Fotoausrüstung für Passfotos
Passfotos vom Fotografen
Welche Fotoausrüstung für Passfotos ich nutze, erfährst Du in diesem Artikel. Am Ende des Artikels findest Du ein Video, falls Du nicht so viel lesen möchtest. Aber zunächst einmal, möchte ich kurz darauf eingehen, warum Passfotos von einigen Fotografen nicht gerne gemacht werden. Und warum Kunden des Öfteren unzufrieden mit dem Ergebnis sind.
Nach unzähligen Passfotos die ich gemacht habe, komme ich zu der Annahme, dass es häufig die mangelnde Zeit und Aufmerksamkeit ist die dem Kunden seitens anderer Fotografen geschenkt wird.

Einige Fotografen denken sich: Das Passbild mache ich mal eben schnell und wenn ich Glück habe, generiere ich dadurch ein weiteres Folgegeschäft.“ Aber wenn man sich hier schon keine Mühe gibt, braucht man auf einen Folgeauftrag nicht zu hoffen. Klar, sind die Möglichkeiten begrenzt, was Lichtgestaltung, Positionierung und Mimik anbelangt, um genau zu sein. Hier gibt es strenge Vorgaben für Passfotos. Welche Anforderungen das sind, kannst Du in meinem Artikel: Biometrisches Passbild nachlesen. Aber nun zu der Fotoausrüstung für Passfotos und der Software, die ich einsetze.
Ausleuchtung des Passfotos
Um den Hintergrund flächendeckend und gut auszuleuchten, benutze ich zwei 200er Jinbei Blitze. Davor mit jeweils einem selbstgebauten Abschatter und zum Kunden gerichtet, einem Aufheller. Die Anleitung für den Bau kannst Du in meinem Artikel: „So baust Du einen Aufheller und Abschatter“, selbst nachlesen.
Als Hauptlicht nutze ich ein Beauty-Dish, mit einem weißen Überzug, um das Licht etwas weicher zu machen. Im Hintergrund hängt eine graue Pappleinwand auf Rolle. Die Blitze löse ich mit einem daran angeschlossenen Fernauslöser von Yongnuo YN622N aus. Als Kamera nutze ich seit Neustem die spiegellose Nikon Z7.

Bearbeiten, Anpassen und Ausdrucken der Passfotos
Kleine Anpassungen in Photoshop
Für die Bildbearbeitung nutze ich Photoshop. Wobei man viel an den Bildern gar nicht bearbeiten darf. Zum Beispiel darf das Gesicht nicht verformt werden über den Verflüssigen-Modus oder eine starke Beauty-Retusche durchgeführt werden, da dies das biometrische Passbild verfälschen würde. Nachdem ich ein paar kleine Anpassungen vorgenommen habe, wie eine Objektivkorrektur und eine Tonwertkorrektur, folgt meist der nächste Schritt.

Ab und an gibt es kleine weiteren Korrekturen, die ich dazu vornehme, wie einen Pickel entfernen, dunkle Augenränder entfernen oder Schminke, die verwischt ist. Das ist das was z.B. neben der Zeit, die ich mir für sie nehme, meine Kunden zu schätzen wissen. Zwar sind diese kleinen Anpassungen auf den kleinen Passfotos kaum zu sehen, aber dennoch führe ich diese gerne durch. Das Bild speichere ich in Jpeg-Format ab, damit ich es in dem nachfolgenden Programm öffnen kann.
Software: Der Passbild-Generator von Vitalij Schäfer
Die Software finde ich super. Absolut leicht zu bedienen und das Passfoto schnell eingepasst. Dazu öffnet man den Passbild-Generator, lädt das soeben fertig bearbeite Passfoto hoch und passt dies in der Maske nach biometrischen Anforderungen an. Das hießt: Vergrößern oder verkleinern, nach oben, unten, links oder rechts ziehen. Danach geht man auf Drucken. Ich drucke meist ein einzelnes Bild aus, um mir die Farben und den Kontrast anzusehen. Stimmen diese, drucke ich dem Kunden 6 Bilder aus auf 10×15 aus.

Ausdruck von Passfotos mit dem Canon Selphy CP1200
Der Canon Selphy CP1200 ist ein kleiner kompakter Drucker. Ich nutze diesen ausschließlich für den Druck von Passfotos. In einem Nachfüllpack von Canon sind 108 Bögen 100x148mm und zwei Toner. Das Auswechseln von Papier oder Toner ist leicht. Das Papier wird in eine kleine Kassette von vorne reingeschoben und der Toner rechts gewechselt. Der Drucker lässt sich über WiFi ansteuern oder USB. Mit der Qualität der Bilder bin ich sehr zufrieden. Bisher hatte ich keine Reklamationen, dass ein Passfoto, zum Beispiel beim Amt, nicht angenommen wurde.
Aufwand und Verdienst
Meinem Erachten nach ist es kein großer Aufwand. Der Kunde ist nach 10-15 Minuten wieder draußen. Ich habe keine Nacharbeit und die bisherigen Kunden waren sehr zufrieden. Des Öfteren habe ich Kunden, die zuvor bei einem anderen Fotogeschäft waren. Mit dem Ergebnis (der Passfotos) waren sie nicht zufrieden und kamen daraufhin zu mir, um Neue zu machen.
Ein Kunde der bei mir ein Passfoto macht, wie ein Kunde der ein Hochzeitsshooting bucht, hat die gleichen Rechte. Beide werden gleich und freundlich behandelt. Der Kunde der weniger zahlt, wird genauso behandelt, wie der, der mehr zahlt.
Der Tinten- und Papiernachfüllsatz kostet 36,58 Euro. Für 108 Passfotos sind das 0,34 Euro pro Kunde. 10 Minuten Arbeit, bei einem Preis von brutto 14,99 Euro für die Passbilder, abzüglich der Druckkosten, bleiben 14,65 Euro. Hochgerechnet auf meinen Stundenlohn von derzeit 79,00 Euro, sind das 87,90 Euro. Damit kann ich sehr gut leben. Bei dem einen Kunden brauche ich mal ein, zwei Minuten länger bei einem anderen, etwas weniger.
Tipp: Mehr zur Kalkulationen eines Preises: Wie sich der Stundenlohn eines Fotografen berechnet.
Meine Fotoausrüstung für Passfotos und Software
- Kamera: Canon R6
- Objektiv: 28-70mm
- Fernauslöser: VISICO VC 818TX
- Blitze: NEEWER Vison 5TTL
- Softboxen und Beauty-Dish
- Drucker: Canon Selphy CP1200
- Abschatter/Aufheller Eigenbau (Link: Aufheller und Abschatter im Eigenbau)
- Software: Photoshop
- Software: Passbild-Generator (Download zum Beispiel von der Seite: www.chip.de)
Spaß bei der Passbild-Fotografie
Fazit: Mir machen Passfotos Spaß, da ich gerne mit Menschen/Kunden arbeite. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob Passbilder oder ein großes Shooting ist. Jeder Kunde wird bei mir mit derselben Freundlichkeit und Fachkompetenz bedient. Ob Passfotos zu Deiner Dienstleistung passen und ob Du darauf Lust hast, kannst nur Du beurteilen. Auf jeden Fall wünsche ich Dir eine schöne Zeit, gute Geschäfte und allzeit gutes Licht.