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Welche Ausrüstung benötigt man für die Makrofotografie?

Nachfolgend findest Du meine Ausrüstung, die ich in der Makrofotografie einsetze. Vor knapp zehn Jahren hatte ich bereits erste Berührungen mit der Makrofotografie. Mich faszinierte schon immer, welche Welten sich in den kleinsten Ecken verstecken – eigene Kosmen für sich im unmittelbaren Umfeld. Welche Fotoausrüstung man für die Makrofotografie benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Darauf werde ich nachfolgend näher eingehen.
Welche Ausrüstung für die Makrofotografie
Welche Ausrüstung für die Makrofotografie

Was kostet eine Fotoausrüstung für Makroaufnahmen?

Du glaubst gar nicht, wie gerne ich Dir an dieser Stelle eine Summe nennen würde, doch leider lässt sich das pauschal nicht beantworten. Man kann wirklich sehr schnell viel Geld für Equipment ausgeben. Umgekehrt lassen sich aber auch mit einem kleinen Budget gute Makroaufnahmen erstellen. Damals habe ich zum Beispiel mit einer Nikon D7100 einer Halbformatkamera und einem Nikon AF-S Micro 105mm fotografiert. Je mehr Du Dich mit der Makrofotografie und den Hilfsmitteln beschäftigst, desto mehr wirst Du Dinge finden, die für Dich interessant sein könnten. Zunächst möchte ich Dir aber meine Makrofotografie-Ausrüstung vorstellen.

Meine Ausrüstung für die Makrofotografie

  • Kamera Canon R5
  • Lupenobjektiv MP-E 65mm f/2,8 Makro Canon
  • Canon Objektivadapter (um das EF an der RF anzuschließen)
  • Godox MF12-K2 Macro Flash 2er Kit
  • Godox Xpro C – Transmitter für Canon
  • Pope Shield Complete Set 58mm Diffusor

Weiteres Zubehör

  • Canon RF 100mm f2,8 L Macro IS USM
  • Verschiedene Pflanzenklammern mit Schwanenhals
  • Kleines, mittleres und großes Stativ
  • A6 Karton – verschiedene Farben für den Hintergrund
  • Makroschlitten Novoflex Castel Cross Q

Software

  • Photoshop
  • Helicon Focus 8
Welche Kamera für die Makrofotografie
Welche Kamera für die Makrofotografie

Welche Kamera und welches Objektiv für die Makrofotografie?

Da ich bereits für die Portraitfotografie eine Canon R5 und R6 nutzte, lag es nahe, dass ich mir auch Objektive für Canon anschaffte. Für die Irisfotografie hatte ich bereits das Canon RF 100mm f2,8 im Einsatz. Aber ich wollte es noch näher und kaufte mir das Lupenobjektiv MP-E 65mm f/2,8 Makro Canon. Das lässt sich mit dem EF Anschluss nur mit einem Adapter an dem RF-Bajonett anschließen. Viel Gutes habe ich aber auch über die LAOWA Objektive gelesen, die es für die gängigsten Kameramodelle gibt. Der Preis für die LAOWA Objektive liegt meist ein Drittel unter dem, was man sonst zum Beispiel für Canon- oder Nikon-Objektive zahlen muss. Nutzt Du bereits einen Body, würde ich mich an Deiner Stelle informieren, welche Objektive daran angebracht werden können. Hast Du noch keine Kamera, kann ich Dir nur empfehlen, Dich in einem Fotofachgeschäft Deiner Wahl zu informieren. So kannst Du Dich auch gleich mit dem Handling auseinandersetzen und für Dich entscheiden, welcher Hersteller am geeignetsten für Dich ist.

Erfahrungen mit dem Lupenobjektiv MP-E 65mm f/2,8 Makro Canon

Das Lupenobjektiv MP-E 65mm f/2,8 Makro Canon hat keinen Autofokus. Auch wenn es hier den Autofokus gäbe, würde dieser wahrscheinlich nicht immer den Punkt treffen, den man schärfen möchte. Das ist gerade dann ein Problem, wenn man zum Beispiel die Facettenaugen eines Insekts scharf haben möchte und der Fokus stattdessen immer wieder auf die Beine oder den Körper springt. Keine Frage, bei der manuellen Einstellung sieht es nicht anders aus. Mit dem Lupenobjektiv fokussiere ich das Objekt, indem ich den Abstand verändere. Wer einmal versucht hat, im Nahbereich etwas zu fotografieren, wird feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, genau den Fokuspunkt zu treffen.
Erfahrungen mit dem Lupenobjektiv MP-E
Erfahrungen mit dem Lupenobjektiv MP-E

Wie viele Bilder macht man in der Makrofotografie?

Stellen wir ganz kurz die Portraitfotografie der Makrofotografie gegenüber und reden wir jetzt nur von der Schärfe. Ausgehend von den Augen ist dies nicht schwer. Einmal den automatischen Augenfokus ausgewählt, macht die Kamera so gut wie alles von selbst: zack, die Augen sind scharf. In der Makrofotografie hältst Du in der einen Hand häufig die Kamera, die Du eventuell noch mit einem Stativ abstützt, um nicht das volle Gewicht halten zu müssen und veränderst den Abstand zum Objekt – je nachdem, was Du fotografieren möchtest, ein Insekt oder eine Blume. Damit dies nicht durch den Wind ständig in Bewegung ist, fixierst Du es mit einer Pflanzenklammer oder mit der freien Hand. Im Durchschnitt wirst Du wahrscheinlich eins von zehn Bildern erhalten, dass genau den gewünschten Schärfebereich getroffen hat.

Wann lassen sich Insekten am besten fotografieren?

Am besten lassen sich Insekten dann fotografieren, wenn es noch recht kühl draußen ist. Der Morgen eignet sich daher ganz gut dafür. Die Insekten sind bei der Kälte noch recht inaktiv und starr. Im Gegensatz dazu sind sie bei Sonne so aktiv, dass es schwer wird, sie fotografisch einzufangen, da sie sehr schnell wegfliegen oder sich bewegen. Sehr häufig fotografiere ich aus der Hand und nutze kein Stativ. Ein Stativ verwende ich, wenn ich zum Beispiel einem Motiv einen schönen Hintergrund geben möchte. Dafür nehme ich einen farbigen Karton, befestige diesen an einer Pflanzenklammer und am Stativ und positioniere diesen hinter dem Motiv. Die Farbe wähle ich passend zum Motiv aus. Der Vorteil, der sich durch den nah platzierten Hintergrund ergibt, ist der, dass dieser auch hell und nicht dunkel oder schwarz ist, wie es häufig beim Einsatz von Blitzen vorkommt.
Blitz in der Makrofotografie
Blitz in der Makrofotografie

Warum nutzt man einen Blitz in der Makrofotografie

Kennst Du Dich bereits mit dem Belichtungsdreieck aus? Hierzu findest Du auch auf meiner Seite unter Blende, Verschlusszeit und ISO weitere Informationen, sollte dies für Dich Neuland sein. Durch die hohe Blende und Verschlusszeiten sowie einer niedrigen ISO, hast Du sehr wenig Licht zur Verfügung. Um das entsprechende Motiv gut auszuleuchten, benötigst Du also einen Blitz. Dieser sollte bestenfalls nah am Motiv und auf dieses ausgerichtet sein.

Warum einen Diffusor in der Makrofotografie?

Ich nehme an dieser Stelle gerne wieder die Portraitfotografie als Vergleich. Hast Du schon mal eine Person mit einem Aufsteckblitz fotografiert? Direkt angeblitzt entsteht ein sehr hartes Licht und das Ergebnis sieht nicht schön aus. Hier könnte man mit indirektem Anblitzen, Bouncen und einer Softbox arbeiten oder in Kombination entfesselt und mit einer Softbox. Zurück aber zur Makrofotografie. Würde man zum Beispiel ein Insekt direkt anblitzen, ist es dasselbe:  Das Ergebnis sieht nicht schön aus, zum Beispiel ist die Reflexion in den Facettenaugen überstrahlt und unharmonisch; deswegen empfiehlt es sich auch in der Makrofotografie, einen Diffusor einzusetzen. Hierzu habe ich sehr lange recherchiert und gesucht. Nachfolgend findest Du den Diffusor, den ich speziell in der Makrofotografie einsetze.
Diffusor in der Makrofotografie
Diffusor in der Makrofotografie

Welcher Diffusor ist der richtige?

Es gibt allerlei zum Thema Diffusor im Netz zu finden, aber ich habe etwas Bestimmtes gesucht und wurde auf der Seite popeshield.com fündig. Natürlich kommt es darauf an, für welche Art von Blitz Du Dich entscheidest. Ich habe die Fotoausrüstung renommierter Makrofotografen genau unter die Lupe genommen und mich somit für den Godox MF12-K2 Macro Flash 2er Kit entschieden und den Pope Shield Complete Set 58mm. Der Durchmesser 58mm passt genau an das Lupenobjektiv MP-E 65mm f/2,8 Makro Canon. Dazu habe ich auch gleich noch den 67mm bestellt, dass an das Canon RF 100mm f2,8 L Macro IS USM passt.

Welche Kameraeinstellungen in der Makrofotografie?

Die Makrofotografie ist wirklich ein Sonderfall und mir macht es Spaß, mich dieser Herausforderung zu stellen, zum Beispiel was die ganzen Einstellungen betrifft. Für die manuelle Fokussierung nutze ich das Fokus-Peaking; hier wird durch ein leichtes Grieseln im Bild angezeigt, welcher Bereich bei der manuellen Fokussierung scharf ist. Durch das Heranzommen beim Betätigen des Lupensymbols, ist das Motiv noch näher dran und wenn Du dies selbst einmal ausprobiert hast oder ausprobieren möchtest, wirst Du feststellen, wie schnell Du immer wieder den Fokus verlierst. Somit kannst Du besser nachvollziehen, warum so viele Bilder nötig sind, um ein Bild dabei zu haben, das auf den Punkt scharf ist. Nun zu den Einstellungen meiner Kamera:
  • ISO 100-200
  • Blende f/5.6 -11
  • Verschlusszeit 1/200 – 1/500
  • Blitze 1/16
Kameraeinstellungen in der Makrofotografie
Kameraeinstellungen in der Makrofotografie
Das sind jetzt in etwa die Standardeinstellungen. Natürlich kommt es darauf an, ob Du direkt in der Sonne oder im Schatten stehst. Durch den oder die Blitze frierst Du den Moment ein und kannst natürlich die Verschlusszeit auch etwas reduzieren, ohne dass Dein Motiv verwackelt. Klar, das setzt voraus, dass es das eine Bild ist, , das den gewünschten Schärfebereich genau getroffen hat. Aber wie Du gelesen hast, werden mehrere Bilder nötig sein, um genau dieses perfekte Bild im Kasten zu haben. Durch das häufige Auslösen und damit auch das Abfeuern der Blitze, geht ihnen irgendwann der Saft aus. Aber ich denke, bis zu diesem Zeitpunkt solltest Du bereits einige Motive eingefangen haben.

Wofür benötigt man einen Makroschlitten?

Den Makroschlitten auf einem Stativ nutze ich entweder indoor oder bei Aufnahmen, bei denen ich weiß, das Motiv ist so gut wie starr. Der Makroschlitten ist dazu da, feinzujustieren, also auf den Punkt scharf zu stellen. Man glaubt gar nicht, wie fein der Schärfegrad in diesen kleinen Dimensionen sein kann. Mit dem Makroschlitten lassen sich diese feinen Bewegungen gut einstellen. Darüber hinaus kann man einen Makroschlitten für das Focus Stacking nutzen.
Makroschlitten in der Makrofotografie
Makroschlitten in der Makrofotografie

Was ist Focus Stacking?

Wahrscheinlich kennst Du HDR Aufnahmen (High Dynamik Range), bei denen verschiedene Belichtungsreihen zu einer zusammengeführt werden und das Bild dadurch einen schönen HDR Look erhält. Beim Focus Stacking ist es ähnlich. Hier kommen zwei Dinge zum Einsatz: einmal der Makroschlitten und anschließend eine Software wie Helicon Focus 8, die alle Bilder zu einem zusammensetzt. Das heißt also, man fertigt etliche Aufnahmen von seinem Motiv an. Am Ende hat mein ein knackscharfes Bild, von Anfang bis Ende. Fang vorne oder hinten an und geh dann mit der Schärfe komplett durch. Mach ein Bild, dreh am Stellrad des Schlittens und mach ein weiteres Bild. Je nachdem, welche Blende Du gewählt hast, können gut einige Bilder zusammenkommen. Diese lädst Du im Stapel in der Software hoch, die dann alle Bilder zusammenfügt und ein scharfes Bild erstellt. So viel dazu in aller Kürze. Auf die weiteren Einstellungen der Software gehe ich vorerst nicht weiter ein.

Focus Stacking mit einem Makroschlitten

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Zum Schluss noch ein paar Tipps zur Makrofotografie

Begib Dich auf Augenhöhe zum Motiv

Die Perspektive macht auch in der Makrofotografie das Bild. Begib Dich auf Augenhöhe des Motivs. Ja, das heißt mitunter auch, dass Du nicht nur knien, sondern auch liegen wirst. Nimm am besten etwas mit, das Du gegebenenfalls unter Dich legen kannst, wenn Du Dich nicht auf den feuchten oder dreckigen Boden legen möchtest.

Geduld und noch mal Geduld

Wie erwähnt, sind die kleinen Tierchen im Nu aus dem Sucher Deiner Kamera verschwunden. Übe Dich in Geduld. Irgendwann hast Du das eine Bild dabei, das Du haben möchtest. Die Makrofotografie ist auf jeden Fall nichts für Eilige. Wie erwähnt, stehen Deine Chancen auf eine tolle Aufnahme besser, wenn sich die Insekten noch in der Morgenstarre befinden.

Nutze das RAW-Format

Generell empfehle ich Dir, stets das RAW-Format zu nutzen. Im RAW-Format stehen Dir wesentlich mehr Pixel zur Verfügung und Du kannst Bereiche besser nachbearbeiten. Im JPG-Format steht Dir nicht die volle Bandbreite zur Verfügung. Lichter, Tiefen und Farben lassen sich damit deutlich besser bearbeiten. Fazit: Du siehst, dass für die Ausrüstung in der Makrofotografie einiges zusammenkommen kann. Ehrlich gesagt, könnte ich täglich etwas finden, was meiner Meinung nach toll dafür wäre. Ich möchte Dir aber dennoch den Tipp geben, minimalistisch anzufangen und zunächst für Dich zu prüfen, ob die Makrofotografie Dir gefällt. Stellst Du fest, dass Du mit vollem Herzblut dabei bist, kannst Du schließlich immer noch weiteres Equipment anschaffen.