Manchmal läuft es einfach. Du kennst jemanden, der kennt wieder jemanden – und zack, stehst du plötzlich als Veranstaltungsfotograf bei 28 Grad im Schatten zwischen dänischen Köstlichkeiten und Politikern. Genauso war es bei den Fehmarnbelt Days. Visit Lolland-Falster hatte zusammen mit dem Veranstalter Madens Folkemøde einen Stand auf den Fehmarnbelt Days in Lübeck. Ein spannender Auftrag, der ohne mein Netzwerk nie zustande gekommen wäre.

Netzwerken rockt – danke Ralf!
Seiteninhalt
- Netzwerken rockt – danke Ralf!
- Zwei Tage Vorlauf – kein Grund für Schnappatmung
- Von Sonnencreme bis Schultergurt: Mein Startsetup
- Zwei Kameras, null Stress – mein Setup für volle Flexibilität
- Ich sehe was, was du nicht siehst – und fotografiere es
- Der frühe Vogel fängt den Politiker
- Fünf Stunden? Ich mach’ auch sieben
- Mein Fokus: Menschen, Momente, echtes Leben
- Starkoch Volker Fuhrwerk am Herd – mein Tele mittendrin
- Wer steckt hinter Visit Lolland-Falster?
- Christian Thomsen – einer, der macht
- Und was ist Madens Folkemøde?
- Was bleibt nach den Fehmarnbelt Days in Lübeck?
Tippgeber war Ralf Schulte vom The Newport – Ralf kenne ich seit Jahren und bin des Öfteren für ihn als Fotograf tätig. Zuletzt für die Winterküchenparty im The Newport. Ralf empfahl mich an Christian Thomsen von der Food Organisation of Denmark weiter. Der brauchte dringend jemanden, der kurzfristig für Visit Lolland-Falster Bilder macht.
Zwei Tage Vorlauf – kein Grund für Schnappatmung
Die Anfrage kam zwei Tage vor den Fehmarnbelt Days. Noch am selben Abend rief mich Christian an. Sympathischer Typ, geradeaus, keine Zeit für lange Erklärungen. Wir haben ein paar Eckpunkte besprochen. Wenige Stunden später meldete sich Pernille J. Wantzin, die Projektleiterin von Visit Lolland-Falster. Sie schickte mir einen Tag später das Briefing: Was sollen die Bilder wiedergeben, was muss drauf sein, was ist nice-to-have.
Der Plan war klar: Stand-Impressionen, Detailaufnahmen von den dänischen Spezialitäten und Interaktionen mit den Besuchern. Alles in einer Art Reportage verpackt, echt, ungestellt, so wie ich es am liebsten mag. Am ersten Tag hatte ich einen kleinen Auftrag parallel, das hatte ich aber gegenüber den Auftraggebern kommuniziert und ging klar.
Eine Familie aus Hannover wollte einige Bilder von sich mit der Familie am Holstentor. War ja nur ein kurzer Weg von der MUK rüber, ein paar schöne Porträts von der Familie gemacht und ein weiterer zufriedener Kunde – und dann zurück an den Stand. Für solche Flexibilität liebe ich meinen Job.

Von Sonnencreme bis Schultergurt: Mein Startsetup
Es war einer der bisher heißesten Tage. Wer mich kennt, weiß: Ich mag es lieber frisch, leichter Wind, eben typisch norddeutsch. Aber gut, Sommer geht auch – mit ein paar Vorkehrungen. Bevor ich zu den Fehmarnbelt Days fuhr, habe ich schnell noch an einer Drogerie gehalten und Sonnenschutzfaktor 50 gekauft. Ich kann es nur jedem Kollegen raten: Sonnenbrand am zweiten Tag tut mehr weh als jedes Tragegeschirr.
Apropos Tragegeschirr: Ohne meinen erst kürzlich erworbenen Cotton Carrier gehe ich nicht mehr los. Zwei Kameras, sicher am Körper, immer griffbereit. Kein nerviges Rumgekrame mehr im Rucksack oder an Gurten. Seit einigen Wochen immer dabei – ob bei Hochzeiten, Eventfotografie oder eben bei so einer Standfotografie, wo man wie ein Ninja zwischen Häppchen, Menschen und Prominenz hin- und herspringen muss.
Zwei Kameras, null Stress – mein Setup für volle Flexibilität
Für diesen Job hatte ich meine bewährte Kombi dabei: die Canon R5 mit dem 70–200 mm – mein treuer Gefährte, wenn ich diskret aus der Ferne arbeiten will. Gerade bei Politikern oder wenn Starköche konzentriert arbeiten, will man nicht mit der Linse direkt vor der Nase stehen. Da heißt es: Abstand halten, aber keinen Moment verpassen.
Die R6 mit dem 28–70 mm ist mein Joker für alles, was mitten im Gedränge passiert. Da gehe ich nah ran, fange ehrliche Blicke ein, kleine Gesten, kurze Unterhaltungen. Eine Actioncam hatte ich auch dabei. Die nutze ich für ein paar Behind-the-Scenes oder kleine Bewegtbild-Sequenzen. Mehr brauche ich nicht. Mein Rücken dankt es mir – und die Ergebnisse sprechen stets für sich.

Ich sehe was, was du nicht siehst – und fotografiere es
Des Öfteren werde ich gefragt: Wie schaffst du es, mitten in so einem Gewusel die Ruhe zu bewahren? Ganz einfach: Routine. Ein gutes Auge ist das eine, Menschenkenntnis das andere – beides brauchst du, wenn du mitten im Trubel echte Momente einfangen willst. Ich schaue, wo Gespräche entstehen, wer sich wohlfühlt und wer lieber seine Ruhe hat. Ich dränge mich nicht auf, stelle mich nicht in den Weg – ich bewege mich so, dass ich Situationen beobachte, warte und im richtigen Augenblick das Bild mache. Und wenn es mal zu wuselig wird, ziehe ich mich zurück, nehme ein paar Detailshots auf: Hände, Schilder, kleine Produktinszenierungen. Diese Bilder machen später in der Reportage den Unterschied. Sie erzählen die Geschichte zwischen den großen Szenen.
Der frühe Vogel fängt den Politiker
Pünktlich ist gut, früher ist besser. Ich war eine Stunde vor offiziellem Beginn am Stand. Ein bisschen Smalltalk mit dem Team, ein kurzer Check der Lichtverhältnisse im Stand – und schon kam der erste Schwung Politiker an. Eine Stunde früher als geplant, typisch. Wäre ich pünktlich gewesen, hätten die Auftraggeber diese Bilder nicht bekommen. Das Gleiche am nächsten Tag: Der Bürgermeister kam vorbei, wieder früher als erwartet. Ich stand da, Kamera im Anschlag, ein paar schnelle Porträts, Handshake und ein Gruppenfoto. Für mich selbstverständlich: Ich bin lieber etwas früher da, um mir vor Ort immer noch mal ein Bild zu machen.

Fünf Stunden? Ich mach’ auch sieben
Geplant waren fünf Stunden Fotografie. Am Ende kamen sieben Stunden zusammen. Warum? Weil sich so ein Event nicht an Stoppuhren hält. Wenn es spannend wird, wenn Kinder sich noch schnell einen Apfel schnappen oder Volker Fuhrwerk noch eine zweite Pfanne anwirft – da packe ich die Kamera nicht ein. Da halte ich drauf. Das macht gute Veranstaltungsfotografie aus: Du dokumentierst nicht nur, du atmest den Tag mit. Ralf vom The Newport bekam nebenbei auch noch ein paar schöne Shots von seinem eigenen Stand, der sich gleich daneben befand. Quasi als kleines Dankeschön für seine Empfehlung.
Mein Fokus: Menschen, Momente, echtes Leben
Fotografie ist für mich kein Job, bei dem ich „nur“ draufhalte. Ich höre zu, ich beobachte, ich fühle mit. Ich will, dass man meine Bilder anschaut und sofort versteht, wie der Tag war. Wie die Leute sich gefühlt haben. Wie die Stimmung war. Und genau deshalb liebe ich solche Jobs. Da wird nix gestellt, da lacht keiner künstlich. Da lacht man echt – oder guckt skeptisch, oder grübelt, oder strahlt vor Freude, wenn Volker einem was Warmes ins Schälchen zaubert. Diese kleinen, echten Augenblicke: Dafür habe ich mich als Fotograf selbstständig gemacht.

Starkoch Volker Fuhrwerk am Herd – mein Tele mittendrin
Apropos Volker Fuhrwerk: Mit ihm stand ein echtes Highlight am Herd. Viele kennen ihn aus dem Restaurant „Ole Liese“ auf Gut Panker. Michelin-Stern, bodenständige Landhausküche auf höchstem Niveau. Für mich als Fotograf ein Geschenk: Der konzentrierte Blick, das ruhige Händchen, das Zischen in der Pfanne, ein Schmunzeln für die Gäste – alles perfekt eingefangen. Ich bleibe auf Abstand, störe den Ablauf nicht, fange aber jedes Detail ein. Wenn die Pfanne zischt und Volker lächelt, drücke ich auf den Auslöser.
Wer steckt hinter Visit Lolland-Falster?
Visit Lolland-Falster A/S ist eine Tourismus-Website, die mit viel Herzblut dafür sorgt, dass man Lust bekommt, die Region zu besuchen. Sie kümmern sich um Marketing, entwickeln Ideen, holen Partner ins Boot und pushen nachhaltig den Tourismus. Für mich als Fotograf heißt das: Ich darf all diese schönen Ideen auf Bildern festhalten. Von Produkten über Gastgeber bis zu den Menschen, die alles möglich machen. Das ist der Teil meiner Arbeit, der mir am meisten Spaß macht: zeigen, was dahintersteckt.

Christian Thomsen – einer, der macht
Christian Thomsen ist bei Madens Folkemøde der Mann für die Partnerschaften. Ohne ihn läuft nix. Er sorgt dafür, dass Geld, Partner und Sponsoren zusammenfinden, damit aus einer Idee ein Event wird. Und was soll ich sagen: Er hat alles richtig gemacht. Ein klasse Team und ein liebevoll dekorierter Stand. Ich freue mich, dass ich dabei sein durfte.
Und was ist Madens Folkemøde?
Madens Folkemøde ist kein schnödes Food-Festival. Es ist Dänemarks großes Volkstreffen rund ums Essen. Drei Tage lang wird in Nykøbing Falster diskutiert, gekocht, probiert, gestaunt und gelacht. Im Zentrum stehen große Fragen: Wie ernähren wir uns nachhaltiger? Wie bleibt Essen bezahlbar? Wie kann Politik helfen? Wer darf mitreden? Antwort: alle. Demokratie, Ambition, Lösungen – das zieht sich durch alle Bereiche. 2025 zieht das Ganze mitten ins Stadtzentrum: Torvet, Hollands Gaard, Kirkeplatz, Hafen.
Was bleibt nach den Fehmarnbelt Days in Lübeck?
Volle Speicherkarten, glückliche Kunden und für mich mal wieder der Beweis: Ich liebe das, was ich tue. Menschen, Essen, gute Geschichten, echte Emotionen – dafür stehe ich morgens auf, lade Akkus und packe meine Ausrüstung. Egal ob bei 15 Grad Nieselregen oder bei 28 Grad mit Sonnenschutzfaktor 50 auf der Haut. Ich bin da und bin mittendrin. Ich fotografiere den Moment. Und wer weiß – vielleicht sehen wir uns beim nächsten Mal bei deinem Event oder deiner Veranstaltung. Wenn du noch einen Fotografen suchst, melde dich über mein Kontaktformular bei mir!