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10 Tipps für die Zoofotografie

Planung vor dem Zoobesuch

Bevor Du anfängst im Zoo zu fotografieren, solltest Du Dich im Vorwege informieren, ob dieser das Fotografieren erlaubt oder verbietet. Eine übersichtliche Liste von Zoos in Deutschland findest Du auf der Webseite: Webseite digicamclub.de. In der Liste wirst Du viele Zoos vorfinden, die das Fotografieren zulassen.

Lediglich die kommerzielle Nutzung der Bilder ist oftmals nur eingeschränkt erlaubt (kommerzielle Nutzung ist erlaubt, wenn der Zoo benannt wird). Des Weiteren ist bei einem Großteil der Einsatz eines Blitzes untersagt. In Meereszentren in denen häufig Aquarien stehen ist das Fotografieren meist komplett untersagt. Bevor Du Dir Ärger einhandelst informiere Dich vorher!

Tipps für Deinen nächsten Zoobesuch habe ich nachfolgend in zehn Punkte zusammengefasst.

Tipps zur Zoofotografie
Tipps zur Zoofotografie

Tipp 1: Die Auswahl der passenden Kamera

Um schöne Bilder im Zoo zu machen, benötigst Du nicht zwingend eine teure Spiegelreflexkamera. ABER: Wenn Du sowieso vor hast häufiger zu fotografieren, solltest Du die Investition einer hochwertigen Kamera nicht scheuen. Mit einer Halbformat- oder Vollformatkamera hast Du mehr Möglichkeiten, wie zum Beispiel: Den Hintergrund Deines Motivs verschwimmen zu lassen und so ein schönes weiches Bokeh zu zaubern. Auch lassen sich Zäune oder unschöne Hintergründe damit einfach ausblenden. Günstiger wären Systemkameras oder Kompaktkameras. Halbwegs vernünftige Systemkameras fangen bei 350,00 Euro an. Kits (Kamera mit Objektiv) findest Du bereits um die 500,00 Euro.

Ein wesentlicher Vorteil zu Spiegelreflexkameras, ist das geringe Gewicht. Die Kompaktkameras sind nur bedingt geeignet, da das Objektiv fest verbaut ist und kein Wechsel möglich ist. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, das wie in meinem Artikel „Tipps, wie man den Mond fotografiert“ die Kamera Nikon Coolpix P900 sehr gute Bilder machen könnte. Zumal der Zoom einem das Gefühl geben müsste direkt neben einem Tier zu stehen!

Lemuren auf einem Ast
Lemuren auf einem Ast

Tipp 2: Objektive für Spiegelreflexkameras und Stative

Teleobjektive eignen sich hervorragend für den Einsatz im Zoo. Bewährt haben sich Objektive mit einer Brennweite von 100-300 mm. Achtet darauf, dass das Objektiv eine hohe Lichtstärke hat. Am besten eine durchgehende Lichtstärke.

Ich setze das Tamron AF 70-200 mm mit einer durchgehenden Lichtstärke von 2.8. ein. Nicht immer befindet sich ein Tier an der gewünschten Position und Du musst eine längere Wartezeit auf Dich nehmen. Damit Du nicht die ganze Zeit mit der Kamera im Anschlag stehen und das Gewicht halten musst, empfiehlt sich der Einsatz eines stabilen Dreibeinstativs. Das entlastet Deine Arme und bietet Dir ein verwacklungsfreies Fotografieren. Was Du zum Thema Belichten wissen solltest, kannst Du im Artikel nachlesen „Richtige Belichtungszeit„.

Beachte: Für ein gutes Bild solltest Du eine wichtige Eigenschaft mitbringen: Geduld! Beobachte das Tier, häufig gibt es besondere, wiederholende Verhaltensmuster dessen Aktion Du im Bild festhalten kannst, wenn der Moment da ist.

Tipp 3: Die passende Kleidung und sonstiges Equipment

Neben der Kameratasche oder Kamerarucksack, darf natürlich die passende Kleidung nicht fehlen. Je nach Wetterlage solltest Du Dir eine leichte Regenjacke einpacken oder bei starker Sonne eine Capy. Damit Du Zeit und Geld sparst, empfehle ich Dir, ein kleines Lunchpaket für den Tag, sowie ausreichend zu Trinken mitzunehmen.

Paviane bei der Fellpflege
Paviane bei der Fellpflege

Tipp 4: Die richtige Besuchszeit und Sonnenstand

Am besten besuchst Du den Zoo, wenn möglichst wenig los ist. Erfahrungsgemäß ist die zu Zeiten außerhalb vom Wochenenden, Schulferien und Feiertagen. Such mal über eine Suchmaschine nach Deinem Zoo. Immer häufiger sind zu den jeweiligen Zoos, wie auch bei Bars und Restaurants, Zeiträume angegeben, die stark frequentiert sind. So kannst Du Deine Besuchszeit und Wochentag sehr gut im Vorwege planen (unter Berücksichtigung des jeweiligen Wetterberichts). Gegen 16:00 Uhr wird es deutlich leerer und im Sommer ist es sehr lange hell, so dass Du so gut wie bis zum Schluss gutes Licht hast.

Das beste Licht hast Du bis 10:00 Uhr und ab 16:00 Uhr. Bei leicht bewölktem Himmel erhältst Du ein weiches Licht, da die Wolken das Sonnenlicht dämpfen. Zur Mittagszeit ist die Sonne sehr grell. Die Kontraste verschwinden. Dieser Zeitraum eignet hervorragend für eine längere Mittagspause!

Tipp 5: Fotografiere auf Augenhöhe

Geh mit Deinem Teleobjektiv nah ran ans Motiv. Tiere wirken spannender wenn Du sie auch mal dicht heran holst. Sofern es ein Zaun oder sonstige Barrieren zulässt, begib Dich auf Augenhöhe des Tieres. Dadurch wirkt das Bild noch imposanter! Scheu Dich nicht, auch mal auf die Knie zu gehen oder ganz auf den Boden zu legen.

Geh Nah ans Motiv
Geh Nah ans Motiv

Tipp 6: Kurze Belichtungszeiten

Wähle eine kurze Belichtungszeit. Tiere sind sehr häufig in Bewegung, das erschwert das scharfe Ablichten. Zwar hast Du so weniger Licht zur Verfügung, aber Dir bleiben noch ISO und Blende um gegen zu steuern. Je nachdem welche Kamera Du einsetzt, solltest Du im Hinterkopf behalten, das ein zu hoher eingestellter ISO-Wert ein Bildrauschen auslöst und eine zu niedrig eingestellte Blende eventuell Bereiche unscharf zeichnet, die Du scharf haben wolltest. Es würde jetzt nichts bringen, wenn ich Dir empfehle, fotografiere mit ISO 2.000 bei einer Blende von 4 und einer Verschlusszeit von 1.600. Es kommt auf die Gegebenheiten vor Ort und die technischen Möglichkeiten Deiner Kamera an. Behalte diese Überlegungen im Hinterkopf uns probiere die Einstellungen vor Ort den Lichtverhältnissen an.

Tipp 7: Bildaufbau und Hintergrund

Der goldene Schnitt kommt ebenso wie in der Portraitfotografie als auf bei der Tierfotografie zum Einsatz. Positioniere das Tier an geeigneteren Stelle Bild. Achte darauf, was sich mit im Bild befindet oder Du mit einbauen könntest (Bäume oder Sträucher). Hier kommen dann ganz schnell Wartezeiten zusammen, da das Tier sich eventuell nicht an der zugedachten Position befindet.

Seehund im Becken
Seehund im Becken

Tipp 8: Zäune und sonstige störende Elemente

Einige Gitter oder Zäune sind so breit, dass ein Objektiv hindurch passt. Andere lassen sich durch eine lange Brennweite wegzaubern. Ist ein hindurchstecken nicht möglich, geh nah ran. Ab einer Brennweite von 100 mm und einer Blende ab 5.6 ist davon später auf dem Bild kaum bis gar nichts mehr zu sehen.

Tipp 9: Geh allein in den Zoo

Klar bietet es sich an, bei einem Zoobesuch die Kinder mitzunehmen. Die langweilen sich aber sehr schnell, wenn Du Dich mehrere Minuten an einem Ort aufhältst. Genügend Ruhe hast Du alleine!

Zoofotografie
Zoofotografie

Tipp 10: Qualität, statt Quantität

Es ist nicht wichtig, dass Du bei Deinem Zoobesuch viele Tiere fotografierst. Es sollte nicht Deine Intention sein alle Tiere des Zoos an einem Tag abzulichten. Plane Deinen Zoobesuch gut. Rechne Wartezeiten mit ein, Sonnenstand und eventuell Fütterungszeiten. So wirst Du grob überschlagen können, wie viele Tiere Du an einem Tag fotografieren könntest. Somit kannst Du Dir die gewünschten Motive/Tiere und Wege im Vorwege raussuchen.

Fazit: Um Deine fotografischen Kenntnisse zu verbessern, eignet sich fürs Fotografieren im Zoo auch hervorragend eine Jahreskarte. Nach einigen Besuchen hast Du den Preis locker wieder raus. Ich hoffe, Du konntest einiges für Dich aus diesen Tipps mitnehmen. Hast Du weitere Ergänzungen oder weitere Tipps? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare.

2 Antworten

    1. Hallo Werner,

      der Teufel liegt manchmal im Detail. Du hast Recht. Manchmal schleicht sich halt nen Fehlerteufel doch ein. Ist korrigiert. Danke, für den Hinweis.

      Viele Grüße
      André

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