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Nikon Z7 – 19.505 Auslösungen später

Ist die Nikon Z7 eine gute Kamera? Ich sage: Ja! Mit der Haptik, der Verarbeitung, dem Dynamik- und Kontrastumfang, sowie der Schärfe der Z7 bin ich sehr zufrieden.

Erfahrungsbericht Nikon Z7

In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen mit der Nikon Z7 schildern, die ich in den vergangenen 10 Monaten und mit 19.505 Bildern gemacht habe.

Erfahrungsbericht Nikon Z7
Erfahrungsbericht Nikon Z7

Von der Nikon D5100 bis zur Z7

Meine erste Nikon war eine Nikon D5100, darauf folgten die D7100, D750, eine alte D3, D850 und Ende letzten Jahres die Nikon Z7. Was mich dazu bewogen hat, trotz einer D850 eine Z7 zu kaufen? Es war die Neugierde und ich tendierte schon sehr lange dazu, mir eine Spiegellose Kamera zuzulegen. Da kam es mir gerade Recht, dass Nikon hier ein Modell auf den Markt gebracht hatte.

Warum Nikon und nicht Canon?

Warum ich mich für Nikon und nicht für Canon entschieden habe, kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Es hätte ebenso gut eine Canon sein können, aber mir gefiel und gefällt noch die Haptik der Nikon-Kameras. Ich schaue immer mal wieder auf die Marke Canon, da mir die Farbwiedergabe gerade in der Peoplefotografie bei Canon etwas besser gefällt, als bei Nikon. Die Hauttöne finde ich bei Canon einfach einen Tick besser. Auch in der Nachbearbeitung bekommt man diese Hauttonung bei Nikon nicht hin. Ist aber vielleicht auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Ein weiteres Plus für Nikon war, dass ich einen großen Fuhrpark an Objektiven für die Nikon habe und bei einem Wechsel zu Canon den kompletten Objektiv-Bestand wechseln müsste. Wer weiß, vielleicht gefällt mir nach weiteren Updates der Kamera-Software die Hauttonung von Nikon zukünftig genauso gut, wie die Farben einer Canon.

Handling der Nikon Z7

Das erste was ich mir stets kaufe, wenn ich mir eine Kamera zulege, ist eine Schutzfolie für die Displays. Eine Kamera ist für mich ein Gebrauchsgegenstand. Zwar gehe ich sorgsam mit meiner Fotoausrüstung um, aber es kann immer mal sein, dass man irgendwo entlangschrammt. Durch eine Schutzfolie sind die Displays gut geschützt und sollte ich die Kamera doch mal verkaufen wollen, wirft die Kamera mehr ab, wenn sie ohne Kratzer ist.

Batteriegriff Nikon Z7
Batteriegriff Nikon Z7

Warum ich mir einen Batteriegriff zulegte

Dadurch, dass die Nikon Z7 spiegellos ist, fällt der Body deutlich kleiner aus, als z.B. der der Nikon D850. Der fehlende Spiegel macht sich auch beim leichteren Gewicht bemerkbar. Die Nikon Z7 fasst sich gut an, aber ich brauchte noch etwas mehr in meiner Hand, deswegen legte ich mir zeitnah mit dem Kauf auch den Batteriegriff zu. Ich hatte gelesen, dass die Spiegellosen ziemliche Stromfresser sind. Das kann ich so nicht bestätigen. Bis auf Hochzeiten, komme ich bei Shootings stets mit einem Akku gut klar. Bei einer kompletten Hochzeitsreportage reicht ein Akku nicht aus, genauso wenig, wenn ich abends unterwegs bin und mit Langzeitbelichtungen arbeite.

Der Nikon Bajonettadapter – FTZ Mount Adapter

Da alle meine Objektive einen F-Bajonettanschluss haben, benötige ich einen Adapter, um diese an der Nikon Z7 mit einem Z-Bajonett anschließen zu können. Ich habe sowohl Objektive von Nikon, als auch von Sigma. Eine Einschränkung bezüglich des Autofokus konnte ich bei keinem adaptierten Objektiv feststellen. Alle Objektive arbeiten unter Verwendung des FTZ-Adapters einwandfrei an der Z7. Durch den Einsatz des Nikon Batteriegriffs MB-N10 für Z7 lässt sich eine Stativplatte nicht mehr am FTZ Adapter befestigen. Es sei denn, dass das Objektiv,  wie z,B. das 70-200mm, eine eigene Stativhalterung hat. Somit ist die Kamera mit einem 24-70mm und dem FTZ Adapter, ziemlich kopflastig.

FTZ Mount Adapter
FTZ Mount Adapter

Etwas kopflastig durch den FTZ Adapter

Trotz der starken Hebelwirkung sitzen Bajonettadapter und Objektiv fest an der Kamera und ich konnte keine negativen Auswirkungen auf die Verbindungsstellen beobachten. Das 24-70 ist, bei einer Lichtstärke von F2,8, sehr schwer, die Gewichtsverteilung ist nicht optimal, wenn man die Stativ-Befestigung am Batteriegriff nutzt. Verwendet man ein leichtes Reisestativ, kann die ungünstige Gewichtsverteilung zum Problem werden. Bei einigen Stativen kann es passieren, dass die Halterungen nicht fest genug angezogen werden können. Aufgrund der Kopflastigkeit beginnt die Kamera, nach unten zu wandern. Ich habe noch ein etwas älteres Manfrotto-Reisestativ. Hier konnte ich diesen Effekt gut beobachten, egal, wie fest ich die Arretierung zog.

Bildkontrolle durch den Sucher der Z7

Live-View – das fertige Bild im Sucher oder auf dem Display. Toll, dass man vorher genau sieht, ob ein Bild zu dunkel oder hell ist, ohne dabei stetig auf die Belichtungswaage achten zu müssen. So weiß man im Vorwege, ob das Bild zu hell oder zu dunkel ist und justiert gegebenenfalls noch etwas nach. Bei Bedarf nochmal ein Blick auf die Belichtungswaage oder das Histogramm. Wie ich die Belichtung anpasse: Ich setze meine Belichtungsmessung auf den hellsten Punkt im gewählten Motiv und nehme danach die Einstellungen vor. Tiefen lassen sich ganz gut hochziehen und überbelichtete Bereiche runterregeln. Komplett ausgebrannte Bereiche lassen sich natürlich nicht korrigieren. Bevor ich mir die Nikon Z7 zulegte, habe ich viel über die Kamera gelesen. Einige Fotografen  haben bemängelt, dass die Z7 deutlich schlechter als die D850 ist. Da ich ebenfalls Besitzer der Nikon D850 bin und schon lange Zeit mit ihr fotografiere, kann ich das nicht bestätigen. Kontrast, Schärfe und Dynamik der Z7 finde ich super.

Handschlaufe an der Nikon Z7
Handschlaufe an der Nikon Z7

Hochwertige und robuste Verarbeitung

Die Kamera hat mit mir in den letzten Monaten einiges mitgemacht. Sie ist mir aus 1 Meter Höhe heruntergefallen, mit einem Stativ umgekippt, durch eine hochschnellende Slackline ist sie mir aus der Hand gerissen worden, flog 3 Meter hoch in die Luft und ist danach auf einem Rasen gelandet. Das hat sie alles wenig gestört. Das einzig, das bei der letzten Aktion kaputtgegangen ist, war die Sonnenblende vom Objektiv. Das war der Zeitpunkt an dem ich mir eine Handschlaufe zugelegt habe, gegen die ich mich lange gesträubt hatte, da bis dato nie was passiert ist. Obwohl alle Aktionen bisher glimpflich ausgegangen sind,  werden ich Endes des Jahres meine komplette Fotoausrüstung zu einem Nikon Servicepoint bringen und durchchecken lassen. Mit Sicherheit werde ich wieder den Nikon Service Point Hamburg nutzen, den kann ich aus Erfahrung sehr empfehlen.

Menü der Nikon Z7
Menü der Nikon Z7

Einstellungen und das Menü der Nikon Z7

Wie bei Nikon gewohnt, ist das Menü aufgebaut, wie bei allen anderen Nikon-Modellen. Es gibt bei der Z7 ein  paar zusätzliche Punkte,  aber man findet alles an seinem gewohnten Platz. Nach dem Kauf konfigurierte ich die Kamera und  belegte die Knöpfe nach meinem Belieben. Ich trenne stets Fokus und Auslösung voneinander, aber das ist Geschmackssache. Die individuelle Belegung der Knöpfe unterstützt jeden Fotografen bei seiner eigenen Arbeitsweise. Zu den genannten Punkten habe ich noch die Belichtungsmessung abgespeichert, so dass ich sie mit einem Knopfdruck speichern oder löschen kann. Weitere Belegungen benötige ich persönlich nicht. Der Rest ist auch sehr gut über das Info „i“ zu finden und schnell geändert.

Nur einen Kartenslot in der Nikon Z7

Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass die Nikon Z7 nur einen Kartenslot (für XQD-Karten) hat. Bisher hatte ich noch nie ein Problem mit einer XQD-Karte, schon eher mit einer SD-Karte. Bei der Nikon D850 habe ich den zweiten Slot immer als Sicherung verwendet. Gerade wenn ich Hochzeiten fotografiere, wäre der Verlust der Dateien ein Ärgernis sondergleichen. Das ist mir einmal passiert, allerdings mit einer Canon EOS 5D Mark III. Die SD-Karte ließ sich nicht mehr auslesen. Mehr dazu unter nachfolgenden Artikel: Verlorene Daten wiederherstellen. Als letztes bleibt noch zu erwähnen, dass man einen Adapter benötigt um die Daten von der XQD-Karte zu ziehen. Natürlich könnte man auch die Kamera an den PC anschließen, aber die Übertragung der Bilddateien dauert dann etwas länger. Wen das nicht stört, der kommt ohne Adapter aus.

Klappdisplay Nikon Z7
Klappdisplay Nikon Z7

Klappdisplay, Messfelder und Fokus-Peaking

Ob vom Boden oder über Kopf fotografiert, das Klappdisplay ist eine gute Hilfe. Problem sind hier nur Hochkantbilder, da das Display leider nicht geschwenkt werden kann. Das ist das einzige Manko, das ich dem Klappdisplay ankreiden kann. Ansonsten ist es sehr detailreich und hell. Ein Vorteil sind die Messfelder der Nikon Z7. Der Fokuspunkt lässt sich bis an den Rand des Bildes verschieben und bietet so eine gute Möglichkeit, mit der Bildkomposition zu arbeiten. In meinen Augen ein großer Vorteil gegenüber einer Spiegelreflexkamera wie der D850.

Peaking markiert den Fokusbereich

Eine tolle Sache ist auch das Fokus-Peaking beim manuellen Fokussieren. Bei der manuellen Fokussierung bekommt man farblich dargestellt, worauf scharfgestellt wurde. Das ist auch im Bereich der Makrofotografie eine hervorragende Sache, da man sich hier meist im Millimeterbereich befindet und mit dem bloßen Augen manchmal nicht zu erkennen ist, ob der Fokus richtig sitzt. Ansonsten nutze ich zu 90% den Autofokus AF-C und AF-S. Die automatische Messfeldsteuerung, mit der nach den neuesten Updates die Augenerkennung auch sehr gut funktioniert, nutze ich trotzdem nicht.

Nikon Z7 - Hochauflösende Bilder
Nikon Z7 – Hochauflösende Bilder

Hochauflösende Bilder mit der Nikon Z7

Die Auflösung der Kamera beträgt: 45,7 Megapixel. Nun mögen sich einige fragen: Wofür braucht man so viele Megapixel? Ich nutze sie ab und an, wenn ich ein Bild doch anders beschneiden möchte,  als ursprünglich fotografiert. Das kommt nicht häufig vor, aber wenn, dann ist es einfach fantastisch, dass ein Bildausschnitt trotzdem noch sehr detailreich ist, ohne krisselig zu werden, aufgrund fehlender Bildinformationen. Generell sind die Details, der Kontrast und die Schärfe der Nikon Z7 einfach großartig.

Fazit: Die Nikon Z7 hat eine tolle Haptik und eine hervorragende Bildqualität. Wer bereits eine Spiegelreflex von Nikon in den Händen hatte, muss sich nicht großartig umgewöhnen, was die Bedienung oder Menüführung anbelangt. Besitzt man bereits Objektive mit F-Bajonettanschluss, sind diese mit FTZ Adapter an der Nikon Z7 problemlos nutzbar. Wer komplett umsteigen möchte und nur Objektive mit Z-Mount nutzen will, wird bisher noch nicht die gleiche Angebotsbreite an Objektiven vorfinden, wie mit F-Anschluss. Aber ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis Drittanbieter mehr Objektive mit Z-Bajonett anbieten. Seit diesem Monat ist auch die neue Nikon Z7 II in den Läden zu haben. Ich bin gespannt auf die ersten Testberichte und wo der wesentliche Unterschied zur Nikon Z7 ist.

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