültigkeit. Die Fokusabstufung muss umso geringer ausfallen, je größer die Blendenöffnung gewählt wurde. Wenn Du die Brennweite änderst, passiert dasselbe: die Fokusabstufungen müssen umso feiner sein, je länger die Brennweite ist.

Schaffe Ordnung auf der Speicherkarte

Wenn Du den Überblick auf der Speicherkarte behalten möchtest, kannst Du auswählen, dass die Kamera einen eigenen Unterordner verwendet, in dem die Bilder der Fokus-Aufnahmereihe gespeichert werden. Setze den Fokus auf den Punkt im Motiv, der sich am nächsten an der Kamera befindet. Drücke danach den Auslöser. Die Kamera wird nun die Aufnahmen erstellen und den Fokus automatisch für jede Aufnahme ein Stück nach hinten verlagern.

Wann nimmt die Schärfentiefe ab?
Wann nimmt die Schärfentiefe ab?

Wann nimmt die Schärfentiefe ab?

Die Schärfentiefe nimmt in folgenden Szenarien ab:

  • wenn Du die Blende weiter öffnest (kleinere Blendenzahl)
  • wenn Du eine längere Brennweite verwendest (Teleobjektive)
  • wenn Du näher an das Objekt herangehst (Makroaufnahmen)

Beim Fotografieren mit einem Objektiv kannst Du prinzipiell lediglich auf genau eine Entfernung scharf stellen. Objekte dahinter oder davor werden entsprechend unscharf ausfallen. Innerhalb eines bestimmten Bereichs fällt diese Unschärfe jedoch so gering aus, dass man sie beim Betrachten des Fotos nicht wahrnehmen kann.

Was ist eigentlich die Schärfentiefe?

Die entferntesten und nächsten Punkte, die sich noch innerhalb dieses Bereichs befinden, legen die Grenzen der Schärfentiefe fest. Unter der Schärfentiefe, auch Tiefenschärfe genannt, ist daher die Ausdehnung der Schärfe in die Tiefe des aufgenommenen Fotos zu verstehen. Die Tiefenschärfe ist ein gerne genutztes Gestaltungsmittel, um Fotos eine besondere Note zu verleihen.

Die Schärfentiefe lässt sich vor allem durch die Blende steuern. Mit einer hohen Blendenzahl, also einer kleinen Blendenöffnung, erhältst Du viel Schärfentiefe. Ebenso hat auch die Brennweite Auswirkungen auf die Schärfentiefe. Während eine kurze Brennweite viel Schärfentiefe bewirkt, bedeutet eine lange Brennweite entsprechend wenig Schärfentiefe.

Bei einer längeren Brennweite wirkt die Unschärfe stärker. Auch die Sensorgröße hat Einfluss auf die Schärfentiefe. Kameras mit einem großen Sensor haben einen anderen Schärfentiefenverlauf als Kameras, die einen kleinen Sensor besitzen, wie es beispielsweise bei vielen Kompaktkameras oder Smartphones der Fall ist. Bei einem größeren Sensor fällt der Unterschied zwischen unscharf und scharf deutlicher aus.

Wann und wie entsteht Beugungsunschärfe?

Vereinfacht ausgedrückt werden Lichtstrahlen am Rand der Blendenöffnung gebeugt. Diese treffen dann unkontrolliert auf eigentlich falsche Bereiche der Sensoroberfläche. Das Ergebnis ist ein unscharfer Schleier über dem Bild. Dies fällt jedoch kaum auf, sofern die Blende weit geöffnet ist, da der Anteil der Randlichtstrahlen recht gering ausfällt. Schließt Du jedoch die Blende, wirst Du die Beugungsunschärfe deutlicher erkennen. Dies ist ein wichtiger Grund, warum Du nur so viel wie unbedingt notwendig abblenden solltest. Es ist daher nicht der richtige Weg, permanent die kleinstmögliche Blende für viel Schärfentiefe zu wählen.

Die Beugungsunschärfe ist direkt mit der realen Größe der Öffnung abhängig. Hat die Öffnung einen vergleichsweise kleinen Durchmesser, dann wird die Beugungsunschärfe umso stärker ausfallen.

Fokus-Bracketing Funktionen
Fokus-Bracketing Funktionen

Infos zum Thema Fokus-Bracketing Funktionen in der Übersicht

Bilderanzahl

Die nötige Anzahl der Schritte ist abhängig von der Ausdehnung des gewünschten Schärfebereichs und der gewählten Blende. Liefert Deine Kamera keine genaueren Anhaltspunkte, hilft nur Ausprobieren. Der Fokuslauf startet stets mit der eingestellten Entfernung und wird bei Aufnahmen um die eingestellte Schrittweite nach hinten verschoben.

Fokus-Abstufung

Die Schrittweite der Verstellung lässt sich auf einer Skala von 1 bis 10 auswählen. Die Schrittweite hängt dabei von der eingestellten Blende ab.

Belichtungsglättung

Mit dieser Option lassen sich Helligkeitsschwankungen zwischen den einzelnen Aufnahmen ausgleichen. Relevant ist dies vor allem bei Makroobjektiven. Der Grund: Bei hohen Abbildungsmaßstäben unterscheidet sich die effektive Blende von der eingestellten. Im Maßstab 1 zu 1 ergibt sich bei eingestellter Blende 10 eine effektive Blende von 20.

Eine kurze Übersicht über die Software Helicon Focus vom Hersteller HeliconSoft

Bei Helicon Focus handelt es sich um eine Software, die auf Fokus Stacking spezialisiert ist. Finden kannst Du die Fokus Stacking Software hier – und auf Wunsch 30 Tage lang kostenlos testen.

Hast Du Bilder in Helicon Focus hochgeladen, stehen Dir drei Render-Methoden zur Auswahl:

  1. Methode A: gewichteter Mittelwert
  2. Methode B: Tiefenabbild
  3. Methode C: Pyramide

Außerdem kannst Du bei den einzelnen Methoden unterschiedliche Parameter auswählen. Diese kannst Du ganz komfortabel nacheinander ausprobieren und die Ergebnisse anschließend miteinander vergleichen. Die einzelnen Ergebnisse werden ganz praktisch zwischengespeichert und Du kannst sie zu jeder Zeit unten in der Software auswählen. Dort kannst Du dann auch das beste Ergebnis begutachten und abspeichern.