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Systemwechsel: Von Nikon Z7 zu Canon R5

Warum ich von der Nikon Z7 zur Canon R5 gewechselt bin, verrate ich Dir in diesem Artikel. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht und ich habe mehrere Monate alle Pros und Contras abgewogen.

Canon Kameras liefern einen natürlicheren Hautton

Den Hauptgrund kann ich Dir vorab verraten: Mir gefällt der Hautton von Canon einfach besser. Da ein Kollege von mir schon lange Canon benutzt, hatte ich häufig einen direkten Vergleich. Auch mit einem vorab durchgeführten Weißabgleich mit meiner Nikon fand ich den Hautton nie so schön, wie den aus einer Canon.

Nikon Nutzer seit Beginn der Fotografie

Als ich mit der Fotografie anfing, startete ich erst mit einer D5100, darauf folgten die D7100, D750, D3, D850 und am Ende die Nikon Z7. So kamen im Laufe der Jahre einige Objektive zusammen:

  • Nikon Nikkor Z 50mm f/1.8 S
  • Nikon AF-S 16-35mm f/4G VR
  • Nikon AF 85mm f/1.8D
  • Nikon AF-S 24-70mm f/2.8G IF-ED
  • Sigma 20mm f/1.4 DG HSM ART, Nikon Fit
  • Sigma 70-200mm f/2.8 EX DG OS HSM

Was also tun mit der alten Foto-Ausrüstung und welchen Wert hat diese noch? Ich entschied mich, die komplette Ausrüstung über https://www.mpb.com/de-de zu verkaufen.

Verkauf der kompletten alten Fotoausrüstung über MPB

Der Verkauf über MPB ist denkbar einfach: Einfach auf „Verkaufen“ klicken und dann jedes einzelne Produkt und dessen Zustand hinterlegen. Am Ende drückt man auf „Angebot anfordern“, das man bereits nach wenigen Sekunden erhält und für sich entscheiden kann, ob man es annehmen möchte oder nicht. Ich hatte noch alle Originalverpackungen und packte zwei große Pakete, die ich mit dem zuvor ausgedruckten Versandlabeln von MPB (über DHL) versendete. MPB meldet einem stetig den Status, am Ende hinterlegt man seine Bankdaten und bekommt den Betrag überwiesen.

Wie bewertet man den Zustand der Ausrüstung?

Wie man die Ausrüstung bewertet, ist über einen Link direkt dabei nachzulesen – und in den AGB noch genauer. Es gibt fünf verschiedene Zustände von „wie neu“, bis „schwer gebraucht“. Sollte man den Zustand falsch eingeschätzt haben, benachrichtigt einen MPB. In meinem Fall hatte ich zwei Objektive schlechter bewertet und MPB hatte diese hochgestuft, was mir etwas mehr Geld brachte. Sehr erfreulich und kulant!

Eins der ersten Bilder mit der Canon R5
Eins der ersten Bilder mit der Canon R5

Canon R5 und die Canon R6 als Backup – Kauf bei Foto-Erhardt

Bei Foto-Erhardt habe ich schon des Öfteren online bestellt und bin mit dem Service und der Verfügbarkeit sehr zufrieden. Die Verfügbarkeit ist mir stets auch sehr wichtig, da ich nach einem Verkauf schnell wieder eine Kamera benötige. Die Z7 habe ich bei all meinen Arbeiten eingesetzt und die D850 als Backup. Um die bestehenden Aufträge abarbeiten zu können, verkaufte ich erst die D850, mit den Objektiven Nikon AF 85mm f/1.8D, Sigma 20mm f/1.4 DG HSM und dem Nikon AF-S 16-35mm f/4G VR. Ich bestellte zugleich die Canon R5 und die Objektive Canon RF 70-200mm f2,8L IS USM und das Canon EOS R5 + RF 28-70mm f2 L USM. Im zweiten Schritt verkaufte ich den Rest meiner Fotoausrüstung und entschied mich für die Canon R6 als Backup.

Umgewöhnung auf das neue Kamerasystem

Bei Nikon kenne ich die Bedienung und weiß, wo sich welche Einstellung befindet; bei Canon muss ich mich erst einfuchsen. Aber auch das werde ich bewerkstelligen. Sehr gute Erfahrungen habe ich stets mit den Büchern von Rheinwerk gemacht. Das habe ich mir gleich mit bestellt und lese immer mal wieder Sachen nach oder wo sich welche Menü-Einstellung befindet. Anfangs kam ich ziemlich ins Schwitzen, auch beim entfesselten Blitzen draußen. Im grellen Sonnenlicht benötige ich häufig schnelle Verschlusszeiten, konnte aber anfangs nicht über 1/250 gehen. Letztendlich lag dies aber nicht an den Einstellungen der Canon der R5, sondern an dem neu gekauften Sender, der eine falsche Einstellung hatte.

Umgewöhnung auf das neue Kamerasystem
Umgewöhnung auf das neue Kamerasystem

Knackscharfe Bilder mit der Canon R5

Der Autofokus der Canon R5 ist verdammt schnell und sitzt perfekt. Ich bin bei Bewerbungsbildern immer wieder baff, wie gestochen scharf das Bild ist und vor allem „der Hautton“: Mega! Gefällt mir richtig gut. Ich bin zuversichtlich, dass es die richtige Entscheidung war, von Nikon auf Canon zu wechseln. Ja, der Wechsel ist noch sehr frisch. Letzten Endes werden es die nächsten Monate zeigen, ob es wirklich die richtige Entscheidung war und natürlich das Feedback seitens meiner Kunden, wie zufrieden sie mit ihren Bildern sind.

Ein Mordsgewicht, das Canon RF 28-70mm f2 L USM

Das Objektiv wiegt 1,6 kg, die Canon R5 wiegt 0,6 kg, zuzüglich zwei Akkus mit je 80 g; zusammen liegt man also bei knapp unter 2,5 kg. Da hat man ordentlich was in der Hand. Ich habe damit keine Probleme und laufe auch sehr häufig mit der Kamera in der Hand in der Stadt umher, aber ich kann mir gut vorstellen, dass der eine oder andere hierbei einen lahmen Arm bekommt. Keine Frage, bei einer Hochzeitsreportage werde ich es irgendwann auch zu spüren bekommen. Aber für irgendwas muss der Sport ja gut sein.

Mordsgewicht, das Canon RF 28-70mm
Mordsgewicht, das Canon RF 28-70mm

Kosten des Systemwechsels von Nikon auf Canon

Wie anfangs erwähnt, habe ich wegen Systemwechsel sehr lange überlegt. Auch wegen der Kosten. Die komplette Umstellung lag bei etwas über 15.000 Euro. Wie sagt man so schön? Da muss eine alte Frau lange für stricken. Meiner einer musste dafür natürlich nicht stricken, aber die ganze Zeit über was zur Seite legen. Hier die Kosten der einzelnen Positionen:

  • Canon RF 70-200mm f2,8L IS USM 2.849,00 €
  • Canon EOS R5 + RF 28-70mm f2 L USM 7.499,99 €
  • Canon BG-R10 Akkugriff 328,89 €
  • Canon LP-E6NH Akku 94,89 €
  • Sony CFexpress Typ B 128GB (zwei Stück) 389,98 €
  • Canon EOS R6 Gehäuse 2.699,00 €
  • Manfrotto Manhattan Kamerarucksack Mover 50 DSLR/CSC 97,99 €
  • Canon Blitzgerät Speedlite EL-1 1.179,00 €
  • Sony MRW-G1 CFexpress Type B/XQD Reader 96,89 €

Für das komplette alte System habe ich 5.000 Euro bekommen. Somit lagen die Kosten für die Neuinvestition bei 10.000 Euro. Mein nächster Urlaub fällt daher auf jeden Fall etwas kleiner aus.

Objektiv-Filter vergessen kann teuer werden

Unachtsamkeit schützt vor Strafe nicht oder so… Bei einem Auftrag vergessen auf das RF 28-70mm f/2 einen Filter wieder raufzusetzen und „Zack“ mal eben über 400,00 Euro los für den Austausch der Fronlinse. Der Kratzer war so so tief, groß und lang, dass er eine starken Flair am rechten Rand bis zur Mitte erzeugte bei Gegenlichtaufnahmen. Bei Portraits konnte ich keinen Makel feststellen. Mit Streulichtblende wäre das nicht passiert? Fehlanzeige, die war drauf. Was passiert wäre mir dem Filter? Lässt sich schwer einschätzen. Auf jeden Fall habe ich auf fast allen Objektiven einen UV-Filter drauf und habe damit so manchen Kratzer auf der Frontlinse vermieden. Beeinträchtigungen wie Verzeichnungen, Flairs oder Farbverfälschungen habe ich bisher auf keinem meiner Bilder durch den Einsatz von Filtern feststellen können.

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Was fehlt noch an Fotoausrüstung?

Bei den Objektiven bin ich mir noch etwas unschlüssig. Zum einen liebäugle ich mit dem Canon RF 85mm f1,2 L USM und einem Weitwinkel-Objektiv. Aber bevor ich mir nicht zu hundert Prozent sicher bin, spare ich mir hier noch die Ausgaben. Reizvoll ist das 85mm wegen seinem grandiosen Bokeh und einem Weitwinkel für die Städtefotografie. Wobei ich hierzu auch das 28-70mm nutzen könnte. Damit werde ich mich in den kommenden Monaten beschäftigen und dann entscheiden. Es eilt nicht und die beiden Objektive decken alles Bisherige sehr gut ab. Kleinstteile sind bei den Überlegungen noch nicht mit einbezogen, wie z.B. Polarisationsfilter und UV-Filter.

Was fehlt noch an Fotoausrüstung?
Was fehlt noch an Fotoausrüstung?

Update – Canon R6 und Speedlite EL-1 nun auch in meinem Bestand

Die zweite Bestellung: Die Canon R6, den Aufsteckblitz Speedlite EL-1 und einen neuen Kamerarucksack – den Manfrotto Manhattan Kamerarucksack Mover 50 DSLR/CSC, in den beide Kameras und meine DJI Mavic 2 Pro passen. Perfekt. Mein letzter Warenkorb ist auch schon gefüllt, in dem sich jetzt das Canon RF 85mm f1,2 L USM, Canon RF 15-35mm f/2.8 L IS USM und Canon Extender RF 2x befinden. Mit dem Extender verlängere ich das 70-200mm auf 140-400mm. Dann sind nur noch Kleinigkeiten offen. Momentan suche ich eine Adapterplatte für das RF 28-70mm, die einen Durchmesser von 95mm haben muss.

Die Canon R6 – mehr als eine Backup Kamera

Mit der Canon R6 war ich auch bereits des Öfteren mal unterwegs – überwiegend eingesetzt in der Städtefotografie in Lübeck. Die Aufnahmen gefallen mir sehr gut und das gute Stück wird wohl nicht nur in meinem Rucksack als Backup vor sich hin vegetieren. Ebenso setze ich sie mit dem RF 28-70mm für die Passbildfotografie ein. R5 und R6 liefern ein fantastisches Hautbild. Ja, ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich finde sie einfach toll! Mit der Canon R5 habe ich auch bereits einige Fotoaufträge hinter mir und wie nicht anders zu erwarten, sind die Bilder von ihrer Beschaffenheit her einfach großartig.

Systemwechsel von Nikon auf Canon: Ja oder Nein?

Pauschal lässt sich diese Frage natürlich nicht beantworten und jeder muss für sich entscheiden, auf welchen Dingen sein Hauptaugenmerk in Sachen Fotografie liegt. Ich habe damals mit der Landschaftsfotografie angefangen, da fiel mir die Sache mit dem Hautton logischerweise nicht auf, aber als ich dann zur Portraitfotografie gewechselt habe, habe ich Unterschiede im Vergleich zu Canon gemerkt. Ich habe mich in Foren belesen, mich mit anderen Fotografen ausgetauscht, aber letztendlich gefällt mir das Bild aus der Canon bei der Peoplefotografie auch im Bokeh etwas besser als bei einer Nikon. Es ist mein subjektives Empfinden. Somit kann ich keine Empfehlung geben. Beide Kamerasysteme sind sehr gut, aber für meine Zwecke ist die Canon besser geeignet.

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