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Lohnt sich der Job als Fotograf?

Ist der Job als Fotograf lukrativ? Diese Frage bekomme ich des Öfteren von meinen Kunden gestellt. Das Interessante an dieser Frage ist für mich, welches Bild ein Kunde von meiner täglichen Arbeit in seinem Kopf hat. Was macht ein Fotograf eigentlich? Hat er nur diesen einen Auftrag an diesem Tag und was macht er dann? Kann dies genügend Geld für ihn abwerfen, um damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten? All diese Fragen werde ich Dir in diesem Artikel beantworten. Bei einigen Themen steige ich nicht allzu tief ein und habe stattdessen weiterführende Texte verlinkt, zu denen ich bereits ausführliche Artikel geschrieben habe. Wenn Du etwas nicht findest, nutze auch gerne die interne Suche auf meiner Webseite. Mittelteile findest Du über 200 Artikel auf meiner Seite.

Was verdient ein Fotograf
Was verdient ein Fotograf?

Was macht ein Fotograf den ganzen Tag?

Nun, ich denke, das ist von Fotograf zu Fotograf verschieden. Nehmen wir den heutigen Morgen als Beispiel: Ich bin nach der Dusche mit dem ersten Kaffee um halb acht an den Rechner und habe die ersten E-Mails beantwortet und die ersten Angebote geschrieben,  zwei noch offene Aufträge abgearbeitet, Bilder bearbeitet, die Rechnung dazu geschrieben und dem Kunden Infos und Rechnung zukommen lassen. Für zehn Uhr war der erste Kunde angemeldet, das erste Bewerbungsbild geschossen. Zwar mache ich meine Bewerbungsbilder gerne draußen, aber das Wetter ist derzeit ungeeignet dafür. Nach dem Shooting dann wieder an den Rechner und angefangen, einen weiteren Artikel für meine Webseite zu schreiben. Um 12 Uhr kam ein weiterer Kunde für ein Bewerbungsbild, eine halbe Stunde später saß ich wieder am Schreibtisch.

Marketing ist großer Bestandteil meiner täglichen Arbeit

Marketing zählt für mich ebenso zu den täglichen Aufgaben, wie das Fotografieren. Vermarktung macht in der Fotografie einen sehr großen Teil aus, wenn man nicht „Klinken putzen“ möchte – was so viel heißt, sich immer wieder auf Akquise nach Kunden zu begeben. Durch jahrelanges Marketing kommen die Kunden inzwischen von selbst auf mich zu und ich muss zum Glück keine Akquise betreiben. Allein durch die Reichweite meiner Webseite finden meine Kunden mich.

Wie viel verdient ein Fotograf am Tag?

Geplante und ungeplante Termine eines Fotografen

Mein Tag setzt sich zusammen aus geplanten und ungeplanten Terminen. Heute besuchten mich zwei Kunden unangemeldet und dazu noch zwei spontan, die kurz vorher anriefen. Alles zusammen habe ich heute folgende Einnahmen erzielt:

  • 80 Euro: ein Bewerbungsbild und eine weitere Bearbeitung
  • 110 Euro: ein Bewerbungsbild, drei weitere Bearbeitungen
  • 175 Euro: Portraitshooting
  • 70 Euro: Irisfotografie, zwei Iriden (55 Euro, plus eine weitere Iris 15 Euro)

Ein Gesamtumsatz von 435 Euro also. Für mich ein normaler Arbeitstag.

Ist der Job eines Fotografen lukrativ?

Im Monat liege ich zwischen 10.000 und 15.000 Euro Umsatz. Also lohnt es sich Fotograf zu sein? Für mich lohnt es sich! Wie es bei anderen Fotografen aussieht? Bei denen, die ich kenne, sieht es ähnlich aus. Ist das nun aber genug Umsatz nach Abzug der Steuern und Versicherungen etc.? Ja, ich kann gut davon leben. Neben den normalen Kunden, die mich wie erwähnt fragen, ob sich die Tätigkeit als Fotograf lohnt, fragen auch einige, die sich als Fotograf selbstständig machen möchten. Oft ist diesen Personen gar nicht bewusst, wie viel man neben der Fotografie arbeiten muss. Die Fotografie ist nur ein Teilbereich der täglichen Arbeit, denn als Selbständiger ist man für so viel selbst verantwortlich. Sieh Dir dazu auch die hier verlinkten Artikel an.

Aufträge als Fotograf
Aufträge als Fotograf

Woher bekommt ein Fotograf seine Aufträge?

Woher bekommt man gerade anfangs seine Kunden als Fotograf? Als selbstständiger Fotograf ist man für alles selbstverantwortlich. Dazu habe ich bereits einige Artikel geschrieben, auch fürs Content Marketing. Darüber hinaus wird gerne mal übersehen, dass 100 Euro Stundenlohn nicht im eigenen Portemonnaie landen. Zuerst hört sich 100 Euro pro Stunde natürlich viel an, aber sieh Dir zu dem Thema meine bereits geschriebenen Artikel an, bezüglich Preiskalkulation eines Fotografen oder wie bekomme ich als Fotograf Kunden? Welche Optionen Du dazu in Betracht ziehst, musst Du für Dich entscheiden. Zu nennen wären da: Werbung schalten, Kundenempfehlungen, Netzwerken und die eigene Webseite als Marketingkanal. Die gilt es aber erstmal aufzubauen und darüber Reichweite zu generieren. Ich würde mich auch sehr stark auf die eigene Webseite konzentrieren, denn wenn ein externer Kanal wegbricht, über den Du keine Kontrolle hast, kann dies zu einem Problem werden, wenn Du Dich nur auf diesen konzentriert hast.

Wie lange dauert es, bis eine Webseite Aufträge generiert?

Das ist abhängig davon, wie schnell die Seiten indexiert werden, wie das Mitbewerberumfeld aussieht und wie gut der geschriebene Content bei den Kunden ankommt. Mit einer Startseite, einer Angebotsseite, Kontakt und Impressum ist es leider nicht getan. Sieht man sich einige Webseiten an, setzen die sich aber genauso zusammen. Vielleicht sind es noch fünf bis zehn weitere Seiten sein, aber das war es dann. Das ist aber zu wenig. Das geht vielleicht, wenn man sich auf eine sehr spezielle Nische beschränkt, zum Beispiel: Fotograf für Zahnärzte, so mal aus der Hüfte geschossen, aber ansonsten heißt es, weitere Seiten aufzubauen. Wie viele Seiten es sein müssen, um vor der Konkurrenz zu ranken? Das kommt wie gesagt auf die Konkurrenz, den Standort und die Qualität des Contents an. Da können gut und gerne auch mal etliche Monate ins Land ziehen, bis die Webseite dann Kunden bzw. Aufträge generiert. Es ist ganz davon abhängig, wie viel Zeit Du in das Projekt „Webseite“ steckst. Und das ist dann nur ein Teil der täglichen Arbeitszeit, die Du dafür aufbringen musst.

Aufmerksamkeit durch Social Media als Fotograf

In dieser Hinsicht hat jeder Fotograf so seine Vorlieben. Ich nutze auch noch meine Reichweite über Facebook. Darüber kommen auch immer wieder Kunden. Dazu noch Instagram, Pinterest, B2B Netzwerke wie LinkedIn und XING, Podcast und YouTube. Auch in diese Kanäle fließt ein Teilmeiner täglichen Arbeitszeit. Eine Podcast-Sendung dauert circa drei bis sechs Stunden, einen Artikel zu schreiben, Bilder dafür zu bearbeiten und was damit noch zusammenhängt, etwa 16 Stunden. Facebook, abhängig davon, wie viele nach einem Post mit diesem interagieren, circa ein bis zwei Stunden. Ein YouTube Video etwa drei bis fünf Stunden. Hier übernimmt mein Videograf den größten Part, der  fürs Schneiden anfällt. Ich schreibe den Text für die Video-Beschreibung und vermarkte diesen nach Livegang dann auch noch mal über meine Social Media Kanäle. Das alles ist Marketing bezüglich „Selbstvermarktung“.

Aufmerksamkeit als Fotograf
Aufmerksamkeit als Fotograf

Wie lang arbeitet ein Fotograf?

Hier kann ich nur für mich sprechen. Ich liebe meinen Job, es fließt so viel Herzblut in meine Arbeit hinein und es kommt mir nicht vor wie Arbeit. Wir haben jetzt 23:30 Uhr während ich diesen Artikel schreibe. Meistens ist es so, dass ich mir eine Idee notiere und erste Ideen dazu im Kopf habe, aber ich habe gemerkt, dass es besser ist, diese Gedanken gleich zu Papier zu bringen, wenn es meine Zeit erlaubt. Ich sitze jetzt mit einem Tablet und einer Bluetooth-Tastatur in der Küche und schreibe diesen Artikel. Morgen werde ich ihn nochmal überarbeiten und dann zum Lektorat an einen Texter senden. 80 Stunden die Woche zu arbeiten, kommt bei mir häufig vor. Ich weiß, dass sich da viele an den Kopf fassen. Was für einen selbst ein gutes Pensum an Arbeit ist, muss jeder für sich selbst rausfinden. Ich fühle mich gut damit und es macht mir heute immer noch so viel Spaß wie am ersten Tag. Ich bin quasi immer noch frisch in meine Arbeit verliebt!

Wann hat ein Fotograf mal Urlaub?

Autsch, das ist ein heikles Thema, also wenn jemand hört, wie viel Urlaub ich mache. Auch da muss jeder für sich entscheiden, wie es um die eigenen Akkus bestellt ist. Ich wollte zum Ende letzten Jahres wirklich mal Urlaub machen, aber habe es dann verworfen, weil ich an meiner Biografie schreibe. Hierzu hatte ich sehr viele Ideen im Kopf und die wollte ich niederschreiben, solange sie frisch sind. Wenn alles gut läuft, erscheint meine Biografie dieses Jahr in den Buchläden. Also, wann habe ich das letzte Mal Urlaub gemacht? Es ist Jahre her, ich stecke viel meines Einkommens wieder in meine Firma, in Fortbildungen, Fotoausrüstung und das bereits erwähnte Marketing.

Wann ist ein Fotograf erfolgreich?

Wie definiert man Erfolg? Wenn man im Fernsehen, der Zeitung, Radio usw. zu sehen, zu lesen oder zu hören war? Dann kann ich hier einen Haken setzen, denn das war ich bereits. Zuletzt hatte ich einen größeren Artikel in einer Sonderausgabe der Fotografie Zeitschrift „ct Fotografie“. Wie oben erwähnt, liegt mein monatlicher Umsatz bei zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Mein angestrebtes Ziel ist dieses Jahr durchgehend 15.000 Euro Umsatz pro Monat. Dann möchte ich jemanden einstellen, der mir einen Teil der Arbeit abnimmt. Jemanden einzustellen, das überlege ich schon sehr lange; ich möchte meine Qualität halten und diese Person vertritt mich dazu dann nach außen und muss (m)einen Spirit in sich tragen. Damit tue ich mich noch etwas schwer. Ich erlebe in meinem Umfeld, dass dies die wenigsten Angestellten tun.

Sollte man sich als Fotograf selbstständig machen?

Diese Frage sollte sich generell jeder stellen, der sich selbstständig machen möchte, ob er das liebt, was er tut und sich dessen bewusst ist, dass es beim Schritt in die Selbstständigkeit kein Hobby mehr ist, sondern ein Job und damit Verpflichtungen eingegangen werden. Ich nenne das Kind beim Namen: Es gibt auch mal stressige Situationen, aber es ist ein anderer Stress, als der den ich im Angestelltenverhältnis hatte. Absprachen gegenüber Kunden sind stets einzuhalten und auch wenn man einen schlechten Tag hat, darf das ein Kunde nicht zu spüren bekommen. Wer gerne sein eigener Boss ist und mit voller Liebe bei der Sache ist und dazu auch gerne anpackt, für den kann die Selbstständigkeit der richtige Weg sein. Aber Achtung: eine 40-Stunden-Woche ist als Selbstständiger eher eine Seltenheit.

Welche Voraussetzungen braucht man als Fotograf
Welche Voraussetzungen braucht man als Fotograf?

Welche Voraussetzungen braucht man um Fotograf zu werden?

Empathie, Sympathie, Verbindlichkeit, Professionalität, Qualität, Herzlichkeit, Freundlichkeit, Ehrgeiz, Disziplin sind einige der Voraussetzungen, die ein Fotograf mitbringen sollte (meiner Meinung nach). Ganz klar, ein Fotograf sollte sein Handwerk verstehen und auch nicht müde werden, dieses Handwerk stetig zu verbessern, sprich sich weiterzubilden. Man lernt nie aus und ich persönlich lese viel zum Thema Fotografie, was es Neues gibt, und sehe mir viele Videos zur Fotografie und Bildbearbeitung an. Fortbildungsmaßnahmen fließen somit auch noch einige Stunden pro Monat mit ein.

Fazit: Lohnt sich der Job als Fotograf?

Ich bin seit knapp zehn Jahren selbstständig als Fotograf, seit über drei Jahren komplett selbständig. Davor war ich angestellt und habe mein Business neben meinem Job ausgeübt und aufgebaut. Ich stehe morgens mit Freude auf, habe keine Kredite zu bedienen, zucke nicht zusammen, wenn mal wieder eine Rechnung meines Autos ansteht und muss nicht auf jeden Euro schauen, den ich ausgebe. Hier lasse ich den Aspekt Betriebswirtschaft mal komplett außen vor, der Punkt kommt ganz klar mit dazu, wenn es um die Voraussetzungen für Selbstständigkeit als Fotograf geht, sich damit ausgiebig auseinanderzusetzen. Zurück aber zur anfänglichen Fragestellung: es kommt von mir ein klares JA!

Wir haben jetzt 00.15 Uhr, ich habe nochmal meine Mails gecheckt und eine Anfrage für ein Shooting bei einer Hochzeit erhalten. Ich bin gerne schnell und habe dem Paar eben noch ein Angebot zukommen lassen. Schnelles Agieren zähle ich somit ebenfalls zu den Eigenschaften, die ein Fotograf mitbringen sollte. Ob es so schnell sein muss, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber die 15 Minuten Zeit hatte ich jetzt auch noch. Wir haben jetzt Sonntag, 16:15 Uhr. In diesen Artikel habe ich nochmal zwei Stunden investiert.

Den Text von gestern habe ich gegengelesen und überarbeitet. Darüber hinaus habe ich noch einen Artikel zum Thema Brennweite geschrieben. Mit den vorigen Tagen zusammen bedeutet dies acht Stunden zeitlichen Aufwand für den Artikel. Beide gehen jetzt zum Lektorat und verbuche ich unter Marketing. Man kann Texte natürlich auch extern schreiben lassen, aber da muss man für sich entscheiden, ob diese dann die gleiche Tonalität haben, als wenn man sie selbst schreiben würde. Alles hat eben seine Vor- und Nachteile …

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