Wie viel man als Influencer wirklich verdient!
Seiteninhalt
- Wie viel man als Influencer wirklich verdient!
- Influencer – ein Wort mit vielen Vorstellungen
- Wann ist man ein Influencer?
- Was macht ein Influencer wirklich?
- Wie verdient man als Influencer Geld?
- 1. YouTube-Partnerprogramm
- 2. Kooperationen mit Unternehmen
- 3. Einnahmen über Affiliate-Links
- 4. Eigene Produkte und Dienstleistungen
- Muss ich als Influencer ein Gewerbe anmelden?
- Ab wann muss auch Gewerbesteuer gezahlt werden?
- Wie viel Arbeit steckt wirklich drin?
- Ansehen in der Öffentlichkeit
- Umgang mit Hatern – Kritik aushalten lernen
- Kommentar-Trolle – wie geht man mit ihnen um?
- Videoausrüstung – Was man wirklich braucht
- Sprechen vor der Kamera – klingt leichter, als es ist
- Ideenfindung und kreative Pausen
- Zeitfresser Videoschnitt
- Wer ist deine Zielgruppe?
- Fazit: Lohnt sich die Arbeit?
Du scrollst durch verschiedene Videos und wieder sagt jemand, wie einfach es ist, als Influencer Geld zu verdienen. Ein paar Videos drehen, ein paar Produkte in die Kamera zeigen, Reichweite aufbauen – und schon fließt das Geld in Strömen. Generell ist das Ansehen in der Öffentlichkeit eines Influencers so. Aber wer wirklich als Influencer arbeitet, weiß: Wie viel Arbeit dahintersteckt und dass es nie ein 9-to-5-Job ist, sondern bedeutend mehr, viel mehr Arbeit, als die meisten ahnen.
Ich bin André Leisner, Fotograf aus Lübeck, und mit meinen rund 8.000 Abonnenten auf YouTube falle ich offiziell in die Kategorie Nano-Influencer. Ich verdiene mit meinem Kanal ein kleines Taschengeld – nicht viel, aber genug, um einen ehrlichen Einblick geben zu können, wie das Ganze wirklich aussieht. Wie viel Arbeit, Zeit, Technik und Leidenschaft dahinterstecken. Ob sich das finanziell lohnt und warum ich es mache – genau darum geht’s in diesem Artikel.

Influencer – ein Wort mit vielen Vorstellungen
Wenn Menschen hören, dass man auf YouTube aktiv ist, kommt oft dieselbe Reaktion: „Ah, du bist Influencer! Verdient man damit gut?“ Die meisten stellen sich dann jemanden vor, der in seinen Videos Produkte in die Kamera hält, Werbung macht und dafür ordentlich Geld kassiert. Aber Influencer ist nicht gleich Influencer. Da gibt’s die Mode-Influencer, die Reiseblogger, die Fitness-Coaches – und dann gibt’s Leute wie mich: Fach-Influencer oder Content Creator, die ihr Wissen und Erfahrungen teilen. Ich erkläre Dinge, ich zeige, wie man bessere Fotos macht, und ich nehme Menschen mit in meinen Arbeitsalltag. Ich beeinflusse also nicht durch eine Marke oder Konsum, sondern durch meine Erfahrung, Praxis und ehrliche Einblicke.
Wann ist man ein Influencer?
Wann ist man ein Influencer? Wenn man mit seiner Reichweite viele Follower erreicht und sie mit seinen Inhalten beeinflussen kann. Ab wann kann man sich Influencer nennen? Es gibt verschiedene Stufen von Influencern:
- Nano-Influencer: bis ca. 10.000 Follower
- Micro-Influencer: 10.000–50.000
- Macro-Influencer: 50.000–500.000
- Mega-Influencer: ab 500.000
Mit 8.000 Abonnenten bin ich also ein Nano-Influencer. Sehe ich mir meine Statistik auf YouTube an, sind die meisten meiner Abonnenten männlich ab 45 Jahre aufwärts. Wie interaktiv ist die Community in Sachen Videos kommentieren? In Lübeck werde ich häufiger mal auf der Straße angesprochen von Fans, die ich bisher nicht in den Kommentaren meiner Videos wahrgenommen habe. Das heißt, es konsumieren auch viele, ohne die Videos zu kommentieren. Wiederum andere schreiben mir eine E-Mail und bedanken sich für meinen Content oder stellen Fragen. Das ist schon ein tolles Gefühl und eine Wertschätzung der Arbeit, die die Content-Erstellung mit sich bringt.
Was macht ein Influencer wirklich?
Die Außenwahrnehmung oder Auffassung, was ein Influencer macht, ist: Wenig Arbeit und viel Geld verdienen. Einfach Kamera an, kurz ein bisschen was quatschen und fertig. Aber was sich alles hinter dem Erstellen eines Videos verbirgt, wie viel Aufwand und Zeit ein Video verschlingt, darauf gehe ich nachfolgend kurz ein.
In der Realität sieht der Ablauf ungefähr so aus:
- Idee finden: Was interessiert meine Zielgruppe wirklich?
- Konzept schreiben: Wie baue ich das Thema auf, damit es informativ und unterhaltsam bleibt?
- Dreh: Kamera, Licht, Ton – alles muss passen.
- Schnitt: Videomaterial schneiden, B-Rolls, Color-Grading, Musik, Texteinblendungen.
- Thumbnail, Titel, Beschreibung: Ohne das klickt niemand.
- Upload, Tags, Kommentare: Interaktion, Feedback, Communitypflege.
Für ein 8-Minuten-Video gehen schnell 6–10 Stunden Arbeit drauf. Manchmal auch deutlich mehr. Selbst wenn man mal eben schnell was drehen möchte. Keine Frage, es gibt auch Ausnahmen, wenn man verschiedene Schritte weglässt, nicht viel schneidet und der Text bereits bei der ersten Aufnahme sitzt. Aber generell verschlingen die aufgeführten Schritte (1 bis 6) viel Zeit.
Auch wie man das Video aufbereitet, spielt eine große Rolle. Wie zum Beispiel: Spricht man die ganze Zeit vor der Kamera oder nimmt man erst das Ganze per Ton (Stimme) auf und setzt danach Videosequenzen zum Gesprochenen ein? Und genau das ist der Punkt: Influencer zu sein heißt nicht, ständig Freizeit zu haben, sondern ständig Ideen zu produzieren, präsent zu sein und sich ständig in seinen Abläufen zu verbessern und weiterzubilden.
Wie verdient man als Influencer Geld?
Wie viel verdient man als Influencer? Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Verdienst über das YouTube-Partnerprogramm, Affiliate-Links, Kooperationen und den Verkauf von eigenen Produkten. Das geht auch einher mit der Reichweite des jeweiligen Kanals. Einen kleinen Einblick in meine Zahlen und Einnahmequellen, führe ich dir nachfolgend auf.
1. YouTube-Partnerprogramm
Ins YouTube-Partnerprogramm wird man ab 1.000 Abonnenten aufgenommen. Man verdient über Werbung, die vor, während oder nach dem Video abgespielt wird. Aber die Beträge schwanken stark – je nach Thema, Zielgruppe und Land. Bei Fachthemen wie Fotografie ist der sogenannte CPM (Cost per Mille) – also der Verdienst pro 1.000 Aufrufe – oft höher als bei Unterhaltung. Aber dafür sind die Aufrufzahlen meistens niedriger. Ein realistischer Schnitt liegt bei 15 bis 50 Euro pro 10.000 Aufrufe. Ganz stark von jedem Video und dessen Thema abhängig. Aber die 10.000 Aufrufe musst du erst mal haben. Wenn du bekannter wirst, können die Aufrufzahlen auch deutlich höher ausfallen.
Zum Beispiel habe ich beim nachfolgenden Video bisher 3.955 Aufrufe und einen CPM von 19,08 Euro. Der CPM zeigt, wie viel Werbetreibende für 1.000 Einblendungen zahlen, also den Bruttopreis vor YouTubes Anteil. Der RPM dagegen zeigt, was du als Creator tatsächlich pro 1.000 Aufrufe verdienst – also nach Abzug von YouTube und nur basierend auf echten Views. Der RPM für dieses Video beträgt 9,34 Euro. Verdienst für dieses Video: 36,68 Euro, vor Abzug der Steuern, für 6 Stunden Arbeit. Klingt das für dich lukrativ? Rechne dir das mal auf eine 40-Stunden-Woche hoch. Aber warum mache ich das? Darauf komme ich später noch mal zu sprechen.
2. Kooperationen mit Unternehmen
Wenn du einen thematisch passenden Kanal hast, fragen häufiger mal Unternehmen bei dir an, ob du nicht Lust hättest, zu ihrem Produkt ein Video zu machen. Kooperationen können hierzu vielseitig sein. Entweder du erhältst das Produkt kostenlos und musst dazu ein Video erstellen oder du bekommst Summe X und testest ein Produkt. Hierzu habe ich bereits Anfragen von Unternehmen erhalten, aber die Produkte sprachen mich meistens nicht an oder ich hatte keine Idee für ein Video. Der Vorteil: Du kannst selbst entscheiden, mit wem du arbeitest und was du empfiehlst. Ich persönlich lehne vieles ab, was nicht zu mir passt.
3. Einnahmen über Affiliate-Links
Wenn du in der Videobeschreibung Produkte verlinkst (z. B. Kameras, Objektive oder Software), bekommst du eine kleine Provision, wenn jemand darüber etwas kauft.
Das sind oft nur ein paar Prozent – aber über die Zeit kann sich das auch summieren. In meinen Videobeschreibungen habe ich verschiedenste Affiliatelinks verlinkt. Sei es von Amazon, von Foto Koch oder von Softwareanbietern, deren Software ich in der Bildbearbeitung verwende. Der Verdienst schwankt hier stark und liegt bei 15–100 Euro monatlich.
4. Eigene Produkte und Dienstleistungen
Bei mir sind es größtenteils: Shootings, Workshops oder Coachings. Hier kann viel Geld fließen, aber ich bin regional gebunden, deswegen ist es schwierig, ein Shooting zu verkaufen, wenn jemand aus Österreich oder der Schweiz kommt. Produkte sind: Leitfäden und Bilder, die ich auch überregional verkaufe. Auch hier gibt es Monate, da läuft es richtig gut, und dann sind Monate dabei, da verkauft man gar nichts. Bei Bildern, die auf Acryl bestellt werden können, können auch mal ein paar hundert Euro zusammenkommen, aber das ist derzeit noch sehr schwankend.
Muss ich als Influencer ein Gewerbe anmelden?
Spätestens, wenn das erste Geld fließt, fragt sich jeder: „Muss ich ein Gewerbe anmelden?“ Die Antwort ist: Ja, in den meisten Fällen schon. Sobald du regelmäßig Einnahmen erzielst – egal ob über Werbung, Affiliate-Links oder Kooperationen –, gilt das als gewerbliche Tätigkeit. Deshalb lohnt es sich, schon vor den ersten Einnahmen zu überlegen, wohin die Reise gehen könnte und welche Pflichten damit verbunden sind.
Wer Einnahmen erzielt, braucht eine Gewerbeanmeldung und eine Steuernummer vom Finanzamt und muss seine Einnahmen in der Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) angeben. Viele starten im Nebenerwerb, also neben dem Hauptberuf. Das ist völlig in Ordnung und in der Regel auch unkompliziert. Wenn du dich als Kleinunternehmer anmeldest, bist du nach § 19 UStG von der Umsatzsteuer befreit. Das bedeutet, du weist auf deinen Rechnungen keine Umsatzsteuer aus und führst sie auch nicht ab. Du musst aber trotzdem eine Steuererklärung abgeben, denn sobald du Gewinn machst, zahlst du Einkommensteuer – unabhängig davon, ob du Kleinunternehmer bist oder nicht.

Ab wann muss auch Gewerbesteuer gezahlt werden?
Gewerbesteuer wird erst fällig, wenn dein jährlicher Gewinn über 24.500 Euro liegt. Das betrifft viele Einsteiger zunächst nicht, sollte man aber im Hinterkopf behalten, wenn dein Business wächst. Wichtig ist auch zu wissen: Das Finanzamt unterscheidet zwischen Umsatz und Gewinn. Umsatz ist das, was du einnimmst, Gewinn ist das, was nach Abzug deiner Ausgaben übrigbleibt. Nur dieser Gewinn wird versteuert.
Ein häufiger Fehler bei vielen, die starten, ist, sich über die ersten Einnahmen zu freuen und die steuerliche Seite zu ignorieren. Wer ein Video hochlädt, einen Affiliate-Link nutzt oder eine Kooperation eingeht, betreibt in den Augen des Finanzamts bereits ein kleines Unternehmen. Und auch wenn du im ersten Jahr vielleicht nur ein paar Euro verdienst – das Finanzamt möchte davon wissen.
Kurz gesagt: Influencer zu sein bedeutet nicht nur, Content zu produzieren. Es bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen – für das, was du verdienst, und für alles, was dahintersteht. Wenn du dir von Anfang an ein sauberes Fundament schaffst, hast du später den Kopf frei für das, was wirklich zählt: gute Inhalte und ehrliche Reichweite.
Wie viel Arbeit steckt wirklich drin?
Ich hatte es oben kurz erwähnt, wie viel Zeit für ein Video draufgeht. Du kannst dir also gut ausrechnen, wie viel du dafür tun musst, um letztendlich vom Influencer-Dasein leben zu können. Mein Hauptjob ist meine Tätigkeit als Fotograf. YouTube läuft bei mir nebenher. Bei einer 80-Stunden-Woche kommt somit YouTube on top. Bespiele ich weitere Kanäle, wie Instagram oder meinen Podcast, oder schreibe ich zum Beispiel einen neuen Artikel wie diesen hier, kommt das stets noch dazu.
Bis man letztendlich als Influencer von seinem Content leben kann, muss man erst in Vorleistung gehen, das heißt, erstmal Zeit investieren, ohne dabei viel zu verdienen, und eine Community aufbauen. Wenn du bis hier aufmerksam gelesen hast, wirst du festgestellt haben: Es ist kein Job für Leute, die auf schnelles Geld aus sind. Aber für alle, die etwas zu sagen haben und bereit sind, konstant zu liefern, kann es ein großartiger Weg sein, ein Business aufzubauen.

Ansehen in der Öffentlichkeit
„Influencer – das ist doch kein richtiger Beruf!“ oder man liest abfällige Kommentare. Aber Fakt ist: Wer Content produziert, regelmäßig kommuniziert, Feedback verarbeitet, Videos schneidet, plant, organisiert, verhandelt und Zahlen im Blick hat – macht mehr, als viele klassische Jobs verlangen. Nur sieht man’s halt nicht auf den ersten Blick. Was nach Spaß aussieht, ist oft ein Mix aus Kreativität, Organisation, Marketing, Technik, Kommunikation und Durchhaltevermögen. Und das ist Arbeit. Punkt.
Umgang mit Hatern – Kritik aushalten lernen
Wenn du öffentlich auftrittst, bekommst du früher oder später nicht nur Applaus, sondern auch Gegenwind. Kommentare, die dich treffen. Menschen, die nichts beitragen wollen, außer zu meckern. Am Anfang hat mich das irritiert. Du gibst dir Mühe, willst Mehrwert bieten – und dann kommt jemand mit einem Einzeiler wie „Das ist doch Quatsch“ oder „Langweilig“. Und das ist noch harmlos ausgedrückt. Jeder, der sichtbar wird, bekommt Reibung. Es ist ein Teil des Spiels. Ein YouTuber, mit dem ich schon zweimal zusammen Videos gedreht habe, sagte mal: „Egal, wie groß dein Kanal ist – mit ein bis zwei Prozent Hatern musst du immer rechnen.“
Kommentar-Trolle – wie geht man mit ihnen um?
Auch wenn mich ein komischer Kommentar manchmal kurzzeitig triggert, gehe ich heute gelassener damit um. Konstruktive Kritik hingegen finde ich gut – sie bringt einen weiter. Aber man sollte sich stets beim Kommentieren eines Videos vor Augen führen, dass der Ersteller Zeit, Energie und sein Wissen in dieses Video gesteckt hat. Keine Frage, manche Videos lassen sich noch ausführlicher gestalten, andere könnten kürzer gestaltet werden – am Ende muss ich entscheiden, ob ich’s so veröffentliche. Das Entscheidende ist: Nichts persönlich nehmen. Wer selbst nie etwas aufbaut, wird immer über die reden, die’s tun. Und je mehr du wächst, desto mehr wirst du auch anecken. Das ist kein Zeichen, dass du etwas falsch machst. Das ist das beste Zeichen dafür, dass du überhaupt wahrgenommen wirst.

Videoausrüstung – Was man wirklich braucht
Ausrüstung ist ein wichtiges Thema, das viele über- und unterschätzen. Ja, Technik ist wichtig – aber sie ist nicht alles.
Was brauchst du für den Start:
- Eine Kamera (oder ein Smartphone mit guter Videoqualität)
- Ein externes Mikrofon – Ton ist wichtiger als Bild
- Licht (Softbox, LED-Panel oder Fensterlicht)
- Stativ(e)
- Und: Geduld und Mut, dich vor die Kamera zu stellen.
Wenn du das hast, bist du fürs Erste startklar. Bevor du dir weitere Ausrüstung kaufst und investierst, schau erstmal, ob das Filmen was für dich ist, ob du über mehrere Wochen am Ball bleiben kannst und willst. Wenn du merkst, du gehst da voll drin auf, kannst du darüber nachdenken, was du sonst noch benötigst, um seinem Videosetup ein Upgrade zu verpassen. Was du brauchst, ist dann abhängig davon, in welche Richtung dein Content geht oder gehen soll.
Sprechen vor der Kamera – klingt leichter, als es ist
Viele unterschätzen, wie viel Überwindung es kosten kann, frei und natürlich vor der Kamera zu sprechen. Trotz dessen, dass ich schon einige Videos produziert habe, geht es mir immer noch nicht leicht von der Hand. Irgendwo ist immer noch ne Hemmung. Der größte Kritiker bin ich oft selbst und verwerfe auch Aufnahmen wieder. Dabei sollte ich Sachen auch einfach mal veröffentlichen und schauen, wie das Material bei der Community ankommt. Manchmal fällt es mir etwas einfacher, mal brauche ich unzählig viele Anläufe, bis ich mal etwas aufgenommen habe, und auch das gehört dazu. Nicht alles klappt sofort. Meine Meinung ist: Authentizität schlägt Perfektion – gerade da sollte ich mir stets den Spiegel vorhalten.
Ideenfindung und kreative Pausen
Ein weiteres Missverständnis: Influencer haben ständig Ideen. Je länger du in dem Game dabei bist, desto schwieriger kann es sein, neue Themen zu finden. Und ich für meinen Teil muss Lust dazu haben, ein bestimmtes Thema zu drehen. Wenn ich es an dem Tag nicht fühle, dann kann ich es auch nicht transportieren. Das ist auch bei der Erstellung eines Artikels so. Ich muss auf das Thema Lust haben, dann fließt es, wie bei der Erstellung dieses Artikels. Durch meine Erfahrungen, kann ich viel Wissen teilen und teilen. Wie auch vorher kurz erwähnt: Ich bin häufig selbst mein ärgster Kritiker. Einfach mal machen, raushauen, nicht alles zerdenken. Sich nicht zu sehr vergleichen, denn jeder hat mal angefangen und auch das muss ich mir immer wieder vor Augen führen. Und es gibt auch mal Phasen, da ist man einfach nicht kreativ. Wiederum andere schaffen es, einmal die Woche oder auch mehrmals die Woche Content zu produzieren, vor denen ziehe ich meinen Hut.

Zeitfresser Videoschnitt
Vor einigen Jahren sagte ich noch: „Nie und nimmer beschäftige ich mich mit der Videografie und noch weniger mit dem Schnitt“, und heute gehört es einfach dazu. Es ist vergleichbar mit einem JPG- und einem RAW-Bild. Mit dem RAW-Bild lässt sich viel mehr machen und rausholen. Wobei die Videografie deutlich komplexer ist, da es überall Stellhebel gibt. Da ist Colorgrading nur ein Teilbereich. Kommt noch hinzu: die Tonspur, Musik, weitere Texteinspielungen, die Harmonie aller Bausteine zusammen. Der Umgang mit der Software – ich selbst nutze DaVinci Resolve.
Wo bekommt man Musik hier, wie ist es mit der Nutzung, was muss ich bei der Auflösung beachten? So viele unzählige kleine Stellschrauben, das darf man nicht unterschätzen. Und je mehr Zeit man in den Schnitt steckt, desto länger dauert logischerweise auch die Erstellung eines Videos. Und eins solltest du dir ganz klar vor Augen führen: Nur weil es Zeit gefressen hat und du stolz auf deine Arbeit bist, heißt es nicht, dass die Community das genauso sieht. Mal läuft ein Video besser, in das du deutlich weniger Zeit investiert hast, und mal andersrum.
Wer ist deine Zielgruppe?
Ganz ehrlich? Darüber mache ich mir weniger Gedanken. Ich schaue, was das Thema und die Fragestellung sind, die sich dahinter verbergen, und damit produziere ich den Content. Und das in jeglicher Art. Beim Schreiben dieses Artikels habe ich verschiedene Bereiche aufgegriffen, aber er wird nicht jede Frage beantworten. Manchmal hilft es auch, noch einen Schritt weiter zurückzugehen. Kürzlich habe ich ein Video gemacht: „Wie wechselt man ein Objektiv?“ Jetzt denkst du, das ist doch einfach, aber gehe mal zurück an den Anfang, da war vieles noch so neu und trotz der jetzigen Einfachheit unverständlich. So kommen meine Themen zustande. Was ist das Problem? Ich zeige dir die Lösung oder wie ich zu einem bestimmten Ergebnis gekommen bin. Wie sahen die Schritte bis dahin aus?
Fazit: Lohnt sich die Arbeit?
Influencer zu werden ist kein Selbstläufer, sondern mit verdammt viel Arbeit verbunden. Es geht nicht darum, ständig neue Inhalte rauszuhauen, sondern darum, authentisch zu bleiben und Spaß an dem zu haben, was man tut. Wenn du mit dem Gedanken spielst, selbst Content-Creator zu werden und damit etwas Geld zu verdienen, führe dir vor Augen, dass du, bevor das erste Geld fließt, viel Arbeit investieren musst. Es gibt keine Abkürzung, Erfolg beruht auf Arbeit, Fleiß, Leidenschaft und Durchhaltevermögen.
Du brauchst für den Start keine Highend-Ausrüstung, sondern ein gutes Smartphone kann schon ausreichend sein. Schau, dass du dir fürs Erste einfache Prozesse aufbaust und erst mal schaust, was für dich funktioniert. Seien es nun Shorts oder Langformvideos. Kümmere dich frühzeitig um deine Steuern. Lass dich von Hatern nicht demotivieren. Sieh es positiv, du wirst wahrgenommen. Bleibe stets sachlich und freundlich, auch wenn es manchmal nicht leichtfällt.
Wenn du deine Community ernst nimmst, ehrlich kommunizierst und kontinuierlich Content generierst, wächst deine Reichweite. Damit entsteht langfristig ein Kanal, der nicht nur viele Aufrufe hat, sondern Wirkung erzielt – bei deiner Community und für dein eigenes Business.
