Goldene Regeln für Make-up auf Passfotos: Worauf Du achten musst
Sicherlich hast Du schon mehr als einmal gruselige Fotos in den Personalausweisen Deiner Freunde oder Bekannten gesehen. Tatsächlich gleichen so manche Passfotos eher Fahndungsbildern der Polizei als Fotos, die man gerne vorzeigen möchte. Damit nicht auch Dich dieses Schicksal trifft, möchte ich Dir in diesem Artikel einige Tipps für gute Passfotos geben und die Frage klären, ob und inwieweit Make-up auf Passfotos erlaubt ist.
Warum ein gutes Make-up auf Passfotos so wichtig ist
Ein gutes Make-up auf einem Passfoto ist deshalb so wichtig, weil dieser kleine Ausweis Dein ständiger Begleiter ist. Ein Foto, auf dem Du dich wohlfühlst, gibt Dir nicht nur mehr Selbstvertrauen, sondern sorgt auch dafür, dass Du Dein Ausweisdokument ohne Scham vorzeigen kannst. Schließlich ist es das Bild, das Du am Flughafen, in Ämtern oder bei wichtigen Gelegenheiten vorlegen wirst. Ein harmonischer und natürlicher Look hilft dabei, Dich so zu zeigen, wie Du im Alltag wirklich bist.
Ehe ich Dir genaue Tipps für das perfekte Make-up auf Passfotos gebe, müssen wir aber zunächst klären, inwieweit Make-up auf Passfotos in Deutschland überhaupt erlaubt ist.

Dezente Schminke ist auf Passfotos erlaubt
Immer wieder kann man hören, dass Schminke auf Passfotos tabu ist. Dies ist jedoch ein Irrglaube, denn ein dezentes Make-up ist vom Gesetzgeber erlaubt. Wichtig ist nur, dass Du mit Schminke und Co keine komplette Typveränderung herbeiführst, wenn es an das Schießen von Passfotos geht. Schminken wie ein Clown solltest Du Dich also nicht, wenn es ins Fotostudio für das Anfertigen von Passfotos geht. Setze stattdessen lieber auf einen natürlichen Look, weil das Passfoto letztlich ja der Identifikation dient und Dein Aussehen widerspiegeln muss. Deswegen solltest Du auch auf aufdringliche Farben und Glitzer bei Make-up verzichten. Am besten schminkst Du Dich so, wie Du es auch im beruflichen Alltag im Büro tun würdest.
Häufige Fehler beim Make-up für Passfotos
Damit Dein Passfoto perfekt wird, solltest Du einige typische Make-up-Fehler vermeiden:
- Zu viel Foundation: Eine dicke Schicht kann unnatürlich wirken, insbesondere unter Blitzlicht.
- Glänzende Produkte: Highlighter und glitzernde Lidschatten reflektieren Licht und können auf dem Foto störend wirken.
- Zu starke Augenbrauen: Übertrieben betonte Augenbrauen können hart und unnatürlich aussehen.
- Ungleichmäßige Farben: Vergiss nicht, die Make-up-Farben am Hals und Gesicht abzugleichen, um harte Übergänge zu vermeiden.
Diese Fehler lassen sich leicht umgehen, wenn Du Dich bewusst für ein dezentes Make-up entscheidest.
Tipps für Männer – Make-up und Pflege
Auch Männer können von einer guten Vorbereitung für Passfotos profitieren – ganz ohne Make-up. Eine gepflegte Haut macht auf Fotos viel aus. Dafür kannst Du:
- Dein Gesicht vor dem Fototermin gründlich reinigen und mit einer Feuchtigkeitscreme pflegen.
- Überschüssigen Glanz mit einem transparenten Puder entfernen – ja, auch Männer dürfen Puder verwenden!
- Bartträger sollten darauf achten, dass der Bart sauber getrimmt ist und keine losen Haare zu sehen sind.
Ein gepflegtes Aussehen sorgt für ein harmonisches Foto, das auch ohne Make-up professionell wirkt.
Wie muss ein Passfoto eigentlich aussehen?
Sinn und Zweck eines biometrischen Passfotos ist es, die jeweilige Person genau identifizieren zu können. Hierfür existieren einige Regeln, die es bei der Aufnahme des Fotos zu beachten gibt. Beispiele hierfür:
- Das Gesicht muss komplett zu sehen sein
- Die Gesichtshöhe muss zwischen 70 und 80 Prozent des Fotos betragen
- Es sollte ein neutraler Gesichtsausdruck zu sehen sein
- Die Kopfposition und Körperhaltung müssen gerade sein
- Auch die Hintergrundfarbe ist fest definiert
Wie sieht das optimale Make-up für Passfotos aus?
Möchtest Du auf Deinen Passbildern Make-up tragen, dann entscheide Dich am besten für einen möglichst natürlichen Look. Verwende dabei keine allzu aufdringlichen Farben und achte beim Auftragen der Grundierung darauf, farblich Deinen Hautton zu erwischen. Im optimalen Fall wählst Du die Schminke passend zu Deiner Kleidung, sodass beides farblich miteinander harmoniert.

Die besten Tipps für ein optimales Make-up auf Passfotos
Nachdem wir nun grundlegende Dinge geklärt haben, was auf Passfotos erlaubt ist und worauf Du lieber verzichten solltest, geht es nun an die Feinheiten. Nun ist es an der Zeit, Dir wesentliche Tipps für das optimale Make-up auf Passbildern zu geben.
Tipp Nummer 1: Grundierung auf Hals und Gesicht
Im Fokus bei einem biometrischen Passbild liegt der obere Teil Deiner Schultern sowie Dein Kopf. Für gewöhnlich verwendest Du eine Creme oder Grundierung, die etwas dunkler oder auch heller als Dein eigentlicher Hautton ist. Wenn Du Dich für das Auftragen einer Grundierung im Gesicht entscheidest, solltest Du dieselbe Grundierung auch auf Deinem Hals auftragen, damit Hals und Gesicht nicht wie zwei getrennte Einheiten wirken.
SOS-Tipps bei Hautproblemen
Manchmal erscheinen Hautunreinheiten genau am Tag des Fototermins. Keine Sorge – mit diesen Tricks kannst Du sie kaschieren:
- Verwende einen grünen Concealer, um Rötungen zu neutralisieren, und trage anschließend Deine Foundation auf.
- Kleine Pickel kannst Du punktuell mit einem Abdeckstift verstecken.
- Verzichte auf dicke Schichten Make-up – das kann Hautunreinheiten oft noch mehr betonen.
Bei größeren Problemen kannst Du mit Bildbearbeitung in Absprache mit Deinem Fotografen kleine Makel diskret korrigieren lassen, ohne die biometrischen Anforderungen zu verletzen.
Tipp Nummer 2: Vermeide überschüssiges Öl im Gesicht mit Puder
Trage für ein Passbild am besten mattierendes Make-up auf. Störende Glanzeffekte auf der Haut vermeidest Du bei öliger Haut, wenn Du überschüssigem Öl in Deinem Gesicht mit Puder begegnest. Achte hierbei vor allem auf die T-Zone, also die Nase, Stirn sowie das Kinn. Dies ist der Bereich im Gesicht, auf dem ein Mensch normalerweise am meisten glänzt.
Blitzlicht: Der unsichtbare Gegner deines Make-ups
Das Blitzlicht einer Kamera kann Make-up stark beeinflussen. Produkte mit Lichtreflexen (z. B. schimmernder Puder oder Highlighter) verstärken Glanzeffekte und lassen die Haut unnatürlich wirken. Auch eine zu helle Grundierung kann durch den Blitz zu einem „Geistereffekt“ führen, bei dem das Gesicht weißer erscheint als der Hals. Wähle daher matte Produkte und teste Deinen Look idealerweise unter künstlichem Licht, um sicherzugehen, dass alles stimmig wirkt.
Hauttypgerechtes Make-up
Jeder Hauttyp hat besondere Bedürfnisse, die Du bei einem Passfoto beachten solltest:
- Trockene Haut: Verwende vor dem Make-up eine reichhaltige Feuchtigkeitscreme, damit die Grundierung nicht fleckig wird.
- Fettige Haut: Mattierende Primer oder Puder sind Deine besten Freunde, um Glanz zu reduzieren.
- Empfindliche Haut: Nutze Produkte, die frei von Duftstoffen und Allergenen sind, um Rötungen oder Irritationen zu vermeiden.
Wenn Du Deinen Hauttyp kennst, kannst Du Dein Make-up optimal darauf abstimmen und ein harmonisches Ergebnis erzielen.
Tipp Nummer 3: Das richtige Contouring
Viele Menschen verbinden Contouring mit einem schweren Make-up. Dies ist jedoch nicht unbedingt richtig. Contouring dominiert ein Foto nur dann, wenn Du Dein Gesicht mit einem sehr dunklen Farbton im Vergleich zu Deiner Hautfarbe konturierst. Wenn Du die Struktur Deines Gesichts definieren möchtest, empfehle ich Dir, die äußere Seite Deines Gesichts und Deine Nase mit hellbraunem Konturierpuder zu betonen. Verwende hierfür einen großen Pinsel, damit Du das Konturierpuder optimal verteilen und auf diese Weise einen natürlichen Look erzielen kannst.
Tipp Nummer 4: Matte Eyeliner und Lidschatten verwenden
Damit Du Deinen Augen einen definierten Look verleihen kannst, entscheidest Du Dich in Sachen Make-up für ein Passbild am besten für einen matten Lidschatten. Bestens geeignet hierfür sind Töne wie Dunkel- oder Hellbraun oder Braun-Beige. Glitzernde Lidschatten eignen sich dagegen hierfür nicht.
Wenn Du Deine Augen etwas größer wirken lassen möchtest, gib etwas Farbe auf die Außenkante der Augen. Achte dabei aber darauf, nicht in einen Cat-Eye-Look zu verfallen.

Tipp Nummer 5: Der richtige Lippenstift
Auch in Sachen Lippenstift solltest Du eine neutrale und weniger kräftige Farbe wählen. Deine Lippen sollten bei einem Passbild so natürlich wie möglich aussehen. Wenn Du ein Fan von Lippenstift bist, dann tobe Dich dabei lieber bei Make-up für die nächste Party aus. Entscheide Dich am besten für einen Lippenstift, den Du auch an einem normalen Arbeitstag auftragen würdest.
Tipp Nummer 6: Das richtige Make-up für Brillenträgerinnen
Wenn Du kurzsichtig bist, erscheinen Deine Augen kleiner, sobald Du eine Brille trägst. Dies kannst Du mit einem hellen Kajal auf der Innenseite des Lids kompensieren. Ebenfalls hilfreich in diesem Zusammenhang ist ein heller und glänzender Lidschatten.
Bist Du hingegen weitsichtig, solltest Du es genau umgekehrt handhaben. Damit Deine Augen kleiner wirken, setzt Du am besten auf dunkle und matte Lidschattenfarben und betonst die Innenseite des unteren Augenlids mit einer entsprechend dunklen Farbe.
Extratipp für ein möglichst symmetrisch wirkendes Gesicht
Kein Mensch hat ein wirklich absolut symmetrisches Gesicht. Wenn Du diesem Ideal jedoch etwas näher kommen möchtest, dann empfehle ich Dir, auf einem Passfoto niemals einen Mittelscheitel zu tragen, denn dieser betont die Asymmetrie eines Gesichtes noch zusätzlich. Besser ist hingegen ein Seitenscheitel. In Sachen Frisur darfst Du Dich auf einem Passbild grundsätzlich gerne etwas austoben, denn strikte Vorgaben in Sachen Frisur gibt es hierbei nicht. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass Dein Gesicht auf dem Passbild vollständig zu sehen ist.
Fazit: Mit den in diesem Artikel genannten Make-up-Tipps musst Du keine Sorge vor gruselig aussehenden Passfotos haben, sondern hast die Gelegenheit, Dein Gesicht zu betonen und Dich von Deiner besten Seite zu präsentieren. In jedem Fall rate ich Dir aber, es nicht zu übertreiben und ein dezentes Make-up zu verwenden. Wähle am besten ein Make-up, mit dem Du auch im beruflichen Alltag unterwegs bist. Bleibe Deinem Stil also treu und präsentiere Dich authentisch auf Deinen Passfotos. Wenn Du Deine Passbilder bei einem Profi-Fotografen anfertigen lässt, musst Du Dir dann keine Gedanken darüber machen, ob das Passbild auch wirklich allen Anforderungen und Voraussetzungen entspricht.