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Eventfotograf bei der European Squash Masters 2023

Am 9. September, dem letzten Tag der European Squash Masters 2023, war ich beim Austragungsort dem Sportwerk Hamburg als Eventfotograf tätig. Auf Events habe ich bereits des Öfteren als Fotograf gearbeitet, wie auf dem Duckstein Festival, dem Hamburger Hafengeburtstag, der BEFA (Bestattungsfachmesse) oder diversen Firmenveranstaltungen. Einen Squash Event zu fotografieren war etwas Neues für mich. Nachfolgend möchte ich meine Erlebnisse als Fotograf dazu schildern.

European Squash Masters 2023
European Squash Masters 2023

Fotograf bei der Einzel-Europameisterschaft in Hamburg

Einen Tag vor den European Squash Masters 2023 rief mich ein befreundeter Kollege aus Hamburg an, ob ich Zeit hätte, den Event als Fotograf zu begleiten. An diesem Tag hatte ich nichts im Kalender stehen und erkundigte mich nach den weiteren Anforderungen. Nachdem wir über alles gesprochen hatten, rief mich kurz danach der Eventmanager Bart Wijnoven an. Mit Bart sprach ich kurz über dessen Wünsche bezüglich der Aufnahmen und Sonstiges, was es vor Ort zu beachten gab.

Kamerausrüstung beim Squash Event

Thomas Panzau der mir den Auftrag vermittelte, gab mir den Tipp, eher weitwinkliger zu fotografieren und danach zu beschneiden. Da Squash ein schnelles Spiel ist und der Spieler oder die Spieler möglichst ganz abgelichtet werden sollten. Thomas traf ich das erste Mal beim Duckstein Festival in Lübeck. Er arbeitet des Öfteren für die bergmanngruppe und ist hervorragend in Hamburg vernetzt. Ich freute mich über seinen Anruf und hatte ihn 2022 beim Hamburger Hafengeburtstag bereits schon mal vertreten. Aber zurück zu den Anforderungen an die Aufnahmen. Ich nahm daher mein 28-70mm Objektiv und trotzdem noch das 70-200mm mit, das aber nicht zum Einsatz kam.

Kameraeinstellungen beim Squash Event
Kameraeinstellungen beim Squash Event

Kameraeinstellungen beim Squash Event

Die Blende wählte ich zwischen f/2 bis f/4. Verschlusszeit um die 1/250, ISO bis 4.000. Bei der Siegerehrung verwendete ich einen Aufsteckblitz und blitzte indirekt. Eine Blende um f/2 wählte ich, damit die Zuschauer und der Hintergrund nicht zu präsent auf den Bildern sind. Was stellenweise nicht immer möglich war, da die Spieler zu dicht an der Scheibe und damit an den Zuschauern waren (auf dem Haupt-Court). Dazu habe ich Augenfokus eingestellt sowie kontinuierlichen Fokus. Letzteres, weil sich die Spieler schnell bewegten, wäre der starre Fokus die falsche Wahl gewesen. Mit der ISO ging es mal rauf und runter, je nachdem wo ich mich in der Halle gerade aufhielt.

Serienbildaufnahmen bei den European Squash Masters 2023

Mit nur einem Bild wäre es mehr als Glück, mal die eine besondere Aufnahme dabei zu haben. Aber mit einer Serienbildaufnahme sind die Chancen höher. Nachteil ist natürlich der, dass man danach Unmengen an Bildern zu sichten hat und dass über die Massen an Bildern reichlich Speicherkarten benötigt werden. Ich hatte etliche SD-Karten mit. Fotografiert habe ich im Jpg-Format und auch nicht in vollster Auflösung. Es sollten keine hochauflösenden Bilder sein, wie mir Bart mitteile. Am Ende sollten verschiedene Impressionen auf den Bildern zu sehen sein. Wie die Spieler auf den einzelnen Courts. Da gab es die normalen Squash-Courts und den Haupt-Court.

Aufnahmen von Squash-Spielern
Aufnahmen von Squash-Spielern

Aufnahmen von Squash-Spielern

Der Haupt-Court war am interessantesten, weil dieser von allen Seiten einsehbar war. Dazu gab es noch eine Scheibe, wodurch man die Spieler direkt von vorne fotografieren konnte. Dabei kommen natürlich die schöneren Bilder zustande, als nur von oben und meist von hinten die Spieler fotografieren zu können, auf den anderen Courts. Ist schon beeindruckend, wie kraftvoll die Bälle gegen die Wände und Scheibe donnern. Es machte einen Heidenspaß, die Spieler in Aktion zu sehen. Ich drückte so lange auf den Auslöser, wie eine Aktion eines Spielers dauerte. Nahm mir genügend Zeit, einen besonderen Augenblick zu erhaschen, und fotografierte abwechselnd beide Spieler.

Aufnahmen von den Nebencourts

Bei den Nebencourts konnte ich nur Aufnahmen von oben machen und bei einigen auch von den Seiten. Dazu auch von unten durch die Scheibe, aber hier sah man eben nur die Spieler von hinten. Die Scheiben waren nach den ganzen Spielen auch mit etlichen Schlieren übersehen, sodass die Durchsicht nicht allzu prickelnd war. Aber ich machte das Beste daraus und weiß nicht, wie viele Kilometer ich an diesem Tag gegangen bin.

Stärkung im anliegenden Restaurant

Da ich als Fotograf akkreditiert war, hatte ich Getränke und Essen frei. Es war sonnig und heiß an diesem Tag. In der Location war es durch die Menge an Spielern und Zuschauern noch mal heißer! Ich hatte zum Glück vorsorglich einige Polos zum Tauschen mit. Ich musste immer wieder Flüssigkeit in Form von Schorlen nachkippen, so schnell wie der Schweiß mir aus den Poren floss. Hitze und die Bewegung von Court zu Court, dazu bücken und knien, waren schweißtreibend. Das mag ich an meinem Job, alles geben für einen Auftrag, um nicht nur 08/15-Bilder herauszubekommen. Trotz dessen, die Anforderungen an die Bilder nicht so hoch waren, wollte ich dennoch gutes Material abliefern.

Eventfotograf beim Squash
Eventfotograf beim Squash

Von morgens bis abends auf dem Squash Event

Zehn Stunden war ich vor Ort als Eventfotograf tätig. Am Ende hatte ich um die 10.000 Bilder durchzusehen. Die bisher größte Summe an Bildern, die ich an einem Tag gemacht habe. Bart und der Deutsche Squash Verband (DSQV – Deutscher Squash Verband e.V.) wünschten sich am selben Abend noch Bilder von der Siegerehrung. Von Hamburg musste ich noch nach Lübeck und danach noch alle Bilder überspielen. Gegen 22:00 Uhr hatte ich alle Bilder von den Speicherkarten gezogen und begann mit der Sichtung. Alle Bilder von der Siegerehrung hatte ich um 23:00 Uhr in den bevorzugten Ordner geladen. Der DSQV verwendete die Bilder in seiner Pressemitteilung. Am nächsten Morgen, einem Sonntag, saß ich von morgens bis abends an der Sichtung.

Bildbearbeitung der European Squash Masters 2023

Wie erwähnt, war der Anspruch an die Bilder nicht hoch. Dennoch mag ich es nicht, halbe Arbeit abzugeben und widmete den Bildern die Zeit, die sie benötigten. Erst schaute ich alle Bilder durch und sortierte aus. Durch die Serienaufnahmen kam einiges zusammen. Am Ende hatte ich dann an die 1.200 Bilder aus den zehn Stunden. Ich passte hier und da den Bildausschnitt noch mal an, nahm Tonwertkorrekturen vor und entrauschte das eine oder andere Bild etwas. Mit An-Abfahrt, Zeit vor Ort und Zeit am Rechner kamen 27 Stunden zusammen.

Quick-Tipps zur Eventfotografie bei sportlichen Events

  • Weitwinklig fotografieren: Bietet Flexibilität bei der Nachbearbeitung.
  • Blende und Verschlusszeit: f/2 bis f/4 und ca. 1/250 sind ein guter Anfang.
  • Augenfokus und kontinuierlicher Fokus: Unverzichtbar bei schnellen Sportarten.
  • Serienbildaufnahmen: Erhöhen die Chance auf das perfekte Bild.
  • Ortskenntnis: Bewege Dich vor Ort! Jeder Winkel zählt.
Quick-Tipps zur Eventfotografie
Quick-Tipps zur Eventfotografie

Was ich gelernt habe

  • Geschwindigkeit ist alles: Squash ist ein schneller Sport. Sei bereit, mit Ihrer Kamera genauso schnell zu sein.
  • Hitze: Schweiß ist der Preis für gute Bilder. Also, pack Wechselklamotten ein!
  • Bildbearbeitung: Zeit investieren, auch wenn der Kunde nicht die höchste Qualität braucht.

Fazit: Eine tolle Atmosphäre herrschte in der Halle. Es war ein tolles Miteinander vor Ort zwischen den einzelnen Spielern. Vom Aufwand her in etwa vergleichbar mit einer Hochzeitsreportage, auch wenn in diese noch mal etwas mehr Stunden reinfließen in die Nachbearbeitung. Alles in allem eine neue Erfahrung für mich als Eventfotograf. Der Eventmanager Bart Wijnoven und der DSQV waren sehr zufrieden mit den Bildern. Thomas freute sich ebenfalls! Alle sind zufrieden, was will man mehr!