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Ruhe bewahren bei Drohnenflügen

Keine Kontrolle über die Drohne

Mit den ersten Drohnenflügen startete ich Mitte 2018 und musste dabei Ruhe bewahren. Ein Hauptgrund für mich als Fotograf in Lübeck, mir eine Drohne zuzulegen: Die Faszination an neuen Perspektiven, die mir die Drohnenfotografie bietet. Dazu erweitert die Drohnenfotografie mein Dienstleistungsangebot. Beim Start der ersten Flüge verlief nicht immer alles glatt. Die Technik der DJI Phantom 4 Pro V2.0 spielte mir des Öfteren einen Streich.

Hier findet ihr einen ausführlichen Erfahrungsbericht mit der Phantom 4 Pro.

Keine Verbindung zur Drohne

Zum Beispiel das häufig auftretende Problem „Keine Verbindung zur Drohne“. Die ersten Male kam ich noch ziemlich ins Schwitzen und musste Ruhe bewahren. Einfach ein komisches Gefühl, keine Kontrolle mehr über die Drohne zu haben, die dann an Ort und Stelle weiterschwebt, bis die Verbindung zurückkehrt oder nach einigen Sekunden selbst den Rückflug antritt. Mit der RTH-Funktion (Rückkehrfunktion) kommt die Drohne automatisch an den gesetzten Startpunkt zurück.

Drohnenfotografie
Drohnenfotografie

Auftretende Fehler der DJI Phantom 4 Pro V2.0

Beim Drohnenflug mit der DJI Phantom 4 Pro V2.0 traten bei mir folgende Fehler auf:

  • Gelb: Keine Verbindung zur Drohne
  • Schwarzes Display
  • Rot: Kompass Kalibrierungsfehler
  • Versagen der Sensoren für die Hinderniserkennung

Verbindungsfehler außerhalb der Funkreichweite

Der Verbindungsfehler tritt auf, wenn die Drohne außerhalb der Funkreichweite oder generell die Verbindung schlecht ist. Das vorher aufleuchtende grüne Signal im Balken des Displays springt plötzlich auf Gelb. Damit ist ein Steuern nicht mehr möglich. Nach drei Sekunden ohne Signal kehrt die Drohne zum gesetzten Startpunkt zurück. Sobald der gelbe Balken während des Rückflugs wieder grün wird, lässt sich die Drohne wieder aktiv steuern.

Die Reichweite der Phantom 4 Pro

In der Stadt kann das Signal bereits nach einigen hundert Metern abreißen. Umliegende Gebäude und Funkmasten scheinen das Signal zu beeinflussen. Das ist sehr ärgerlich, wenn man gerade Objekte fotografiert oder noch einen etwas größeren Abstand benötigen würde, aber der jetzige Abstand trotz Sichtweite zur Drohne zu groß ist. Hier kann bei 150 Metern schon mal Schluss sein. Es wäre ein Traum, wenn der Hersteller DJI hier noch nachbessern würde.

Reichweite einer Drohne
Reichweite einer Drohne

Schwarzes Display während des Fluges

Einen schwarzen Bildschirm hatte ich bisher noch nicht häufig. Zwar lässt sich die Drohne weiterhin steuern, aber man sieht nichts mehr auf dem Display. Es ist nicht zu sehen, was sich gerade im Fokus der Kamera befindet. Ein Arbeiten oder gar Fotografieren ist dadurch eigentlich nicht mehr möglich.

Da sich die Drohne aber in Sichtweite befand, habe ich sie manuell landen können. Es wäre mit der RTH-Taste auf der Fernbedienung zwar möglich gewesen, sie automatisch rückkehren und landen zu lassen. Da ich gerne selbst die Kontrolle über das Fluggerät haben möchte, landete ich die Drohne unmittelbar danach.

Kalibrierungsfehler in der Luft

Der Balken auf dem Display leuchtet Rot: Kalibrierungsfehler während des Fluges. Bisher hatte ich diesen Fehler zwei Mal. In dieser Situation kann ich den Tipp geben, ruhig zu bleiben und Ruhe bewahren, auch wenn es schwer fällt. Die Drohne hält den Standpunkt nicht mehr und kann in diverse Richtungen abdriften und das sehr zügig. Da kriegt man gelinde gesagt, Schnappatmung.

Mein Tipp: Die Drohne soweit aufsteigen lassen, bis sich keine Hindernisse mehr in unmittelbarer Umgebung befinden, gegen die die Drohne fliegen könnte. Meine Vermutung ist, dass dieser Fehler durch naheliegende Funkfrequenzen die das Funkübertragungssignal zur Drohne stören ausgelöst wird.

Versagen der Sensoren bei der Hinderniserkennung

Nun ich gebe zu, bei dem darauffolgendem Crash, trage ich eine Mitschuld. Ich flog von meinem Standpunkt aus rückwärts Richtung Sonne. Die Hinderniserkennung versagte und ich flog gegeben einen Mast. Kein Hinweis auf der Drohnen-App, dass die Sensoren Probleme haben. Die Drohne stürzte aus circa 10 Metern ab. Das Gehäuse brach an einigen Stellen, der Gimbal musste erneuert werden. Dies war noch mein ein Apell an mich, trotz aller Sensoren, die Drohne immer im Blick behalten. Wie man es eigentlich immer tun sollte.

Keine Probleme außerhalb großer Städte

Lübeck ist mit seinen 216.000 Einwohnern eine Großstadt und Störsignale durch Funkmasten und Gebäude können die Verbindungssignale der Drohne beeinflussen. In ländlicheren Gegenden hatte ich diese Probleme bisher nicht.

Vor einiger Zeit hatte ich einen gewerblichen Auftrag für einen Immobilienmakler in Zarrentin. Kaum waren Fernbedienung und Drohne angeschaltet, hatte ich auf freier Pläne bereits ein grünes Signal (GPS), das war großartig.

Drohne ruhig kontrollieren
Drohne ruhig kontrollieren

In der Ruhe liegt Kontrolle

Bei den genannten Fehlern ist es gerade am Anfang nicht leicht, mit dieser neuen Situation ruhig umzugehen. Aber wenn man im Vorwege weiß, welche der hier genannten Fehler auftreten können, reagiert der eine oder andere vielleicht etwas entspannter, weil er/sie damit besser umzugehen weiß. Hektische und unbedachte Bewegungen an der Fernbedienung können schlimmstenfalls zu einem Crash führen.

Versehentlich aus der DJI App abgemeldet

Um die Drohne bedienen zu können, muss man in der DJI App angemeldet sein. Letztens habe ich es geschafft, mich durch zu schnelles Swipen abzumelden. Dazu kein WLAN in der Nähe und der Empfang des Handys war miserabel. Die Sonne schien, ich setzte mich bei offener Tür in den Wagen, genoss die Sonnenstrahlen und versucht, mich wieder einzuloggen.

Ein kryptisches Passwort ein Problem?

Ein weiteres Problem: ich hatte ein sehr sicheres aber auch sehr kryptisches Passwort gewählt, das ich nicht dabei hatte. Also musste ich als Erstes eine Verbindung zwischen Handy und Fernbedienung herstellen.

Über die Funktion „Persönlicher Hotspot“ im Handy und dem Suchen des Hotspots in der Fernbedienung kam diese auch zustande. Dann das Passwort zurücksetzen, nach E-Maileingang und Bestätigung des Links ein neues vergeben. Erneut mit der Fernbedienung anmelden und weiter konnte es mit dem Drohnenflug gehen.

Besserer Empfang mit der DJI Phantom 4 RTK

Die DJI Phantom 4 RTK ist speziell für Kartierungen gedacht und soll eine bessere Verbindung haben. Das RTK-Modul, das sich auf der Phantom befindet, soll eine bessere Flugstabilität und insbesondere in Städten einen besseren Empfang gewährleisten. Dieses Plus schlägt sich deutlich im Preis nieder.

Laut DJI wird sich das Nachfolgermodell meiner Drohne – die DJI Phantom 4 RTK – preislich bei 5.700 Euro bewegen. Mehr als das Dreifache von dem, was die DJI Phantom 4 Pro V2.0 kostet. Von daher war die DJI Phantom 4 RTK keine Alternative für mich. Hätte ich mehr Aufträge im Bereich Kartierungen, würde ich die Drohne in Betracht ziehen.

Fazit: Schaut euch vor euren ersten Drohnenflügen ein paar Videos an, die euch dabei unterstützen, die Drohne und dessen Funktionen besser kennenzulernen. Der YouTube Kanal von Arthur Konze ist sehr gut. Arthur erklärt anschaulich verschiedene Drohnen-Modelle, deren Funktionsweisen und gibt verschiedenen Tipps.

Ich selbst nutze YouTube sehr gerne, da ich praxisnah eine Lösung visuell gezeigt bekomme und es mir dadurch verständlicher wird. Ich hoffe, dass ihr mit meinem Erfahrungsbericht etwas ruhiger reagieren könnt, sollte einer der genannten Fehler bei euch auftreten. Ich wünsche euch stets gutes Licht und einen guten Flug.

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