Standesamtliche Trauung in Berkenthin
Trauung von Bianca und Lars
Okay, ich gebe es zu, es handelt sich in Berkenthin nicht um das schönste Standesamt für eine standesamtliche Trauung. Aber schließlich ist es auch nicht wichtig, wie das Drumherum aussieht, sondern in einem selbst!
Zurück auf Anfang
Natürlich sprechen wir hier von Bildern einer standesamtlichen Trauung und einem angehenden Ehepaar. Beide in einer schöneren Umgebung wären sicherlich noch ein größerer Knaller gewesen. Aber alles zurück auf Anfang …
Der erste Kontakt mit Bianca und Lars
Den Auftrag erhielt ich über einen befreundeten Kollegen. Mittlerweile ist dies auch ein paar Tage her, aber ich glaube, ich hatte Lars per E-Mail angeschrieben. Wie auch immer, mir ist es bei Paaren immer wichtig, sie vorab einmal zu treffen, allein um zu prüfen, ob die Chemie auf beiden Seiten stimmt. Das Treffen arrangierten wir kurz vor der Corona-Pandemie. Dazu trafen wir uns im La Barraca. Mir gefällt das Restaurant sehr gut und es ist zentral gelegen. Es ist modern, gepflegt und trotz seiner Größe sehr gemütlich – vor allem das Kaminzimmer!
Das erste Treffen mit dem Paar
Lars ist wahrlich ein Bär von einem Mann und seine Bianca eine strahlende Prinzessin. Es ist schwer, es in Worte zu fassen, aber wenn man gleich komplett auf einer Wellenlänge liegt, finde ich das mega! Bianca und ihre strahlenden Augen und Lars, der eine Herzensgüte ausstrahlt, die den gesamten Raum erleuchtet, waren schon beeindruckend.
Ich fragte die beiden, wie sie sich ihre Hochzeitsbilder im Standesamt und drumherum vorstellten, aber Lars gab mir dafür freie Hand. Er meinte nur, dass sie keine großen Vorgaben oder Wünsche hätten und ich es schon machen würde. Hey, ein Gottvertrauen hat der Junge
… Aber Spaß beiseite, ich habe bereits viele standesamtliche Trauungen begleitet und mittlerweile kann ich vor so einen Termin auch ruhig schlafen.
Der Ablauf der standesamtlichen Trauung
Wie ich bereits schrieb, hatten die beiden mir keine genauen Vorgaben gemacht. Ich erklärte ihnen, was ich umsetzen könnte. Eine Mischung aus Portrait, Ganzkörperaufnahmen und einer kurzen Hochzeitsreportage. „Kurz“ aus dem Grund, da ich nur für die Trauung vor Ort gebucht war – also für die Trauung selbst und ein paar Bilder danach.
Der zeitliche Rahmen dabei war überschaubar. Ich tauschte mich noch mit Lars aus, weil er die Location, also das Standesamt in Berkenthin bereits kannte. Ich wollte wissen, was vor Ort möglich war und wie wir dies für Bilder verwenden konnten. Ich erfuhr, dass es eine kleine Parkanlage rechts neben dem Standesamt gibt und dann noch den Kanal – das wars.
Brainstorming mit mir selber – auf der Suche nach Ideen und Inspirationen
Vor einem Shooting – ob nun für eine standesamtliche Trauung oder andere Aufnahmen – erstelle ich gerne einen Ordner und fülle diesen mit Ideen. Mit Ideen meine ich Bilder, nach denen ich vorher in unterschiedlichsten Konstellationen im Netz gesucht habe. Dies fällt mir immer sehr leicht, wenn ich die Kunden bereits vorher getroffen habe und weiß, was für Typen Mensch sie sind.
Ich füllte also den Ordner mit einigen Ideen (Beispielbilder), was wir an diesem besonderen Tag vor Ort umsetzen konnten. Da ein paar Tage zwischen dem Erstkontakt und dem Termin für die standesamtliche Trauung lagen, verweilte der Ordner einige Monate auf meinem Rechner.
Einen Tag vor der standesamtlichen Trauung
Ich rief Lars nochmal an und fragte, ob sich vom zeitlichen Ablauf her etwas geändert hätte. Es blieb jedoch alles beim Alten. Das ist schon witzig, man kennt sich kaum, ruft an und es ist quasi, als wenn man sich bei einem alten Freund melden würde. Ich glaube, ich habe bereits erwähnt, dass ich das toll finde, oder? Ich packte also meinen Fotorucksack, in dem ich meine Kameraausrüstung verstaute.
Im Rucksack befanden sich meine Canon R5 mit einem 70-200mm und die Canon R6 mit dem 28-70mm, vollgeladene Akkus, formatierte Karten und der Aufsteckblitz Speedlite EL-1.
Ich warf immer wieder einen Blick auf das Wetter, das an dem Tag ein Wackelkandidat war. Verlässlich sind die Wetterprognosen derzeit wahrlich nicht, aber das ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall hatte ich einen Plan B in der Schublade, was allerdings auf ein Indoor-Shooting hinausgelaufen wäre.
Location-Scouting am Standesamt in Berkenthin
Ich machte mich zeitig auf den Weg, um mich vor Ort noch einmal umzusehen. Die standesamtliche Trauung war auf 11:30 Uhr festgelegt; ich war bereits um 10:30 Uhr vor Ort und sah mich um. Ich nahm die Parkanlage genauer unter die Lupe und den Weg zum Kanal.
Die Parkanlage war für Fotos jedoch kaum zu gebrauchen, denn einige Tage zuvor wurde das Grün geschnitten und der Grasschnitt lag noch überall herum. Zudem hatte es ausgiebig geregnet, sodass man den Rasen nicht betreten konnte, wenn man nicht gerade Gummistiefel zur Hand hatte.
Gut, also den ersten Haken hinter die Parkanlage. Ein Weg kam infrage. Der Kanal mag für Schiffe schön zu befahren sein, ansehnlich für Hochzeitsbilder ist er hingegen weniger. Jedoch hatte Lars noch ein Ass im Ärmel, nämlich eine Brücke, die sich ein paar hundert Meter weit vom Standesamt entfernt befand. Dazu aber später mehr.
Das Paar trifft am Standesamt ein
Lars kam als erster von beiden am Standesamt an. Wie nicht anders von ihm gewohnt, begrüßten wir uns freundschaftlich und schon war ich im Fotografenmodus und hielt nach passenden Momenten und Situationen Ausschau. Nebenher unterhielt ich mich mit den Gästen und der Familie, wir scherzten und lachten.
Währenddessen schoss ich einige Bilder und so konnte ich bereits viele schöne Momente auf der Kamera festhalten. Ich animierte Lars zu einer Performance und er lieferte, wie nicht anders zu erwarten war. Dieser Kerl ist einfach großartig! Wenige Minuten später traf seine Zukünftige ein.
Ein wunderschöner Anblick, wie konnte sich Lars nur die Tränen der Rührung und Freude verkneifen? In solchen Augenblicken muss ich ziemlich viel zwinkern, um richtig sehen zu können – wegen der Tränchen und so.
Es kann losgehen, wir sind bereit!
Kurz vor 11:30 Uhr betraten wir das Standesamt in Berkenthin – natürlich Corona-konform mit Masken. Nachdem die Formalitäten geklärt waren, begaben wir uns ins Trauzimmer. Wie war das gleich wieder? Platz ist auch in der kleinsten Hütte? Also, es war schon sehr kuschelig da drinnen.
Mehr als meinen Weitwinkel konnte ich nicht verwenden, aber es ging schon. Mit meinem 70-200mm wäre ich hier allerdings eher im Bereich Makroaufnahme unterwegs gewesen. Nachdem die Standesbeamtin eine Geschichte verlas und etwas über das Brautpaar sagte, waren wir bereits an dem Punkt angekommen, an dem die Ringe getauscht wurden.
Lars Tochter übergab die Ringe und der Kuss folgte. Innerlich gratulierte ich den beiden und erkämpfte mir äußerlich auf beiden Seiten etwas Platz, in der Hoffnung, dass ich durch mein Drücken etwas mehr Raum bekäme, aber vergeblich. Nach den Unterschriften von beiden und ein paar kleinen Späßen von Lars ging es bereits nach draußen.
Ihr kommt hier nicht durch
Vor dem Standesamt hing ein großes Laken mit einem Herz darauf. Das Brautpaar bekam eine Schere in die Hand gedrückt und fing an, das große Herz aus dem Laken auszuschneiden. Lars tat sich sehr schwer, denn soweit ich das erkennen konnte, handelte es sich um eine sehr kleine, stumpfe Schere.
Bianca hatte daher ihre Seite bereits freigeschnitten und übergab dann Lars ihre Schere, mit der nun auch er mühelos seine Seite freischneiden konnte. Die beiden schritten feierlich hindurch, was gebührend beklatscht und mit Jubelschreien untermalt wurde. Und hey, was war das? Da flog auch Reis
… Hier sei am Rande erwähnt, dass alles bis auf das letzte Körnchen aufgefegt wurde. Respekt! Es folgten die Gratulationen und ich konnte die ersten Tränchen erkennen.
Es liegt was in der Luft und das war: Freude und Glück
Was soll ich sagen? Die beiden passen einfach wie A*** auf Eimer, ist das treffend gewählt? Naja, die beiden passen einfach zusammen, das sieht man auf den ersten Blick. Es wurde auf das Brautpaar angestoßen und Lars und Bianca erhoben selbst die Gläser.
Danach gab es einen kleinen Snack, bevor es ans Bilder machen ging. Bianca hatte sogar ihre eigene Visagistin dabei! Okay, es war ihre Schwester, die ihr die Schleppe trug und diese für die Bilder drapierte und alles zurechtrückte. Vielen Dank Anja, great Job! Wirklich!
Auch das Rumflachsen mit allen machte einen Heidenspaß. Und hey, das ist bezahlte Arbeit. Kaum zu glauben, da strahlt man über beide Ohren bei der Arbeit, wer kann sowas von sich behaupten? Meiner einer schon!
Nach dem Park ist vor dem Park? Nein, danach ging es auf die Brücke
Wie anfangs erwähnt, gab es noch eine Brücke, die Lars für das Shooting zusagte und ehrlich gesagt, mir auch. Die Brücke war auf jeden Fall ansehnlicher als die Parkanlage an diesem Tag. Auf der Brücke schossen wir einige Bilder, nachdem die Privat-Visagistin Anja das Kleid von Bianca zurechtrückte.
Immer wieder scherzten wir und das Lachen der Beiden verzauberte einen (mich). Es sind einfach schöne Momente gewesen, die ich dazu sehr gut auf Bild oder besser gesagt Bildern festhalten konnte. Danach wurde es zunehmend dunkler. Es ging wieder von der Brücke am Kanal entlang, zurück zum Standesamt – jedoch nicht ohne noch vorher ein paar Bilder mit dem Kanal im Hintergrund zu machen, wie es sich Lars wünschte.
Ein besonderes Bild
Anja ging neben Bianca und trug die Schleppe. Ich fotografierte die beiden, wie sie von Lars und mir weggingen. Das Bild hat für mich etwas ganz Besonderes und verzauberte auch die beiden. Kurz vor dem Standesamt machte ich noch ein paar Bilder von Lars und Bianca auf einer kleinen Holzbrücke, ein paar Bilder von Bianca und ihrer Schwester Anja und zum Schluss noch die beiden Töchter.
Dann ging es wieder zurück zum Standesamt. Dort folgte noch ein Gruppenbild und meine Arbeit neigte sich zumindest vor Ort dem Ende entgegen. Ich gratulierte dem Brautpaar und verabschiedete mich. Lars lud mich sogar noch ein, später zur Feier zu kommen. Aber ich hatte am Abend noch einige Termine, hätte die Einladung aber liebend gerne angenommen, es wäre sicherlich lustig geworden.
Bildsichtung, Aussortieren und Bildbearbeitung
Vor meinem nächsten Termin blieb noch etwas Zeit. Ich fing also an, die Bilder zu sichten und auszusortieren. Darüber hinaus begann ich bereits damit, einige Bilder, die mir besonders gut gefielen, zu bearbeiten und per WhatsApp an Lars zu schicken. Er war happy! In den nächsten Tagen ging ich den kompletten Ordner durch und schickte den beiden den Link.
Ich freue mich sehr, dass ich diese Bilder präsentieren kann. Leider darf ich viel zu selten Bilder zeigen, das ist natürlich nicht förderlich, wenn man als Hochzeitsfotograf unterwegs ist und seine Arbeiten nicht vorzeigen kann/darf. Wie soll sich ein Paar dann zwischen einzelnen Fotografen entscheiden können, ob er oder sie der richtige Hochzeitsfotograf ist?
Sehr viel erfolgt über Empfehlungen oder anhand anderer Arbeiten, die ich zeigen kann. Ein paar beispielhafte Hochzeitsbilder befinden sich hier im Artikel oder auf der Referenzseite in einem Video – auch von einem Paar, das ich sehr ins Herz geschlossen habe.
So, ich habe fertig …
Nun habe ich mir etwas von meinem Abriss der Impressionen in Berkenthin von der Seele geschrieben. All das, was mein Herz bewegte, was ich gefühlt habe, ist hier in einem Text verfasst und eben auch die lockere Art an diesem Tag ist in den Schreibstil mit eingeflossen. Ich danke den beiden für diese schöne Erinnerung und wünsche Lars und Bianca nur das Beste für ihre gemeinsame Zukunft!
Lust bekommen auf schöne Hochzeitsbilder?
Dann meldet Euch gerne bei mir. Entweder unter dem Kontaktformular oder ruft einfach durch.
Euer André