Wahrscheinlich kommt jeder ambitionierte Fotograf irgendwann zu diesem Punkt: Das Gefühl zu haben, auf der Stelle zu stehen und sich nicht weiterzuentwickeln. Ich kann Dich beruhigen, das ist nur ein Plateau-Effekt, eine vorübergehende Ebene, die jeder mal erreicht.
Kurz zum sogenannten Plateau-Effekt
Seiteninhalt
- Kurz zum sogenannten Plateau-Effekt
- Was versteht man unter kreativer Fotografie?
- Finde Deinen eigenen Bildstil
- Stecke mit Deinem Feuer andere an
- Der Kreativlosigkeit entfliehen
- Kreativität ist ein Bestandteil jeder Kunstform
- Nachfolgend für Dich neun spannende Kreativ-Übungen
- Filter Marke Eigenbau: DIY-Filter
- Malen mit Licht: LEDs und Langzeitbelichtungen
- Fabelwelten: Die Welt des Cosplays
- Die Welt der kleinen Dinge: Die Makrofotografie
- Bewegungen einfrieren: Highspeed-Fotografie
- Cineastische Bilder: Panoramen manuell erstellt
- Spiegel der Natur: Reflexionen auf dem Wasser
- Wie sagt Andreas Jorns so schön: Schärfe gibt es beim Inder
- Auf Schatzsuche in Deinem Fundus
Der Plateau-Effekt ist ein Phänomen, bei dem die Leistungssteigerung nach einer gewissen Zeit stagniert und nicht mehr weiter ansteigt. Dies kann in vielen Bereichen, wie beispielsweise etwas bekannter aus dem Sport, der Arbeit oder beim Lernen auftreten. Der Effekt ist eine Art natürliche Begrenzung, die dafür sorgt, dass man nicht unendlich weiter wächst oder sich verbessert, sondern eine gewisse Zeit auf einer bestimmten Leistungsstufe verbleibt und damit kurzzeitig stagniert.
Das Beste, was wir tun können, ist, uns selbst herauszufordern und unser Potenzial voll auszuschöpfen. Nach dem Motto „Learning by doing“ können wir uns durch stetiges Lernen und Üben verbessern und unser Können ausbauen.
Also, worauf wartest Du noch? Nimm die Herausforderung an und lass das Plateau hinter Dir. Jeder Klick auf den Auslöser Deiner Kamera ist ein Schritt näher in Richtung Deiner Fotografie-Ziele und Träume. In diesem Artikel gebe ich Dir verschiedene Ideen und Tipps für mehr Kreativität in der Fotografie an die Hand. Am Ende gibt es dazu neun Kreativ-Übungen.
Was versteht man unter kreativer Fotografie?
Du fragst Dich vielleicht, was Kreativität in der Fotografie bedeutet. Es gibt zwar keine einheitliche Definition, aber ein kreatives Foto zeichnet sich durch eine originelle, künstlerische Note aus. Aber Vorsicht: Kreativität ist kein Freibrief für schlechte Fotos. Ein kreatives Bild sollte eine Aussage haben und eine Geschichte erzählen. Das Beste an der Kreativität in Deinen Fotos ist, dass Du sie in jedem Genre oder jeder Art von Fotografie einbringen kannst.
Finde Deinen eigenen Bildstil
Wie wäre es, wenn Du Deine Kreativität beim Fotografieren entfesselst und Deinen einzigartigen und unvergleichlichen Stil finden würdest? Es ist aufregend, die neuesten Trends und Ideen in Sachen Fotografie zu entdecken, aber kopiere sie nicht einfach nur. Nutze externen Input als Inspiration für Deine kreative Arbeit.
Die Fotografie und die anschließende Bildbearbeitung bieten unendlich viele Möglichkeiten. Vielleicht hast Du jetzt bereits erste Ideen im Kopf, wie Du gesehene Bilder besser umsetzen würdest, um ihnen so mehr Leben einzuhauchen und ihnen Deinen unvergleichlichen Stempel aufzudrücken. Jeder noch so kleine Schnappschuss kann zu etwas Großem werden, wenn Du vorab eine Idee im Kopf hast, wie das fertige Bild am Ende aussehen könnte.
Stecke mit Deinem Feuer andere an
Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Wer für etwas Feuer und Flamme ist (für etwas brennt), kann dieses Feuer auch in anderen Menschen entfachen – oder wird es leichter haben, dieses Feuer zum Zündeln zu bringen. Wenn Du begeistert vom fertigen Ergebnis Deines Bildes bist, das Bild Deine Leidenschaft zur Fotografie transportiert, wird es wahrscheinlich diese Leidenschaft auch in anderen wecken können. Probiere es aus, tob Dich aus! Es gibt so viele gute Fotografen, aber nicht jeder wird gesehen. Absolut begeistert bin ich von Julian Amann. Ein sehr junger, aber begnadeter Fotograf. Er hat ein wunderbares Auge für die perfekten Momente und seine Bildbearbeitungen sind traumhaft. Zu so viel Talent kann ich ihn nur beglückwünschen! Und ja, er wird sicherlich wahrgenommen über seine Social-Media-Kanäle. Das ist eine Sache, die Du auch im Hinterkopf behalten solltest, um eine größere Zielgruppe zu erreichen (also wie Du Deine Kunden oder Community ansprechen möchtest).
Der Kreativlosigkeit entfliehen
Mit Druck geht so gut wie gar nichts. Für manche Arbeiten mag es produktiv sein, aber was die Kreativität in der Fotografie anbelangt, ist Druck eher kontraproduktiv. Was Du tun kannst, wenn Du merkst, es geht gerade mal nicht weiter:
- Die Serie oder das Bild eine Zeit liegen lassen und Dich anderen Projekten widmen (sofern es die Zeit oder Auftragsarbeit) zulässt. Nimm Dir nach einiger Zeit das besagte Bild oder die Bildserie erneut vor. Probiere verschiedene Bildschnitte aus: Wie hat sich Dein Blick darauf verändert und was hast Du dazugelernt? Lass all die neuen Eindrücke in die jetzige Bearbeitung mit einfließen.
- Wenn Du einen Stillstand bemerkst, schnapp Dir Deine Kamera, lade Deine Lieblingsmusik auf ein Medium Deiner Wahl und geh nach draußen. Entscheide Dich spontan draußen, was Du fotografieren möchtest. Führe Deine Kamera nur pro forma mit. Selbst, wenn Du kein Bild machst, ist das auch kein Beinbruch. Die Hauptsache ist, Du konntest ein wenig entspannen.
- Lass Dich neu inspirieren! Sei es im Netz oder über YouTube oder auch durch Bücher. Ein Buch, das auch in meinem Bücherregal steht: „Die besten Bilder internationaler Amateurfotografen und wie sie entstanden sind“. Dazu gebe ich Dir den Tipp: Kauf gebrauchte Bücher. Es muss nicht immer neu sein, auch bereits gelesene Bücher sind oft von sehr guter Qualität, aber wesentlich preisgünstiger!
Kreativität ist ein Bestandteil jeder Kunstform
Kreativität ist ein wichtiger Bestandteil jeder Kunstform, einschließlich der Fotografie. Eine kreative Herangehensweise an die Fotografie kann dazu beitragen, besondere, einzigartige und erinnerungswürdige Bilder zu erschaffen. Nachfolgend sind einige Tipps, die Dir helfen können, Deine Kreativität in der Fotografie zu steigern:
- Experimentiere mit Perspektiven: Probiere es aus, indem Du aus ungewöhnlichen Blickwinkeln fotografierst, wie zum Beispiel von oben oder unten oder indem Du Dich sehr nah ans Motiv heran begibst.
- Verwende kreative Lichtideen: Experimentiere mit verschiedenen Lichtquellen, um interessante Schatten und Texturen zu erzeugen. Arbeite auch mit natürlichem Licht, um harmonische Stimmungen zu erzeugen.
- Spiel mit Farben: Verwende Farbfilter oder bearbeite Deine Fotos nachträglich in verschiedenen Farbspektren, um interessante Farbeffekte zu erzielen. Überlege Dir auch, wie bestimmte Farben Dein Foto beeinflussen und wähle dementsprechende Farben fürs Motiv und umliegende Hintergründe aus.
- Verwende ungewöhnliche Kameraeinstellungen: Probiere längere Belichtungszeiten, um Bewegungen zu erfassen oder spiele mit der Tiefenschärfe, um bestimmte Bereiche des Fotos hervorzuheben.
- Arbeite mit anderen Fotografen zusammen: Teile Deine Ideen und diskutiere über Deine Arbeit mit anderen Fotografen, um neue Perspektiven und Inspirationen zu gewinnen.
- Lass Dich auch von Deinen Fehlern inspirieren: Sieh Fehler oder unzufriedenstellende Fotos nicht als Niederlagen, sondern als Gelegenheit, Deine Technik und Deinen kreativen Ansatz zu verbessern.
Mit den hier genannten Tipps und Ideen kannst Du bestimmt wieder etwas frischen Wind in Deine Art der Fotografie bringen und Deine Kreativität beleben. Vergiss nicht, dass Kreativität kein festes Ziel ist, sondern ein Prozess des kontinuierlichen Lernens und Experimentierens. Hab also keine Angst, neue Dinge auszuprobieren und Fehler zu machen. Jeder Fehler ist eine Chance, Deine Fähigkeiten und Deine Kreativität zu verbessern.
Halte Deine Augen offen für neue Möglichkeiten und Inspirationen, egal wo Du bist. Inspiration kann aus den unerwartetsten Quellen kommen. Sei bereit und offen, neue Herausforderungen anzunehmen. Verbring auch Zeit damit, Deine Fotos zu analysieren und zu überlegen, was gut funktioniert hat und was nicht. Frag Dich, was Du beim nächsten Mal anders machen kannst, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Nachfolgend für Dich neun spannende Kreativ-Übungen
Ich möchte Dir noch mehr an die Hand geben, damit Du viele Optionen hast, um Neues auszuprobieren und dass viele neue Ideen Deine Kreativität beflügeln.
Filter Marke Eigenbau: DIY-Filter
Neues ausprobieren und sich überraschen lassen, was am Ende rauskommt. Dazu kannst Du auch eine einfache Frischhaltefolie nutzen. Reiß ein Stück ab und experimentiere damit. Male nur ein kleines Loch in der Mitte oder nur halbseitig oder einen Teil an. Variiere mit der Folie; Du wirst überrascht sein, wie viele coole Looks sich damit erzielen lassen.
Malen mit Licht: LEDs und Langzeitbelichtungen
Ob Handylampe, LED oder Taschenlampe: Stell Deine Kamera auf ein Stativ und nutze eine Lichtquelle, um damit während der Langzeitbelichtung zu malen. Sei es ein Gebilde oder Wörter; oder Du beziehst Lichtquellen mit ein, um Dein Model noch kreativer zu fotografieren. Dazu kannst Du auch mit einem RGB-Leuchtstab während der Aufnahme durch Bild und ums Model herumlaufen. Diese Idee steht immer noch auch auf meiner eigenen To-Do-Liste.
Fabelwelten: Die Welt des Cosplays
Gibt es einen Actionhelden oder einen Comic, den Du besonders toll findest? Im Bereich Cosplay gibt es einige faszinierende Kostüme, die förmlich danach schreien, auf einem Bild festgehalten zu werden. Schau mal in Deiner Umgebung, ob es Conventions gibt oder Cosplayer, die sich in Deiner näheren Umgebung befinden. Ist da ein Charakter, der Dich besonders reizt und verfügbar ist? Worauf wartest Du noch – nimm Kontakt auf!
Die Welt der kleinen Dinge: Die Makrofotografie
Kleine Dinge ganz groß. Selbst die Facettenaugen einer Fruchtfliege lassen sich mit einem Makro-Objektiv fotografieren. Wie sagt man so schön? Die Schönheit liegt im Detail. Das trifft auf die Makrofotografie absolut zu! Es kann so faszinierend sein, diese schöne Miniwelt zu betreten – sei es nun ein Insekt oder eine Blume. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bilde ab, was immer Dir vorschwebt und Dich beflügelt.
Bewegungen einfrieren: Highspeed-Fotografie
Nehmen wir zum Beispiel die Miops-Produkte von Rollei. Mit dem Miops Smart Plus kannst Du Blitze aufnehmen. Ich meine nicht die Blitze in Deinem Fotostudio, sondern beeindruckende Blitze bei einem Gewitter. Dazu musst Du nur ein paar Grundeinstellungen vornehmen, den Rest erledigt der Miops Smart Plus. Ich weiß selbst, wie ätzend es sein kann, wen man immer mal wieder auslöst, in der Hoffnung ein tolles Lichtspiel auf einem Bild festgehalten zu haben. Mit dem Miops Smart Plus ist das ein Kinderspiel. Vielleicht faszinieren Dich Blitze aber nicht so wie mich und Du möchtest lieber einen Tropfen fotografieren, hast also ein Faible für die sogenannte Tropfenfotografie? Dazu eignet sich der Miops Splash wunderbar.
Cineastische Bilder: Panoramen manuell erstellt
Zwar lässt sich im 3:2 Format auch bereits Einiges auf ein Bild bekommen, aber wenn Du ein richtig großes Panorama erstellen möchtest, ist das Zusammenfügen mehrerer Einzelbilder die bessere Wahl. Was Du dazu brauchst, ist ein stabiles Stativ und eine Bearbeitungssoftware, wie beispielsweise Lightroom oder Photoshop. Ob Hoch- oder Querformat, hängt von Deinem Motiv ab. Achte bei den Bildern darauf, dass Du ausreichend Überlappung hast. Danach fügst Du die Bilder mit der Bildbearbeitungssoftware zusammen.
Spiegel der Natur: Reflexionen auf dem Wasser
Absolute Windstille draußen und Du hast einen Fluss, Teich, See oder das Meer in der Nähe? Das stille Wasser eignet sich hervorragend, um Spiegelungen mit in deine Aufnahme einzubauen. Hast Du zum Beispiel am Ende eines Teichs oder gegenüber eines Flusses eine beleuchtete Skyline, lässt sich diese perfekt in der Spiegelung festhalten. Je nachdem, wie windig es ist und ob sich Gegenstände im Wasser befinden, kannst Du das Bild auch drehen, weil die Spiegelung so besonders gut auf dem Wasser zu erkennen ist.
Wie sagt Andreas Jorns so schön: Schärfe gibt es beim Inder
Ein unscharfes Bild muss nicht unbedingt schlecht sein. Nutze die Unschärfe kreativ und hebe sie hervor. Arbeite mit der Bewegungsunschärfe bei sich bewegenden Objekten oder experimentiere mit Schwenkbewegungen bei offenem Verschluss. Zoomunschärfe kann auch sehr spannend sein, indem Du das Objektiv während der Aufnahme ein- oder auszoomst – vorausgesetzt natürlich, Du besitzt ein Zoom-Objektiv (Tele-Objektiv).
Auf Schatzsuche in Deinem Fundus
Vielleicht geht es Dir ähnlich wie mir: Ich weiß bei einigen Kisten schon gar nicht mehr, was sich alles darin befindet. Dazu muss ich nicht mal in die Kisten sehen. Ich habe mir vor einiger Zeit verschiedene Verlaufsfilter gekauft, die neben mir im Regal liegen, aber bisher nicht zum Einsatz kamen. Schau doch mal, was, bei Dir noch so rumliegt und Du jetzt verwenden könntest. Zum Beispiel ein altes analoges Objektiv, das Du jetzt mit einem Adapter an Deiner Kamera befestigen könntest.
Fazit: Zusammenfassend kann ich Dir sagen, dass Du Deine Kreativität in der Fotografie durch Experimentieren mit verschiedenen Techniken, Perspektiven und Beleuchtungen sowie durch die Suche nach neuen Inspirationen und Herausforderungen steigern kannst. Hab keine Angst, neue Dinge auszuprobieren und Fehler zu machen, denn jeder Fehler gibt Dir die Chance, zu lernen und zu wachsen.
Lass Dir Zeit und bleib am Ball! Auch wenn sich das banal anhören mag, es entspricht einfach der Wahrheit. Nehmen wir nochmal den bereits genannten Fotografen Julian Amann als Beispiel. Jedes einzelne Bild spricht für sich und sprüht vor Kreativität. Nun könnte man sagen „Da werde ich nie hinkommen“ oder „Das schaffe ich nicht“, aber mit ausreichend Übung und Ehrgeiz kann jeder ein kleiner Künstler werden, man muss nur fest an sich glauben – und etwas dafür tun, denn den wenigsten fällt es einfach so in den Schoß! Zeit und Geduld sind zwei wichtige Faktoren auf dem Weg zum Ziel. Egal, wie lange jeder einzelne benötigt: Wenn Du Freude am Fotografieren hast, ist es dieses zeitliche Opfer wert, oder?