Eventfotograf beim Hafengeburtstag in Hamburg
Die Leitung PR und Kommunikation der bergmanngruppe rief an und fragte an, ob ich nicht Lust und Zeit hätte, als Eventfotograf den 833. Hafengeburtstag in Hamburg zu fotografisch zu begleiten. Für die bergmanngruppe hatte ich bereits 2019, 2021 und 2022 das Duckstein Festival in Lübeck fotografiert. Bevor ich etwas zum Hafengeburtstag schreibe, möchte ich Dir zunächst erklären, was macht überhaupt ein Eventfotograf?
Was macht ein Eventfotograf?
Der Name sagt schon bereits einiges über die Tätigkeit aus: „Event und Fotograf“. Als Eventfotograf wird man zum Beispiel für Konzerte, Empfänge, Messen, Feste, Veranstaltungen und andere Events gebucht. Der Auftraggeber brieft den Fotografen, welche Fotos am Ende benötigt werden. Das Briefing kann unterschiedlich ausfallen, es kommt auf den jeweiligen Auftrag an.
Beim Hamburger Hafengeburtstag ging es um Emotionen, feiernde Menschen, das Angebot und dessen Vielfalt vor Ort sowie um die Bands, die auf zwei verschiedenen Bühnen ihre Auftritte hatten.
Muss man als Eventfotograf fit sein?
Ich würde diese Frage mit einem Ja beantworten. An zwei Tagen bin ich circa 45 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen. Die Route ging vom Landungsbrückenvorplatz in Richtung Hamburger Fischmarkt bis zur Containerfläche. Hier war dann der Platz für die Rock Antenne Bühne, ein Riesenrad, mehrere Craft Bier Buden und viele Ständen, an denen Designer verschiedene Produkte aus den Bereichen Schmuck, Mode und Textilien, Möbel und Wohnaccessoires präsentierten.
Zurück ging es dann wieder zum Landungsbrückenvorplatz, genauer gesagt zur NDR Bühne. Dort angekommen ging es vorbei an etlichen Ständen, wie die von König Pilsener, Fish‘n’Chips und vielen weiteren Getränke- und Essensständen – mal treppauf und mal treppab, je nachdem, was gerade die beste Stelle zum Fotografieren war. Immer hin und her auf der Suche nach dem besten Ort für ein Foto, zwischen den einzelnen Locations, je nachdem, welche Bands gerade spielten.
Welche Attribute sollte ein Eventfotograf mitbringen?
Ein Eventfotograf sollte schnell sein
Wie bei der Hochzeitsfotografie, gibt es auch bei der Eventfotografie flüchtige Momente. Häufig wünschen sich meine Auftraggeber emotionale und stimmungsvolle Bilder. Bilder, die zeigen, wie viel Spaß man vor Ort haben kann und dass eine Veranstaltung gut besucht wird. Das erweckt bei Betrachtern natürlich die Lust, diese Veranstaltung selbst bei nächster Gelegenheit zu besuchen, um ebenfalls Spaß zu haben.
Aber nochmal zurück zum Thema Schnelligkeit: ein zugeworfenes Lächeln oder ein Showact sind schnell vorbei und häufig einmalige Momente. Ein Fotograf muss somit schnell sein, um diese Momentaufnahme festzuhalten. Wenn auf zwei Plätzen zugleich etwas passiert, sollte man zudem ausreichend Weitsicht mitbringen, um nichts zu verpassen. Man muss also sprichwörtlich auf zwei Hochzeiten tanzen können.
Von einem Eventfotograf wird Weitsicht gefordert
Neben Schnelligkeit ist also auch Weitsicht gefordert. Dies bedeutet, sich im Vorfeld die Location(s) genauer anzusehen: wo befindet sich was, wann tritt wer auf, wer spricht zu welcher Zeit und was ist der beste Ort für Aufnahmen? Das heißt also, bereits beim Eintreffen muss der Eventfotograf wissen, wo sich der beste Platz befindet.
Doch auch, wie komme ich schnell von A nach B, muss ich gegebenenfalls einplanen, mich durch eine Menschenmenge zu schieben oder kann ich mich über den Backstage-Bereich zwischen verschiedenen Punkten bewegen? Eine gute Vorplanung gehört also auf jeden Fall mit zu den Anforderungen an einen Eventfotografen. Vor Ort gibt es eine Veranstaltungsleitung, die alles koordiniert und für einen reibungslosen Ablauf des Events sorgt. Mit dieser kann man im Vorfeld nochmal alles durchsprechen, sollten sich kurzfristige Änderungen ergeben haben.
Jahrelange Erfahrung kann einem Eventfotografen helfen
Seit knapp zehn Jahren bin ich in Lübeck und über Schleswig-Holsteins Grenzen hinweg, in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, als Fotograf unterwegs. Ich habe für viele große Firmen gearbeitet (siehe Referenzen), war bereits im Fernsehen, Radio, in Zeitschriften, Büchern und Zeitungen mit meinen Bildern vertreten. Während dieser Zeit habe ich viel Erfahrung gesammelt und ein gutes Gespür dafür entwickelt, wann ich wo sein muss und wie ich das gewünschte Bild erhalte. Vieles läuft mittlerweile ganz automatisch ab, beispielsweise wann welche Kamera, mit welchen Einstellungen zu verwenden und was die beste Perspektive für ein Bild ist.
Ein Eventfotograf sollte auf Menschen zugehen können
Eigentlich versteht es sich von selbst, dass ein Fotograf gut mit Menschen können sollte, oder? Aber es ist auch nicht jedermanns Sache, einen wildfremden Menschen anzusprechen und zu fragen, ob er oder eine ganze Gruppe Lust hätten, für ein Bild zu posieren. Mir macht es Spaß, in der Art auf Menschen zuzugehen und ja, man bekommt auch mal ein Nein, aber was soll´s? Einfach nicht die Flinte ins Korn werfen und jemand anderen fragen. So eine Veranstaltung ist gut besucht, da findet sich immer jemand. Auch hieraus ergeben sich wieder neue Kontakte und/oder interessante Gespräche.
Welche Fotoausrüstung braucht ein Eventfotograf?
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Neben einem Weitwinkel wird auch ein Teleobjektiv benötigt. Ich habe als Eventfotograf stets zwei Kameras dabei. Eine Canon R6 mit einem Canon 28-70mm Objektiv mit durchgängiger Blende f/2.8 und eine Canon R5 mit einem Teleobjektiv ebenfalls mit durchgängiger Blende Canon f/2.8 mit 70-200mm. Des Weiteren Ersatzakkus, einen mobilen Blitz, ein Reisestativ und ein paar Ersatz-Speicherkarten. Dazu noch ein Reinigungsset für die Kameras und das alles zusammen in einem super bequemen Fotorucksack von Nya-Evo. Den Fjord 60-C Action Pack schwarz möchte ich nicht missen. Er ist zwar ein „Klopper“, aber sehr bequem und bietet sehr viel Platz.
Kommen wir nun aber zurück zum Auftrag der bergmanngruppe, den Hafengeburtstag zu fotografieren.
Der 833. Hafengeburtstag fand vom 16. bis 18. September statt
Das Musikprogramm auf der NDR Bühne beim Landungsbrücken-Vorplatz und der Rock Antenne Hamburg Bühne, die sich beim St. Pauli Fischmarkt befand, war beindruckend. Am Freitag trat die Hamburger Band SELIG mit dem Sänger Jan Plewka auf. SELIG füllte den Landungsbrücken-Vorplatz auf der NDR Bühne und Sänger Jan Plewka sang unter anderem auch eins seiner neueren Lieder „Myriaden“ aus dem neuen Album von 2021.
Davor stand Sänger Ingo Pohlmann auf der Bühne. Von Pohlmann kennen viele wahrscheinlich den Sommerhit aus 2006 „Wenn jetzt Sommer wär“. 2020 veröffentlichte der Wahlhamburger sein sechstes Studioalbum „falschgoldrichtig“. Es war eine ausgelassene Stimmung, das Publikums sang laut bei den verschiedenen Interpreten mit.
Nordisch ging es auch am Samstag zu
Bereits am frühen Nachmittag stand die Band „Jeden Tag Silvester“ auf der Bühne. Die vier Jungs aus Schleswig-Holstein singen in ihren Popsongs über Liebe, Freundschaft und ihre Heimat. Danach traten noch viele weitere Bands auf. Leider konnte ich am Samstag aber nicht vor Ort sein. Ich wurde sehr kurzfristig gefragt, ob ich als Eventfotograf vom 16. bis 18. September Zeit hätte, aber am Freitag hatte ich bis abends einen Termin und am Samstag auch. Freitags fuhr ich nach dem letzten Auftrag um 17 Uhr nach Hamburg. Am Samstag war es gegen 20 Uhr bereits zu spät, so dass ich am Sonntag um 11 Uhr vor Ort wieder aufschlug. Einen Parkplatz vor Ort gab es nicht, so dass ich in einer Tiefgarage nahe der Marco Polo Terrassen geparkt hatte.
Sonne und Regen im Wechsel
Am Sonntag war ein Wetter, das Kapriolen schlug: mal Regen und mal Sonne. Auf der NDR Bühne trat die erfolgreiche Country-Legende aus Deutschlands Norden auf, Truck Stop. Im Anschluss lieferte United 4 eine tolle Show. Ich habe schon viele Bands in den letzten Jahren erleben dürfen, aber United 4 waren wirklich der Hammer! Sie boten nicht nur dem Publikum eine tolle Show, sondern auch für mich als Eventfotografen hatten sie immer wieder eine Einlage in Richtung Kamera auf Lager.
Betitelt wird die Band als „härteste Tanzkapelle der Welt mit Ku(h)lt-Charakter“. Diesen Titel tragen sie meiner Meinung nach zu Recht. Musik und Bandmitglieder interagierten großartig mit dem Publikum. Danach betrat die letzte Band die Bühne: The Rattles, die Urväter der deutschen Rockszene. Die Band zählte in den 1960er und frühen 1970er Jahren zu den erfolgreichsten Bands ihres Schlages.
Mein Fazit: Alles in allem ein toller Hafengeburtstag
An den zwei Tagen habe ich viel gesehen und erlebt. Als Eventfotograf ist man den Künstlern und dem Publikum sehr nahe. Die Bands trifft man häufig im Backstage-Bereich, in den man als Eventfotograf freien Zutritt hat. Hier gibt es ein Catering für Personal und Bands, somit für alle zusammen Essen und zu trinken. Während einiger Regenschauer habe ich mich hier immer mal kurz aufgehalten und kam mit den Künstlern ins Gespräch. Im abgesperrten Backstage-Bereich stand auch ein Einsatzwagen des NDR und ein Container, in dem die Leitung der bergmanngruppe untergebracht war.
Abends, zurück in meinem Studio, ging es für mich dann gleich an den Rechner, um der Presseabteilung zeitnah die Bilder der Veranstaltung zur Verfügung zu stellen.